<H1>Stoffwechsel-Gliedmaßensystem</H1> Im Folgenden finden Sie eine **Auswahl** von Zitaten aus Texten und Vorträgen Rudolf Steiners zum Thema des **Stoffwechsel- und Gliedmaßensystems**. Durch die verlinkten Quellenangaben am Ende eines Zitats können Sie die Textseite öffnen, der das Zitat entnommen ist. Die Reihenfolge der Zitate entspricht der **graphischen Übersicht** [[Dreigliederung - Stoffwechsel-Gliedmaßensystem|Mindmap PDF]]; [Webversion](https://coggle.it/diagram/YbdawrgXoRTFKV_0/t/stoffwechsel-gliedma%C3%9Fensystem/7c2bf4487325691d74c48d5e160e4da3237be26e7b19b346454f349622ef221e) (vergrößern und verkleinern mit Strg.+/-). ## Inhalt [[#(1) Kosmos - Welt - Gliedmaßen]] [[#(2) Kopf - Gliedmaßen]] [[#(3) Bedeutung]] [[#(4) Entwicklung]] [[#(5) Wirkung]] [[#Literatur]] ## (1) Kosmos - Welt - Gliedmaßen ##### Der Kopf ist eine kleine Kugel, die Gliedmaßen ein Stück vom großen Weltenkörper. GA 293 01.09.1919 Der Kopf ist eine kleine Kugel, ein Weltkörper im Kleinen; die Gliedmaßen sind ein Stück vom großen Weltenkörper, wo er sich überall mit den Radien hineindrängt in die menschliche Gestalt. [GA 293, S. 153, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=153&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Gliedmaßenorganisation wird durch den Kosmos aufgebaut. GA 317 03.07.1924 Wie Sie wissen, wird die Gliedmaßenorganisation in ihrer Substanz nicht aufgebaut aus den Nahrungsmitteln, sondern vom Kosmos her auf dem Umwege durch die Atmung und Sinnesbetätigung. [GA 317, S. 127, 03.07.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga317.pdf#page=127&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Gliedmaßen sind nur ein winziger, leiblicher Teil desjenigen, was von außen in uns hineinströmt: Geist. GA 293 01.09.1919 Was im Kopfe ist, geht vom Kopfe aus; was durch die Gliedmaßen geht, vereinigt sich in Ihnen. Deshalb mußte ich auch in den anderen Vorträgen sagen: Sie müssen sich die Gliedmaßen eingesetzt denken. Wir sind wirklich eine ganze Welt, nur daß dasjenige, was da von außen in uns herein will, an seinem Ende sich verdichtet und sichtbar wird. Ein ganz winziger Teil von dem, was wir sind, wird in unseren Gliedmaßen sichtbar, so daß die Gliedmaßen etwas Leibliches sind, das aber nur ein ganz winziges Atom ist von dem, was eigentlich da ist im Gliedmaßensystem des Menschen: Geist. Leib, Seele und Geist ist im Gliedmaßensystem des Menschen. Der Leib ist in den Gliedmaßen nur angedeutet; aber in den Gliedmaßen ist ebenso das Seelische drinnen, und es ist drinnen das Geistige, das im Grunde genommen die ganze Welt umfaßt. Nun könnte man auch noch eine andere Zeichnung vom Menschen machen. Man könnte sagen: Der Mensch ist zunächst eine riesengroße Kugel, die die ganze Welt umfaßt, dann eine kleinere Kugel, und dann eine kleinste Kugel. Nur die kleinste Kugel wird ganz sichtbar; die etwas größere Kugel wird nur zum Teil sichtbar; die größte Kugel wird nur in ihren Einstrahlungen am Ende hier sichtbar, das übrige bleibt unsichtbar. So ist der Mensch aus der Welt heraus gebildet in seiner Form. Und wiederum im mittleren System, im Brustsystem, haben wir die Vereinigung des Kopf Systems und des Gliedmaßensystems. Wenn Sie das Rückgrat mit den Ansätzen der Rippen betrachten, so werden Sie sehen, daß das der Versuch ist, sich abzuschließen nach vorne. Nach rückwärts ist das Ganze abgeschlossen, nach vorne ist nur der Versuch gemacht des Abschließens; er gelingt nicht ganz. Je mehr die Rippen dem Kopfe zugeneigt sind, desto mehr gelingt es ihnen, sich abzuschließen, aber je weiter nach unten gelegen, desto mehr mißlingt es ihnen. Die letzten Rippen kommen nicht mehr zusammen, weil ihnen da entgegenwirkt diejenige Kraft, die dann in den Gliedmaßen von außen kommt. [GA 293, S. 151–153, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=151&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Gliedmaßen stehen in Beziehung zur Bewegung (der Welt), der Kopf beruhigt, der Brustteil vermittelt. GA 293 01.09.1919 Nun werden Sie gerade aus dem, was ich Ihnen so gesagt habe, erkennen, meine lieben Freunde, daß die Gliedmaßen eben mehr der Welt zugeneigt sind, der Kopf mehr dem einzelnen Menschen zugeneigt ist. Wozu werden dann also die Gliedmaßen besonders neigen? Sie werden zur Welt neigen, in der der Mensch sich bewegt und selbst seine Stellung immerfort verändert. Sie werden zur Bewegung der Welt Beziehung haben. Fassen Sie das gut auf: die Gliedmaßen haben Beziehung zur Bewegung der Welt. (...) dennoch, Sie haben das Gefühl der Ruhe - so beruhigt in Ihnen der Kopf dasjenige, was die Gliedmaßen als Bewegung vollbringen können in der Welt. Und der Brustteil steht mitten darinnen. Der vermittelt die Bewegung der Außenwelt mit dem, was das Haupt, der Kopf zur Ruhe bringt. [GA 293, S. 153–154, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=153&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Geometrie und Knochensystem. GA 293 23.08.1919 Diese Bewegungen, die Sie in der Geometrie fixieren, indem Sie geometrische Figuren zeichnen, führen Sie mit der Erde aus. Die Erde hat nicht nur die Bewegung, welche sie nach der Kopernikanischen Weltansicht hat: sie hat noch ganz andere, künstlerische Bewegungen, die werden da fortwährend ausgeführt. Und noch viel kompliziertere Bewegungen werden ausgeführt, solche Bewegungen zum Beispiel, die in den Linien liegen, welche die geometrischen Körper haben: der Würfel, das Oktaeder, das Dodekaeder, das Ikosaeder und so weiter. Diese Körper sind nicht erfunden, sie sind Wirklichkeit, nur unbewußte Wirklichkeit. Es liegen in diesen und in noch anderen Körperformen merkwürdige Anklänge an dieses für die Menschen unterbewußte Wissen. Das wird dadurch herbeigeführt, daß unser Knochensystem eine wesentliche Erkenntnis hat; aber Sie reichen nicht mit Ihrem Bewußtsein bis zum Knochensystem hinunter. Das Bewußtsein davon erstirbt, es wird nur reflektiert in den Bildern der Geometrie, die der Mensch da als Bilder ausführt. Der Mensch ist recht sehr eingeschaltet in den Kosmos. Indem er die Geometrie ausbildet, bildet er etwas nach, was er selbst im Kosmos tut. [GA 293, S. 57–58, 23.08.