[[METAMORPHOSE]] | [[URPFLANZE]] [[Bildungsgesetze]] | [[Metamorphosenlehre]] Während wir nun so ziemlich alle Einzelheiten des Metamorphosengedankens bis zur endlichen Verwertung in dem 1790 erschienenen Aufsatze verfolgen können, wird es mit dem Begriffe der Ausdehnung und Zusammenziehung nicht so leicht gehen. Doch wird man nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß dieser übrigens tief in Goethes Geist wurzelnde Gedanke auch schon in Italien mit dem Begriffe der Pflanzenbildung verwebt wurde. **Da der Inhalt dieses Gedankens die durch die bildenden Kräfte bedingte größere oder geringere räumliche Entfaltung ist, also in dem liegt, was sich an der Pflanze dem Auge unmittelbar darbietet**, so wird er wohl dann am leichtesten entstehen, wenn man den Gesetzen der natürlichen Bildung gemäß die Pflanze zu zeichnen unternimmt. Nun fand Goethe in Rom einen strauchartigen Nelkenstock, welcher ihm die Metamorphose besonders klar zeigte. Darüber schreibt er nun: 'Zur Aufbewahrung dieser Wundergestalt kein Mittel vor mir sehend, unternahm ich es, sie genau zu zeichnen, wobei ich immer zu mehrerer Einsicht in den Grundbegriff der Metamorphose gelangte.' Solche Zeichnungen sind vielleicht noch öfters gemacht worden und dies konnte dann zu dem in Rede stehenden Begriff führen." ([[GA 001]], [S. 37-38](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga001.pdf#page=37&view=Fit)) --- Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften. Zugleich eine Grundlegung der Geisteswissenschaft (Anthroposophie) (GA 001). Rudolf Steiner Verlag, 4. Aufl., Dornach 1884 (Bd. I), 1887 (Bd. II), 1890 (Bd. III), 1897 (Bd. IV)[ ](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga001.pdf#page=37&view=Fit).