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##### Goethes Gedicht zur Metamorphose der Pflanzen und der Tiere als Übung, um gewöhnliche Begriffe in geisteswissenschaftliche Begriffe zu verwandeln
Nun habe ich Sie schon darauf aufmerksam gemacht, daß es eine Möglichkeit gibt, die naturwissenschaftlichen Tatsachen in Fluß zu bringen, richtig in Fluß zu bringen. Diese Möglichkeit besteht darin, daß man sich auf den Geist der Goetheschen naturwissenschaftlichen Betrachtungen wirklich einläßt. Erinnern Sie sich nur, daß ich Ihnen auseinandergesetzt habe, wie Goethe darauf gekommen ist, die Schädelknochen, trotzdem sie in der äußeren Form ganz abweichen von den Wirbelknochen, dennoch als umgewandelte Rückenwirbelknochen anzusehen. Ich habe Sie auf diese Umwandlungstheorie aufmerksam gemacht, als ich Ihnen davon gesprochen habe, daß unser Heizhaus nur eine Umwandlung unseres Hauptbaues ist, indem es einesteils vergrößert und andernteils verkümmert ist. Ich habe Sie auch bei einem anderen Vortrag darauf aufmerksam gemacht, daß wenn man von gewöhnlichen Begriffen zu geisteswissenschaftlichen Begriffen aufsteigt, man die Begriffe in Bewegung zu bringen hat. Ich habe dazu empfohlen, die Gedichte von Goethe über die Metamorphose der Pflanzen und der Tiere zu lesen. Da werden Sie sehen, wie beweglich die Begriffe sind, und wie er das alles geformt hat. ([[GA 164]], S. 236, 09.10.1915)
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Der Wert des Denkens für eine den Menschen befriedigende Erkenntnis. Das Verhältnis der Geisteswissenschaft zur Naturwissenschaft. (GA 164). Rudolf Steiner Verlag, 1. Aufl., Dornach 1984[ ](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga164.pdf#page=236&view=Fit).