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=57&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf, Rumpf, Gliedmaßen in kosmischer Betrachtung: Kopf stammt von Alter Sonne, Rumpf von der Erde, Glieder weisen auf die Venusentwicklung. GA 183 25.08.1918 Also der eigentliche Mensch, der Erdenmensch, ist der Rumpfmensch. Und der Kopfmensch, als physische Gestaltung, das ist eigentlich nicht etwas durch und durch Menschliches. Man kann nicht sagen, daß der Menschenkopf etwas durch und durch Menschliches ist. Der Menschenkopf hat eben sehr viel Ahrimanisches in sich. Er ist im wesentlichen so gegliedert, wie er gegliedert ist, aus dem Grunde, weil gewisse Bildungsprinzipien in ihm namentlich diejenigen sind, die noch von der alten Sonne, also von diesem zweiten Erdenstadium - Saturn, Sonne -, zurückgeblieben sind. Unser Haupt mit seiner ganzen komplizierten Bildung wäre nicht so, wie es ist, wenn es nicht seine erste Bildung bekommen hätte in diesen uralten Zeiten der alten Sonne. Und es sind also eigentlich alte, uralte Bildungsprinzipien, die heute hereinragen in die Erdensphäre, und die wir aus diesem Grunde als ahrimanische bezeichnen müssen. Zurückgebliebene Prinzipien müssen wir ja immer als luziferische oder ahrimanische, je nach den Gesichtspunkten, ansehen. Dasjenige, was den Menschen als Erdenmenschen ausmacht, wo die Prinzipien des Erdenwerdens hauptsächlich spielen, das ist der Brust-, der Rumpfmensch. Der Gliedmaßenmensch ist auch nicht rein der Mensch, sondern der hat sehr viel Luziferisches in sich, und seine Bildungsprinzipien sind eigentlich noch nicht volle Bildungsprinzipien, sondern sie sind solche, welche ihre volle Ausgestaltung erst haben werden, wenn die Erde ins Venusstadium gekommen sein wird, wenn also das Jupiterstadium vorausgegangen und im Übergange sein wird in das Venus-Stadium. Dann werden die Bildungsprinzipien, die heute, ich möchte sagen, noch diesen Schatten von einem Wesen ausbilden, der der Extremitätenmensch ist, dieses dritte menschliche Wesen, in ihrer vollen Intensität, in ihrer richtigen Gestalt wirken: wenn die Venuszeit da sein wird. Also das nimmt der Mensch voraus, was in der Venuszeit erst da sein wird und bildet es heute unvollkommen, keimhaft, läßt es nicht über das Keimhafte hinauskommen. So ist die Sache kosmisch betrachtet. Kosmisch betrachtet also sind wir in unserer Gestaltung so, daß wir in unserem Haupte gewissermaßen nach den Kräften die alte Sonnenzeit wiederholen, in unserer Brust das Erdenwerden tragen; indem wir Extremitätenmenschen sind, tragen wir die Keime zum Venus werden in uns. Das ist kosmisch betrachtet. [GA 183, S. 78–79, 25.08.1918](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga183.pdf#page=78&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf und Glieder: Kugel und Radius. Wenn nur Kosmos wirkte, wäre der Mensch eine Kugel, wenn nur die Erde wirkte, wäre er eine Säule. GA 202 26.11.1920 So haben wir im Menschen ein kosmisches Wesen, das allerdings zunächst der Hauptsache nach im mütterlichen Leibe äußerlich herangebildet wird, und ein Erdenwesen, das unter dem Einfluß der Erdenverhältnisse gebildet wird, konfiguriert, differenziert wird, indem scheinbar die Sonne herumgeht um die Erde und dabei wiederum die Sternbilder des Tierkreises passiert. Wenn Sie dasjenige, was wir so besprochen haben, ins Auge fassen, haben Sie eigentlich im Menschen zwei einander entgegengesetzte Zustände: einen kosmischen Zustand, kosmische Wesenheit, und eine Erdenwesenheit. Die kosmische Wesenheit wirkt eigentlich so, daß der Mensch zunächst aus dem Kosmos heraus einen ganz runden Kopf kriegen würde. Nur dadurch, daß ihn einmal das Sonnenlicht durch den Mond anschaut, wird das Antlitz gebildet, dadurch, daß sich das Sonnenlicht abwendet, wird die Grundlage geschaffen für den Hinterkopf. Es wird differenziert, was sich kugelförmig aus dem Kosmos heraus bildet. Wenn der gute Mond nicht wäre und den menschlichen Kopf konfigurieren würde, würde der Mensch als ganz unkonfigurierte Kugel geboren werden. Und andererseits, weil die Mutter auf der Erde ist, wirkt die Erde. Daß der Mensch nicht bloß einen Kopf embryonal entwickelt, rührt davon her, daß die Erde schon während der Hauptesbildung wirkt. Aber sie wirkt so, daß der Mensch, wenn er bloß der Erde unterliegen würde, wenn nicht die kosmische Einwirkung da wäre, er eine Säule werden würde. Der Mensch ist eigentlich eingeschlossen, eingeklemmt zwischen dem Säulewerden, Radiuswerden von der Erde aus und dem Kugelwerden vom Kosmos aus. Der Bildung des Menschen liegt in der Tat Kreis und Radius zugrunde. [GA 202, S. 20, 26.11.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga202.pdf#page=20&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf Abbild des Kosmos, Rumpf Abbild der Planetenkräfte, Glieder als Abbild der Erdenkräfte. GA 082 09.04.1922 Diese menschliche Gestalt zerfällt ja, wenn wir in der Lage sind, durch innerliche, imaginative Anschauung auf sie einzugehen, zunächst so, daß wir unser seelisches Augenmerk lenken auf die Hauptesbildung. Wenn wir die Hauptesbildung in ihrer Totalität überschauen, dann verstehen wir diese Hauptesbildung nicht, wenn wir sie etwa bloß aus dem Innern des Hauptes heraus erklären wollen. Wir verstehen sie nur, wenn wir sie unmittelbar auffassen als aus dem Kosmos heraus, auf dem Umwege durch den Bildekräfteleib, bewirkt. Gehen wir über zu der Brustbildung des Menschen, dann kommen wir zu einem innerlichen, zu einem auf die Gestalt sich beziehenden Verständnis nur, wenn wir die Möglichkeit haben, uns vorzustellen, wie der Mensch lebt auf der Erde, die umkreist wird - wenn auch nach der heutigen Astronomie nur scheinbar, das tut nichts zu dieser Betrachtung - von alledem, was die Erde aus der Sternenwelt umkreist in der Tierkreislinie. Wahrend wir das Haupt beziehen auf den Pol des Kosmos, beziehen wir dasjenige, was in der Brustbildung des Menschen gestaltet ist, was da durchaus in der sich wiederholenden Äquatoriallinie verläuft, auf dasjenige, was im Sonnenumkreis des Jahres oder der Tage sich in der verschiedensten Weise vollzieht. Erst wenn wir zum Gliedmaßensystem des Menschen gehen, besonders dem unteren Gliedmaßensystem, dann bekommen wir das Gefühl: Das ist nun nicht dem äußeren Kosmos zugeteilt, das ist der Erde zugeteilt; das hängt zusammen mit der Schwerkraft der Erde. Schauen wir mit dem Sinn des plastischen Künstlers hin auf die Fußbildung des Menschen, wir sehen sie angepaßt der Schwerkraft der Erde. Wir sehen die ganze Konfiguration, wie Unterschenkel und Oberschenkel durch Vermittelung des Knies ineinandergefügt sind, so, daß wir sie zugeteilt finden dem, was die Erde in ihrer Dynamik, in ihrer Statik ist, wie aus ihrem Mittelpunkt heraus in das Weltenall hinein die Schwerkraft wirkt. [GA 082, S. 89-90, 09.04.