# Ich weiß, dass ich nichts weiß "Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß ..." (Platon: Apologie des Sokrates 22d)[^fn1] [^fn1]: Platon, Apologie 22d, Übersetzung von Friedrich Schleiermacher, bearb. von Heinz Hofmann, 5. Aufl., WBG, Darmstadt 2005, S. 17; in anderen Übersetzungen wird etwas eingeschränkt: so gut wie nichts, praktisch nichts (z. B. Otto Apelt, Ernst Heitsch, Rafael Ferber, Harold North Fowler) So. Damit lass uns starten. Für eine unbestimmte Anzahl von Lesenden gleich mal voll auf die Zwölf. Zumindest dann, wenn diese Aussage recht bedacht und verdaut wird. Die von mir erlebte Wirklichkeit, was ist sie? Was kann ich über sie wissen, was kann ich über das Erleben selbst wissen? Wirklich wissen. Kann ich ausschließen, dass all das etwas Anderes ist als ein Konstrukt, das lediglich aus mir selbst heraus entsteht und wahrgenommen wird? Nicht lachen. Nicht den Kopf schütteln. Sondern auf diese Frage wirklich einlassen. Alles, was ich wahrnehme. Alles, was ich erlebe. Alles, wirklich alles: auf welcher Grundlage steht es? Es ist die von mir wahrgenommene Repräsentation von Reizen und deren Verarbeitung durch mein eigenes System. Es gibt für mich keine wie auch immer geartete Möglichkeit, die Quelle dieser Reize abschließend zu erkennen und zu beurteilen. Alles, wirklich alles, wirklich wirklich alles, könnte lediglich aus mir selbst heraus entstehen und wahrgenommen werden. Es gibt keine wie auch immer geartete Möglichkeit, dies zu falsifizieren. Denn jede Falsifikation könnte ebenfalls nur aus mir selbst heraus entstanden sein und wahrgenommen werden. Moment. Wie lässt sich das Geschehen erklären, das jenseits meiner Wahrnehmung stattfindet? Das ist schon die falsche Frage, denn: woher will ich wissen, dass es wirklich stattfindet? Aber was ist mit logischen Brüchen, die es geben müsste, ähnlich wie ich das aus meinen Träumen kenne? Das ist schon die falsche Frage, denn: woher will ich wissen, dass ich diese überhaupt bemerken würde? Woher will ich wissen, ob meine Erinnerung an etwas, was vor 15 Minuten geschehen sei, nicht bloß etwas ist, was erst im Moment der Erinnerung überhaupt in die Existenz kommt, einschließlich ALLEM, was mit dieser Erinnerung verknüpft ist? Selbst für mich fühlt sich das alles immer wieder noch beunruhigend an. Mehrheitlich erschafft es jedoch Frieden, Ruhe, Kraft, erlaubt es bedingungslose Liebe. Erlaubt mir einen spielerischen und dabei oder sogar dadurch doch sehr ernsten Umgang damit, was ich als Realität und als deren Entstehung wahrnehme. Warum steht das am Anfang dieses Buches? Es ist eine Einladung: Lass draußen alle deine Schubladen, wenn du hereinkommst in dieses Buch. Versuche es ernsthaft. Lass dich ein. Nichts sollst du glauben, nichts sollst du übernehmen, nichts sollst du tun. Du sollst dich bloß einlassen, wirklich einlassen und also wirken lassen auf dich das, was du hier drin findest. Weißt du, dass du gar nichts weißt? Wenn nicht, dann übe weiter, komm aber gern schon mal herein. Siehe dazu bei Interesse das Werkzeug [[-a2a-Autolyse nach Jed McKenna]]. [[-a8-(Das) Bedeutungslos]] [[Relativität der Realität(B)]] <hr/> Anders Balari<br />_Agent der Inspiration auf Wechselhaftigkeitsweltwunderreise_ Lebt und arbeitet im **KULTURGUTLEBEN**, in dem gilt: **Für ein Stück mehr Lebensglück, denn irgendwas blüht immer.** https://www.kulturgutleben.de Möchtest Du mir einen Kaffee spendieren? Hier kannst Du das machen: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=76RFVGGE27NQ6 Inhalt lizensiert gemäß CC BY-NC 4.0 - Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International, siehe https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ für Details.