[[GOETHEANISMUS]] | [[LEBENDIGES DENKEN]] | [[PHÄNOMENOLOGIE]]
[[Erleben der Idee]] | [[Erwachen der Seele]] | [[Methode]] | [[Sinnlich-sittliche Wirkung]] | [[Verwandlung des Denkens]]
##### Erleben der Wahrnehmungen führt zum Erwachen der Seele. Wahrnehmungen und Denken erscheinen dann wie von einem inneren Leben durchflossen
Was Goethe da getan hat, indem er "Die sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe" schrieb, ist nichts anderes als ein Anfang zum Erwachen des Seelenlebens in eine geistige Welt hinein. Nur muss man die Methoden, die da als ein Anfang geschildert werden bei Goethe, man muss sie immer weiter und weiter ausbilden. Dann dringt ein, - wenn die Seele Geduld und Ausdauer hat, gewissermaßen mit allem, was sie ist, sich so auszubilden, wie man es an den Wahrnehmungen erleben kann, nicht durch die Wahrnehmungen - dann dringt in die Seele ein inneres, intensives Erleben herein, dann verlieren die Gedanken, die Vorstellungen denjenigen Charakter, den sie sonst haben; dann dringt herein in diese Gedankenwelt ein inneres Miterleben, das so stark und intensiv ist, wie Trauer und Freude, wie Leid und Schmerz und Lust. Dann wird etwas erweckt im Seelenleben, was eben sonst im gewöhnlichen Tagesleben schlummert. So paradox es erscheint - nach und nach kann man erleben, dass einem alles Denken wie von innerem Leben durchflossen wird, wie von innerem Leben durchzuckt wird. ([[1916-10-04 Das übersinnliche Leben des Ewigen in der Menschenseele (nicht in GA).pdf|04.10.1916]], [[1916-10-04 Das übersinnliche Leben des Ewigen in der Menschenseele (nicht in GA).pdf#page=19&selection=510,0,572,3|S. 19-20]])
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Steiner, Rudolf (1916): Das übersinnliche Leben des Ewigen in der Menschenseele vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft. Vortragsnachschrift. Basel, 04.10.1916.[](https://www.anthroposophie.net/steiner-klartext.net/pdfs/19161004-01-01.pdf)