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga082.pdf#page=89&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (2) Kopf - Gliedmaßen ##### Gegensätzlichkeit des Gliedmaßen-Stoffwechselsystems und des Nerven-Sinnessystems. GA 303 28.12.1921 Nehmen Sie schon das Äußerliche, rein der Gestalt nach. Der Kopf ist, wenn wir von den Haaren absehen, die aber nach außen gehen und eigentlich etwas sind, was sich der lebendigen Organisation entzieht, die etwas Totes sind - es ist interessant, die Haare zu betrachten, aber es würde uns im gegenwärtigen Augenblicke zu weit führen -, der Kopf ist von einer Skelettkapsel umgeben, und die ist an der Peripherie am mächtigsten ausgebildet; während dasjenige, was das Weiche, Lebendige des Hauptes, des Kopfes ist, im Inneren liegt. Sehen Sie sich dagegen die Organisation des Menschen am entgegengesetzten Pole an, sehen Sie sich die Gliedmaßenorganisation an: Sie haben den Röhrenknochen, innerhalb desselben das gewöhnlich kaum bemerkte Mark, dem man für den Gesamtorganismus nicht eine solche Bedeutung zuschreibt wie dem Inneren des Kopfes; dagegen sehen Sie dasjenige, was wichtig ist für den Organismus, äußerlich angehängt. Also gerade den Gegensatz sehen wir hier ausgebildet. Und dieser Gegensatz ist durch die ganze menschliche Natur bedingt. So daß wir von zwei entgegengesetzten Naturen sprechen können: von der Nerven-Sinnesorganisation, die hauptsächlich, ich sage hauptsächlich, nicht ausschließlich, im Kopfe lokalisiert ist, und von der Stoffwechseltätigkeits-Organisation, die im Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus lokalisiert ist. Natürlich ist der Mensch in Wirklichkeit doch eine Einheit. Und wir dürfen nicht vergessen, daß wir nicht, einer gewissen schematisierenden Neigung entsprechend, jetzt wiederum drei Teile hinstellen und diese fein definieren dürfen: Nerven-Sinnesorganisation, die andere werden wir gleich kennenlernen, Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation, und dann feine Definitionen hinstellen, als ob das so getrennt wäre. So getrennt ist es nicht. Es findet ein fortwährender Stoffwechsel und auch eine Bewegungstätigkeit in den Muskeln des Kopfes statt und im Kopfe; aber es ist der Kopf hauptsächlich Nerven-Sinnesorganisation; und es findet auch ein Durchdringen des Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus mit Gedankenkräften statt. Aber es ist der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus eben hauptsächlich Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus.  Und zwischen drinnen steht alles dasjenige, was man nennen kann den rhythmischen Organismus des Menschen. Er ist lokalisiert im Brust-Organismus. Da haben wir die hauptsächlichsten Rhythmen, Atmungsrhythmus, Zirkulationsrhythmus voneinander differenziert; der Atmungsrhythmus langsam, der Zirkulationsrhythmus schneller; der Atmungsrhythmus in den Atemzügen bemerkbar, der Zirkulationsrhythmus im Pulsschlag. Das ist das Vermittelnde, das steht zwischen den beiden anderen Polen drinnen, das gleicht aus. [GA 303, S. 105–106, 28.12.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=105&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Anordnung der Wesensglieder vom Ich bis zum physischen Leib im Kopfsystem zentrifugal, im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem zentripetal. GA 317 30.06.1924. Und, in der Tat, in Wirklichkeit ist es so, daß wir in der Kopforganisation des Menschen dasjenige haben, wo das Ich sich im Innern verbirgt, der Astralleib auch noch verhältnismäßig sich im Innern verbirgt, und nach außen konfiguriert der physische Leib und der Ätherleib auftreten und die Form geben des Antlitzes. Dagegen im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem haben Sie die Sache so, daß eigentlich überall außen in der Wärme- und Drucksinnlichkeit des Organismus, überall außen vibriert das Ich, und vom Ich ausgehend vibriert nach innen der Astralleib, dann weiter drinnen wird es ätherisch, und in den Röhrenknochen wird es physisch nach innen. So daß wir zentrifugal, vom Ich zum physischen Leibe nach außen, die Anordnung in der Kopforganisation haben, zentripetal, von außen nach innen, vom Ich bis zum Physischen, die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation angeordnet haben. Und fortwährend durcheinanderflutend, so daß man gar nicht weiß: ist das von außen nach innen oder von innen nach außen, so ist die Anordnung im rhythmischen System dazwischen. Das rhythmische System ist halb Kopf, halb Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Wenn wir einatmen, ist es mehr Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, wenn wir ausatmen ist es mehr Kopfsystem. So daß zwischen Systole und Diastole die Sache so verläuft, daß man sagen kann: Kopfsystem-Gliedmaßensystem = Ausatmung-Einatmung. Nun sehen Sie also, daß wir, vermittelt durch den mittleren Teil des rhythmischen Organismus, eigentlich zwei vollständig polarisch entgegengesetzte Wesenheiten in uns tragen. Was folgt daraus? Daraus folgt etwas außerordentlich wichtiges. Denken Sie sich, wir nehmen etwas auf durch unseren Kopf, wie bei der Vermittlung durch die Sprache des andern, nehmen etwas auf mit dem Kopf, so geht das zunächst in das Ich hinein, in den Astralleib. Aber die Dinge stehen im Organismus in Wechselwirkung, und in dem Augenblicke, wo etwas hier angeschlagen wird, durch einen Eindruck in der einen Ich-Organisation, vibriert das auch in die andere Ich-Organisation, und in dem Augenblick, wo etwas in die eine astralische Organisation einschlägt, vibriert das auch durch in die andere astralische