[[BEGRIFF]] | [[ORGANISMUS]] [[Einheit & Vielfalt]] | [[Sinnlich-übersinnliche Anschauung]] ##### Beim Organismus erscheinen alle sinnlichen Qualitäten als Folge von etwas, das selbst nicht mehr sinnlich wahrnehmbar ist Alle sinnlichen Qualitäten erscheinen hier vielmehr als Folge eines solchen, welches nicht mehr sinnlich wahrnehmbar ist. Sie erscheinen als Folge einer über den sinnlichen Vorgängen schwebenden höheren Einheit. **Nicht die Gestalt der Wurzel bedingt jene des Stammes und wiederum die Gestalt von diesem jene des Blattes usw., sondern alle diese Formen sind bedingt durch ein über ihnen Stehendes, welches selbst nicht wieder sinnlich-anschaulicher Form ist; sie sind wohl füreinander da, nicht aber durcheinander**. Sie bedingen sich nicht untereinander, sondern sind alle bedingt von einem anderen. Wir können hier das, was wir sinnlich wahrnehmen, nicht wieder aus sinnlich wahrnehmbaren Verhältnissen ableiten, wir müssen in den Begriff der Vorgänge Elemente aufnehmen, welche nicht der Welt der Sinne angehören, wir müssen über die Sinnenwelt hinausgehen. **Es genügt die Anschauung nicht mehr, wir müssen die Einheit begrifflich erfassen, wenn wir die Erscheinungen erklären wollen**. ([[GA 001]], S. 73–74) ___ Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften. Zugleich eine Grundlegung der Geisteswissenschaft (Anthroposophie). (GA 001). Rudolf Steiner Verlag, 4. Aufl., Dornach 1987[ ](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga001.pdf#page=73&view=Fit).