[[ORGANIK]]
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Vergleichen wir nun diese unvollkommenen Organisationen mit den vollkommneren, so finden wir, daß jene, wenn sie auch die elementaren Einflüsse mit einer gewissen Gewalt und Eigenheit verarbeiten, doch die daraus entstandenen organischen Teile nicht zu der hohen Determination und Festigkeit erheben können, als es von den vollkommneren Tiernaturen geschieht. So wissen wir, um nicht tiefer herabzusteigen, daß zum Beispiel die Pflanzen, indem sie sich in einer gewissen Folge ausbilden, ein und dasselbe Organ unter höchst verschiedenen Gestalten darstellen.
Die genaue Kenntnis der Gesetze, wonach diese Metamorphose geschieht, wird die botanische Wissenschaft, sowohl insofern sie nur beschreibt, als insofern sie in die innere Natur der Pflanzen einzudringen gedenkt, gewiß weiter bringen.
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Goethe, Johann Wolfgang von (1796, 1820): Vorträge über die drei ersten Kapitel des ersten Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie. Zur Morphologie (Band I Heft 3). Berliner Ausgabe, Bd. 17, S. 281-282