Organisation. Wenn das nicht wäre, meine lieben Freunde, hätten wir kein Gedächtnis, denn alle Eindrücke, die wir von der Außenwelt bekommen, haben ihre Spiegelbilder in der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation; und habe ich einen Eindruck von außen, so verschwindet er von der Kopforganisation, die vom Physischen nach dem Ich hinein zentripetal angeordnet ist. Das Ich muß sich aufrecht erhalten, das kann nicht einen einzigen Eindruck stundenlang haben, sonst würde es identisch werden mit dem Eindruck. Aber unten bleiben die Eindrücke, und da müssen sie wieder herauf, wenn erinnert wird. Wenn Sie das aber bedenken, so bekommen Sie folgende Möglichkeit: Es kann das ganze untere System, das polarisch entgegengesetzt ist dem oberen System, im Menschen zu schwach veranlagt sein. Dann geschehen Eindrücke. Diese Eindrücke prägen sich nicht tief genug dem unteren System ein. Das Ich bekommt einen Eindruck. Ist alles normal, so prägt sich das dem unteren System ein, und es wird nur heraufgeholt in der Erinnerung. Ist das System unten, die Ich-Organisation, die ganz peripherisch herumliegt, zu schwach, prägen sich die Eindrücke nicht stark genug ein, so strahlt fortwährend das, was nicht untertaucht in die Ich-Organisation, nach oben zurück, strahlt in den Kopf hinein. [GA 317, S. 78–79, 30.06.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga317.pdf#page=78&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Bewegung der Gliedmaßen wird im Kopf zur Ruhe gebracht. Die Bewegungen werden in die Brust zurückgestrahlt und werden zum Ton, zur Farbe, zur Sinnesempfindung. GA 293 01.09.1919 Denken Sie sich jetzt: es geht geradezu unsere Absicht als Mensch darauf hin, die Bewegung der Welt durch unsere Gliedmaßen nachzuahmen, aufzunehmen. Was tun wir denn da? Wir tanzen. Sie tanzen in Wirklichkeit; das andere Tanzen ist nur ein fragmentarisches Tanzen. Alles Tanzen ist davon ausgegangen, Bewegungen, die die Planeten, die anderen Weltenkörper ausführen, die die Erde selbst ausführt, in den Bewegungen, in den Gliederbewegungen der Menschen zur Nachahmung zu bringen. Aber wie ist denn das nun mit dem Kopfe und mit der Brust, wenn wir die kosmischen Bewegungen tanzend nachbilden in unseren Bewegungen als Mensch? Sehen Sie, da ist es so, im Kopfe und in der Brust, als wenn sich die Bewegungen, die wir in der Welt ausführen, stauen würden. Sie können sich nicht fortsetzen durch die Brust in den Kopf hinein, denn der Kerl ruht auf den Schultern, der läßt die Bewegungen nicht sich fortsetzen in die Seele hinein. Die Seele muß in Ruhe an den Bewegungen teilnehmen, weil der Kopf auf den Schultern ruht. Was tut sie daher? Sie fängt an, von sich aus dasjenige zu reflektieren, was die Glieder tanzend ausführen. Sie fangt an zu brummen, wenn die Glieder unregelmäßige Bewegungen ausführen; sie fängt an zu lispeln, wenn die Glieder regelmäßige Bewegungen ausführen, und sie fängt gar an zu singen, wenn die Glieder ausführen die harmonischen kosmischen Bewegungen des Weltalls. So setzt sich um die tanzende Bewegung nach außen in den Gesang und in das Musikalische nach innen. (...) das, was der Mensch äußerlich in Bewegungen hat, im Inneren der Seele zur Ruhe gebracht wird und dadurch anfängt, in Töne überzugehen. Und so ist es mit allen anderen Sinnesempfindungen auch. Weil die Hauptesorgane nicht mitmachen die äußeren Bewegungen, strahlen sie diese Bewegungen in die Brust zurück und machen sie zum Ton, zur anderen Sinnesempfindung. Da liegt der Ursprung der Empfindungen. Da liegt aber auch der Zusammenhang der Künste. Die musischen, die musikalischen Künste entstehen aus den plastischen und architektonischen Künsten, indem das, was plastische und architektonische Künste nach außen sind, die musikalischen Künste nach innen sind. Die Reflexion der Welt von innen nach außen, das sind die musikalischen Künste. - So steht der Mensch drinnen im Weltenall. Empfinden Sie eine Farbe als zur Ruhe gekommene Bewegung. Die Bewegung nehmen Sie äußerlich nicht wahr, wie wenn Sie in einem Eisenbahnzug hingestreckt liegen und die Illusion haben könnten, Sie seien in Ruhe. Sie lassen den Zug draußen sich bewegen. So lassen Sie Ihren Leib durch feine Bewegungen der Gliedmaßen, die Sie nicht wahrnehmen, mitmachen die äußere Welt, und Sie selbst nehmen drinnen die Farben und Töne wahr. Sie verdanken das dem Umstand, daß Sie Ihr Haupt als Form tragen lassen in Ruhe von dem Gliedmaßenorganismus. [GA 293, S. 154–155, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=154&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Beziehung zwischen Gliedmaßen (Arme, Beine) und verkümmerten Gliedmaßen am Schädel (Kinnlade). GA 293 01.09.1919 Wir haben den Gliedmaßenmenschen, der besteht aus den Gliedmaßen. - Aber sehen Sie, auch der Kopf hat seine Gliedmaßen. Wenn Sie sich den Schädel ordentlich ansehen, dann finden Sie, daß zum Beispiel angesetzt sind an den Schädel die Knochen der oberen und der unteren Kinnlade [Abb. II]. Sie sind richtig eingesetzt wie Gliedmaßen. Der Schädel hat auch seine Gliedmaßen, und obere und untere Kinnlade sind als Gliedmaßen am Schädel angebracht. Sie sind nur am Schädel verkümmert. Sie sind richtig groß ausgebildet beim übrigen Menschen, am Schädel sind sie verkümmert, sind eigentlich nur Knochengebilde. Und noch einen Unterschied gibt es: wenn Sie die Gliedmaßen des Schädels betrachten, also obere und untere Kinnlade, so werden Sie sehen, daß es bei ihnen ankommt im wesentlichen darauf, daß der Knochen seine Wirksamkeit ausführt. Wenn Sie die Gliedmaßen, die an unserem gesamten Leib angesetzt sind, also die eigentliche Wesenheit des Gliedmaßenmenschen ins Auge fassen, dann werden Sie in der Umkleidung mit Muskeln und mit Blutgefäßen das Wesentliche suchen müssen. Gewissermaßen sind unserem Muskel- und Blutsystem für Arme und Beine, Hände und Füße nur eingesetzt die Knochen. Und gewissermaßen sind an der oberen und unteren Kinnlade als Gliedmaßen des Kopfes ganz verkümmert die Muskeln und die Blutgefäße. Was bedeutet das? - Sehen Sie, in Blut und Muskeln liegt die Organik des Willens, wie wir schon gehört haben. Daher sind ausgebildet für den Willen hauptsächlich Arme und Beine, Hände und Füße. Das, was dem Willen vorzugsweise dient, Blut und Muskeln, das ist ja, bis zu einem gewissen Grade, genommen den Gliedmaßen des Hauptes, weil in ihnen ausgebildet sein soll dasjenige, was zum Intellekt, zum denkerischen Erkennen hinneigt. Wollen Sie daher studieren, wie sich in den äußeren Leibesformen der Wille der Welt offenbart, so studieren Sie Arme und Beine, Hände und Füße. Wollen Sie studieren, wie sich das Intelligente der Welt offenbart, dann studieren Sie das Haupt als Schädel, als Knochengerüst, und wie sich dem Haupt angliedert obere Kinnlade, untere Kinnlade und auch anderes, was gliedmaßenähnlich aussieht am Haupte. [GA 293, S. 148–149, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=148&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Kopf entsteht aus der Antipathie des Kosmos heraus (Vorstellung) und das polarische Gliedmaßen- und Unterleibssystem aus der Sympathie (Wille). GA 293 22.08.1919 Nun fragt es sich: Warum haben wir den Gegensatz zwischen Kopfsystem - lassen wir zunächst das mittlere System unberücksichtigt - und dem polarischen Gliedmaßensystem mit dem Unterleibssystem? Wir haben ihn, weil das Kopfsystem in einem bestimmten Zeitpunkte «ausgeatmet» wird durch den Kosmos. Der Mensch hat durch die Antipathie des Kosmos seine Hauptesbildung. Wenn dem Kosmos sozusagen gegenüber dem, was der Mensch in sich trägt, so stark «ekelt», daß er es ausstößt, so entsteht dieses Abbild. Im Kopfe trägt wirklich der Mensch das Abbild des Kosmos in sich. Das rund geformte menschliche Haupt ist ein solches Abbild. Durch eine Antipathie des Kosmos schafft der Kosmos ein Abbild von sich außerhalb seiner. Das ist unser Haupt. Wir können uns unseres Hauptes als eines Organs zu unserer Freiheit deshalb bedienen, weil der Kosmos dieses Haupt zuerst von sich ausgestoßen hat. Wir betrachten das Haupt nicht richtig, wenn wir es etwa in demselben Sinne intensiv eingegliedert denken in den Kosmos wie unser Gliedmaßensystem, mit dem die Sexualsphäre ja zusammengehört. Unser Gliedmaßensystem ist in den Kosmos eingegliedert, und der Kosmos zieht es an, hat mit ihm Sympathie, wie er dem Haupt gegenüber Antipathie hat. Im Haupte begegnet unsere Antipathie der Antipathie des Kosmos, die stoßen dort zusammen. Da, in dem Aufeinanderprallen unserer Antipathien mit denen des Kosmos, entstehen unsere Wahrnehmungen. Alles Innenleben, das auf der anderen Seite des Menschen entsteht, rührt her von dem liebevollen sympathischen Umschlingen unseres Gliedmaßensystems durch den Kosmos. So drückt sich in der menschlichen Leibesgestalt aus, wie der Mensch auch seelisch aus dem Kosmos heraus gebildet ist und was er in seiner Trennung wiederum aufnimmt aus dem Kosmos heraus. Sie werden daher auf Grundlage solcher Betrachtungen leichter einsehen, daß ein großer Unterschied ist zwischen der Willensbildung und der Vorstellungsbildung. [GA 293, S. 42–43, 22.08.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=42&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Kopf materialisiert, das Gliedmaßensystem entmaterialisiert den Organismus. Der Kopf schließt uns von der geistigen Welt aus, das Gliedmaßensystem lebt in der geistigen Welt. GA 303 02.01.1922 So handelt es sich darum zum Beispiel einzusehen, daß das Haupt-, das Kopfsystem des Menschen im Grunde genommen dasjenige in sich trägt, was, am meisten in der Kindheit, dann immer weniger, an Kräften plastizierend, gestaltend den ganzen menschlichen Organismus durchdringt, durchkraftet. Dasjenige, was dadrinnen wirkt als die dirigierenden Gedanken, hat sich eigentlich der Mensch mit seinen Anlagen durch die Geburt oder Empfängnis mit in die Welt gebracht. Das ist so weit gekommen, daß es darauf hinorganisiert ist, den Menschen zu gestalten. Würde der Kopf nicht mit der Außenwelt in Berührung treten, würde dadurch nicht der Rhythmus im Menschen gestört werden, dann wäre, wenn ich mich so ausdrücken darf, dasjenige, was da im Kopfe durch die Geburt angekommen ist, mit der materiellen Organisation des Menschen zufrieden. Der Mensch würde in seine materielle Organisation ausfließen. Die würde ihn ganz in Anspruch nehmen, in der würde er ganz aufgehen, und er würde nicht den Anschluß finden an die übersinnlich-geistige Welt. Sein Inneres würde immer künstlicher und künstlicher werden, aber er würde getrennt werden von der geistigen Welt. Und wiederum, wenn der Mensch durch sein Gliedmaßen-Stoffwechselsystem nicht zusammenhängen würde mit der äußeren Welt, würde er die Erwärmung, die Durchglühung desjenigen, was vom Kopfsystem aus immer vollkommener und vollkommener, künstlicher und künstlicher sein würde, nicht erreichen. Das sind zwei polarische Gegensätze. Der Kopf schließt uns eigentlich fortwährend aus von der geistigen Welt, weil er unseren Leib so gestaltet, daß wir aus diesem Leibe heraus kein rechtes Verhältnis zur geistigen Welt gewinnen können; denn der Kopf mit seinem Inhalte hat im vorgeburtlichen Dasein seine Entwickelung abgeschlossen, und dasjenige, was der Kopf an uns materialisiert, das wird fortwährend entmaterialisiert durch dasjenige, was in den Kräften des Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen liegt. Dadurch wird in unserem materiellen System das Gleichgewicht hervorgerufen. Und dazwischen liegt dasjenige drinnen, was wie ein in sich selbst gebautes System ist, das rhythmische System, das Atmungssystem, das Zirkulationssystem, wie eine abgeschlossene Welt in sich, wie ein wirklicher Mikrokosmos, das aber dessen bedarf, daß der Kopf nicht etwa im Extrem so wirkt, wie das unter gewissen Voraussetzungen geschehen kann, wo dann die Lunge mit allerlei unrichtigen Organisationsprinzipien durchzogen wird. Das verspüren wir dann in den Verhärtungen der Lunge, in den Neubildungen der Lunge bei lungenkranken Leuten. Und wiederum auf der anderen Seite braucht der Mensch diesen polarischen Gegensatz, der von seinem Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus herkommt, und der eigentlich dasjenige auflöst, was sich vom Kopfe her verhärten will. [GA 303, S. 202–203, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=202&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Polare Ermüdung des Kindes: Kopf-System ermüdet durch Salzablagerung, Gliedmaßensystem ermüdet durch Betätigung in der Außenwelt. GA 303 02.01.1922 Wo liegen eigentlich die Quellen der Ermüdung für den Menschen? Sie liegen im Kopfsystem und im Gliedmaßensystem. Auf diese muß man hinschauen, wenn man die Ermüdung in ihrem Wesen kennenlernen will. Und sie ist ganz verschiedener Art, je nach dem Kopfsystem, je nach dem Gliedmaßensystem. Dasjenige, was vom Kopfsystem aus in den ganzen Organismus hineinwirkt, wirkt so auf ihn, daß es die Ablagerung von Stoffwechselprodukten fördert, daß es den Menschen mit allerlei salzartigen Ablagerungen durchdringen will. Das ist etwas, was in das Atmungs- und Zirkulationssystem eingreift, was aber deshalb der Ermüdung unterworfen ist, weil es mit der Außenwelt in Beziehung steht, weil es in einer nichtrhythmischen, in einer nichtmusikalischen Weise von der Außenwelt abhängig ist; während der Atmungs- und Zirkulationsrhythmus so fest an die Organisation gebunden sind, daß sie ein Gleichgewicht für sich in ihren eigenen Gesetzen haben. Dasjenige, was für sich ein abgeschlossenes System ist, kann nicht ermüden, wenigstens nicht in erheblichem Maße. Man kann durch falsche Maßnahmen, die für das Kind oder auch für den Erwachsenen den Rhythmus zerstören, erkrankend wirken. Aber dessen muß man sich voll bewußt sein, daß dasjenige System, das für eine der Menschennatur entsprechende Erziehungskunst vor allen Dingen in Betracht kommt, überhaupt nicht ermüdet. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem ermüdet. Sie können das beobachten, wenn Sie eine Schlange anschauen, nachdem sie gefressen hat. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem ermüdet, hat wenigstens den Quell der Ermüdung für den ganzen Menschen in sich. Es ermüdet auf andere Weise als das Kopf System. Das Kopf System wirkt Salze ablagernd, mineralische Einschläge im Organismus ablagernd. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem wirkt so auf den Menschen, daß es ihn eigentlich durch Wärme fortwährend auflösen will. Es wirkt nach der entgegengesetzten Richtung, aber wiederum so, daß die Art, wie es wirkt, nicht vom inneren Rhythmus abhängt, sondern von dem, was ich in der Außenwelt mit meinen Gliedmaßen vornehme und was ich mit meinem inneren Stoffwechselsystem vornehme, indem ich esse und trinke. Das vollziehe ich ja auch oftmals in Unregelmäßigkeit, denn die wenigsten Menschen geben sich einem vollständigen Rhythmus in bezug auf Essen und Trinken hin. Da wirkt, ich möchte sagen, der polarische Gegensatz ermüdend auf den Menschen. [GA 303, S. 200–201, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=200&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Kopf als abgeschlossene Bildung spiegelt alles in das wache Bewusstsein, was von außen in ihn hineinkommt. Im Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus ist man eingegliedert in den Weltorganismus. GA 342 14.06.1921 Wir Menschen sind so in die Welt hineingestellt, daß wir ... auf der einen Seite Kopforganisation sind. Diese Kopforganisation ist wesentlich dadurch bedingt, daß das Äußere der Welt hineindringt und überall gehemmt wird. Alles dasjenige, was von der Welt in das Haupt dringt, spiegelt sich eigentlich im Haupte, und das, was wir draußen wahrnehmen, das ist das Gespiegelte, das ist dasjenige, was wir gewöhnlich im wachen Bewußtsein drin haben. Und wenn Sie den Bau des Menschen nehmen, namentlich das, was vom Auge gemacht wird, aber auch von den anderen Sinnesorganen, dann finden Sie, daß das alles dahin tendiert, daß es hinten abgegrenzt wird; es wird etwas gespiegelt. Auf der anderen Seite bildet der Mensch das Knochensystem aus, das Muskelsystem und so weiter. Beim Kopf hat man eigentlich die runde, abgeschlossene Schädelkapsel. Dann hat man die Röhrenknochen, die Muskeln und so weiter. Der Kopf ist eigentlich ganz undurchdringlich für das, was in ihn hineinwirkt, so wie der Spiegel undurchdringlich ist für das Licht; darum spiegelt er. Das ist bei dem, was man im weitesten Sinne Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organismus nennt, anders; da wird von der Welt hereingefaßt dasjenige, was da Röhrenknochen und Muskel ist, so daß man sagen kann: In der Kopforganisation wird alles zurückgestoßen, aber die Gliedmaßen nehmen auf, so daß eigentlich die Vorgänge des Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organismus bewirkt werden von außen herein durch die Art und Weise, wie ich eingegliedert bin in den Weltorganismus. Da wird nichts zurückgestoßen, es wird gewissermaßen hindurchorganisiert, da wird hereingenommen. [GA 342, S. 129–130, 14.06.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga342.pdf#page=129&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (3) Bedeutung ##### Das Wesentliche der Gliedmaßen sind ihre geistigen Kräfte, nicht die physischen Stoffe. GA 183 26.08.1918 Was Sie nämlich mit dem gewöhnlichen Bewußtsein Ihre Arme und Hände, Ihre Beine und Füße nennen, das sind nicht Ihre Arme und Hände und Ihre Beine und Füße, sondern das ist dasjenige, was als Blut und andere Säfte Ihre Arme und Hände und Ihre Beine und Füße ausfüllt. Es ist hier wieder eine schwierige Vorstellung, aber es ist so. - Nehmen Sie an, hier haben Sie Arme und Hände, Beine und Füße; aber das, was hier ist, ist geistig, das sind geistige Kräfte. Bitte, stellen Sie sich vor: Ihre Arme und Hände, Ihre Beine und Füße seien Kräfte, übersinnliche Kräfte. Würden Sie nur sie haben, Sie würden sie nicht mit den Augen sehen. Sie sind angefüllt, diese Kräfte sind angefüllt mit den Säften, mit dem Blute, und das, was als mineralische Masse, flüssig oder zum Teil fest, zum geringsten Teile fest, Unsichtbares ausfüllt, das sehen Sie. [GA 183, S. 109–110, 26.08.1918](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga183.pdf#page=109&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Muttermilch steht in Verwandtschaft zur Gliedmaßenwesenheit und schafft eine Brücke zu seinem schlafenden Geist. GA 293 02.09.1919 Bedenken wir das, was wir uns eben angeeignet haben: daß der Mensch eintritt in die Welt mit schlafendem Geiste, mit träumender Seele in bezug auf den Kopf; daß wir also eigentlich nötig haben, schon von ganz früh ab, von der Geburt ab, den Menschen durch den Willen zu erziehen, weil wir, wenn wir nicht durch den Willen auf ihn wirken könnten, wir an seinen schlafenden Kopfgeist gar nicht herankommen könnten. Wir würden aber eine große Lücke in der menschlichen Entwickelung schaffen, wenn wir nicht an seinen Kopfgeist irgendwie herankommen könnten. Der Mensch würde geboren werden, sein Kopfgeist wäre schlafend. (...) Wir finden noch nicht eine deutlich ausgesprochene Brücke von dem Willen zu dem schlafenden Geiste des Kindes hin. Später, wenn wir irgendwie herankommen an den Willen des Kindes, dann können wir auf den schlafenden Geist wirken, wenn wir nur ihm die ersten Worte vorsprechen können, denn da ist schon ein Angriff auf den Willen da. Dann setzt sich dasjenige, was wir durch die ersten Worte in den Stimmorganen loslösen, schon als Willensbetätigung in den schlafenden Kopfgeist hinein fort und beginnt ihn aufzuwecken. Aber in der allerersten Zeit haben wir gar keine rechte Brücke zunächst. Es geht nicht ein Strom hinüber von den Gliedmaßen, in denen der Wille wach ist, der Geist wach ist, zum schlafenden Geist des Kopfes. Da schafft der Genius der Natur etwas, was diese Brücke bilden kann. Er läßt aus der Gliedmaßenentwickelung heraus, aus dem Gliedmaßenmenschen heraus eine Substanz entstehen, welche, weil sie auch mit dem Gliedmaßenmenschen in ihrer Entwickelung verbunden ist, etwas von diesem Gliedmaßenmenschen in sich hat - das ist die Milch. Die Milch entsteht ja im weiblichen Menschen zusammenhängend mit den oberen Gliedmaßen, mit den Armen. Die milcherzeugenden Organe sind gleichsam dasjenige, was sich nach innen von den Gliedmaßen aus fortsetzt. Die Milch ist im Tier- und Menschenreich die einzige Substanz, welche innere Verwandtschaft hat mit der Gliedmaßenwesenheit, welche gewissermaßen aus der Gliedmaßenwesenheit heraus geboren ist, welche daher auch die Kraft der Gliedmaßenwesenheit in sich noch enthält. Und indem wir dem Kinde die Milch geben, wirkt die Milch als die einzige Substanz, wenigstens im wesentlichen, weckend auf den schlafenden Geist. [GA 293, S. 164–165, 02.09.19](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=162&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Ausführliche Auseinandersetzung über die Sprache und das Gliedmaßensystem aus dem Blickwinkel der Eurythmie. GA 277 30.12.1923 Von dem, was eigentlich der ganzen Eurythmie zugrunde liegt, hat die gegenwärtige Wissenschaft nur ein kleines Stückchen. Man weiß, daß diejenige Partie des zentralen Nervensystems, des Gehirnsystems, welche vorzugsweise mit der Sprache zusammenhängt, auf der linken Seite des Gehirnes ist, und man weiß, daß die rechte Gehirnhälfte, die rechte Seite, die symmetrische Partie des Gehirnes, eigentlich nicht so konfiguriert ist, daß man in gleichem Sinne davon sprechen kann, daß auch dort auf der rechten Seite ein Sprachzentrum wäre. Aber die Sache ist sofort anders bei sogenannten Linkshändern. Menschen, welche als Linkshänder geboren werden, bei denen also die rechte Hand verhältnismäßig untätig bleibt gerade bei den intelligenten Verrichtungen, bei denen die linke Hand schreiben will, nähen will, häkeln will, bei denen Hegt das Sprachzentrum auf der rechten Seite. Daraus hat mit Recht die Wissenschaft geschlossen, daß ein Zusammenhang besteht zwischen demjenigen, was als Bewegungsmöglichkeit, Bewegungsfähigkeit im menschlichen Arm, in der menschlichen Hand liegt, und der Sprache; daß die Sprache gewissermaßen das in einem gewissen Organsystem festgelegte Bewegen der Glieder der Menschen ist, das sinnvolle Bewegen der Glieder der Menschen. Das Verspüren desjenigen, was draußen in der Welt vorgeht, und das Ausdrücken dieses Verspürens durch die Sprachorgane ist etwas, was zeigt, daß eigentlich das Gliedmaßensystem des Menschen es ist, aus dem die Sprache herausgeboren wird. Aber das ist in einem ganz umfänglichen Sinne der Fall. Nur weiß man heute nicht viel von diesen geheimnisvollen Zusammenhängen. Man weiß zum Beispiel nicht, wie gewisse in den Konsonanten liegende, namentlich in den Gaumenlauten zum Ausdrucke kommende Rundungen, Härtungen im Sprachlichen zusammenhängen mit der Art und Weise, wie der Mensch mit dem Fußballen oder mit der Ferse auftritt. Aus der Sprache kann man deutlich einen Ausdruck der ganzen Gestenfähigkeit des Menschen durch seine Gliedmaßen hindurch finden. Und wer einen Sinn dafür hat, wird sehen können, wie eigentlich aus der Art und Weise, wie ein Mensch geht, wie ein Mensch greift, wie ein Mensch springt, ganz erklärlich ist, wie er spricht. Es ist also nur ein ganz kleines Stück, welches die heutige Wissenschaft in dem Zusammenhange der rechten Hand und des linksseitigen Sprachzentrums hat. Die Sprache kommt durchaus aus dem ganzen Menschen heraus; wenn man daher den physischen Leib des Menschen verfolgt, so sieht man, wenn er dieses oder jenes durch die Sprache offenbart, gewisse Teile, gewisse Partien in Bewegung. Wenn aber der Mensch seinem ätherischen Leibe nach beobachtet wird, dann ist der ganze ätherische Leib bei irgendeinem Laut, bei irgendeiner sprachlichen Äußerung in einer bestimmt konfigurierten Bewegung. Dasjenige, was sprachlich sich äußert, kommt immer aus dem ganzen Menschen. Und daher kann man auch den Weg wiederum von der Sprache in die Bewegung hinein zurückmachen. Das Kind macht die Bewegungsmöglichkeit durch, projiziert gewissermaßen dasjenige, was die Gliedmaßen erfühlen, in der Bewegung draußen erleben, auf seine Sprachorgane und schafft im Sprechen ein Abbild dieser Bewegungsfähigkeiten. Dann kann man aber umgekehrt wiederum aus der Sprache zurückgehen in die Bewegungsmöglichkeiten, welche sowohl dem einzelnen Laute, den Lautverbindungen, den Lautbetonungen und so weiter entsprechen. Man kann die ganze Sprache wiederum in den bewegten Menschen übersetzen und dadurch jene bewegte Plastik herausbringen, von der ich schon gesprochen habe. [GA 277, S. 419-421, 30.12.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga277.pdf#page=419&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 2.Jahrsiebt: Knochensystem passt sich der Außenwelt an, zuvor ist es eingeschaltet in das Muskelsystem. GA 305 22.08.1922 Zwischen dem 11. und 12. Jahre geht innerlich im Menschen eine große Verwandlung vor sich. Das rhythmische System, Atmungssystem, Blutzirkulationssystem ist das Herrschende, das Dominierende zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife. Wenn das Kind gegen das 10. Jahr kommt, dann entwickelt sich dasjenige, was im Atmungs- und im Blutzirkulationssystem drinnen waltet; der Takt, der Rhythmus, der da drinnen ist, die entwickeln sich in das Muskelsystem hinein. Die Muskeln werden vom Blut versorgt, und das Blut vibriert in die Muskeln so hinein, wie der Mensch innerlich ist. So daß der Mensch zwischen dem 9. und 11. Jahre sein Muskelsystem so ausbildet, wie es seinen innerlichen rhythmischen Anlagen gemäß ist. Wenn das 11., 12. Jahr herankommt, dann strahlt dasjenige, was im rhythmischen System und im Muskelsystem ist, in das Knochensystem, in das ganze Skelett hinein. Das Skelett ist bis zum 11. Jahre ganz eingeschaltet in das Muskelsystem. Es folgt dem Muskelsystem. Zwischen dem 11.,12. Jahre wird das Skelett so, daß es sich an die Außenwelt anpaßt, Mechanik, Dynamik, die vom Menschen unabhängig ist, geht in das Skelett hinein. Wir müssen uns bequemen, das Skelett so zu behandeln, wie wenn es objektiv wäre, gar nicht am Menschen wäre. Wenn Sie Kinder beobachten unter 11 Jahren, Sie werden sehen, daß alle Bewegungen noch aus dem Inneren herauskommen. Wenn Sie Kinder beobachten nach dem 12. Jahre, Sie werden beobachten, daß sie auf ihre Füße so treten, daß sie immer versuchen das Gleichgewicht zu finden, daß sie das Hebel-Gleichgewicht, das Maschinelle des Skelettsystems innerlich fühlen. Das heißt, zwischen dem 11. und 12. Jahre breitet sich das Geistig-Seelische bis in das Knochensystem hinein aus. Das Geistig-Seelische ist viel innerlicher vorher. Nachher gewinnt der Mensch erst seine völlige Anpassung an die Außenwelt, indem er dasjenige, was er am wenigsten menschlich erlebt, das Knochensystem, erfaßt. [GA 305, S. 113–114, 22.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=113&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Arme und Hände können beim Menschen vollständig frei bewegt werden im Unterschied zu Tieren. GA 294 28.28.1919 Beim Menschen ist das eine Gliedmaßenpaar, die Hände, vollständig in die Sphäre der menschlichen Freiheit gesetzt. Eine gesunde Empfindung gegenüber der Welt bringen Sie dem Menschen nur bei, wenn Sie in ihm die Vorstellung erwecken, daß er vollkommen ist wegen seiner Gliedmaßen, nicht wegen seines Kopfes. [GA 294, S. 105, 28.08.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga294.pdf#page=105&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Gliedmaßenmensch träumt nachts von der nächsten Inkarnation. GA 181 25.06.1918 Es träumt dieser Gliedmaßenmensch eigentlich in der Nacht. So wie der Kopf bei Tage unter dem hellen Tagesbewußtsein träumt, so träumt der Gliedmaßenmensch schlafend unter dem dumpfen Schlafbewußtsein, man könnte sagen, parallel neben dem dumpfen Schlafbewußtsein. Und was träumt er? Er träumt von der nächsten Erdeninkarnation. Wir tragen als Mensch in der Tat in bezug auf unsere äußere physische Gestalt nicht nur Vergangenheit und Zukunft in uns, sondern wir tragen in uns, in unserem Seelenleben, in Form von gewöhnlich nicht wahrnehmbaren Träumen, in Form von allerlei unterlegtem Bewußtsein, vorige Erdenleben und künftige Erdenleben. [GA 181, S. 286, 25.06.1918](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga181.pdf#page=286&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] [Siehe hierzu: [[Reinkarnationsmetamorphose chron. (download)]].] ## (4) Entwicklung ##### Stoffwechsel-Gliedmaßenmensch lebt im Element der Wärme, Feuer. GA 210 19.02.1922 Und der Stoffwechsel-Gliedmaßenmensch, der lebt dann auf dem Übergang von dem luftförmigen Element in das Wärmeelement, in das feurige Element (rot). Er ist ein fortwährendes Auflösen des Luftförmigen in das Wärmeelement, in das feurige Element, das dann den ganzen Menschen durchsetzt als seine Körperwärme. In Wahrheit ist das, was im Stoffwechsel geschieht und was durch unsere Bewegungen geschieht, ein Herauforganisieren des luftförmigen Elementes, des gasförmigen Elementes in das Wärmeelement, in das feurige Element. Indem wir herumgehen, verbrennen wir fortwährend die luftförmig gewordenen Elemente unserer Nahrungsstoffe, und auch wenn wir nicht herumgehen im gewöhnlichen Leben des Menschen, geschieht es fortwährend, daß, indem die Nahrungsmittel bis zum Luftförmigen getrieben sind, sie verbrennen und in das Wärmeelement übergehen. So daß ich sagen kann, der Gliedmaßen-Stoffwechselmensch lebt im luftförmig-feurigen Elemente. _Nerven-Sinnesmensch: erdig-wässeriges Element_ _Rhythmischer Mensch: wässerig-luftförmig_ _Gliedmaßen-Stoffwechselmensch: luftförmig-feurig_. [GA 210, S. 130–131, 19.02.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga210.pdf#page=130&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Entwicklung der inneren Organe und der Knochen durch den Einfluss des Astralleibes und der Ich-Organisation. GA 027 Der menschliche Körper bildet sich wie andere Organismen aus dem halbflüssigen Zustand heraus. Doch ist zu seiner Bildung stets die Zufuhr von luftförmigen Stoffen nötig. Der wichtigste ist der durch die Atmung vermittelte Sauerstoff. Man betrachte zunächst einen festen Bestandteil, z. B. ein Knochengebilde. Es wird aus dem Halbflüssigen abgeschieden. In dieser Abscheidung ist die Ich-Organisation tätig. Jeder kann sich davon überzeugen, der die Ausbildung des Knochensystems verfolgt. Es entwickelt sich in dem Maße, als der Mensch durch die Embryonal- und Kindheitszeit seine menschliche Form, den Ausdruck der Ich-Organisation, bekommt. ... In der Bildung der fertigen Organgestalten ist die Ich-Organisation tätig. In der gekennzeichneten, noch undifferenzierten Organsubstanz ist der astralische Leib tätig. Beim Tiere nimmt dieser astralische Leib auch die fertige Organgestaltung auf sich; beim Menschen bleibt die Tätigkeit des astralischen Leibes und damit die animalische Natur nur als der allgemeine Untergrund der Ich-Organisation bestehen. Die Tierwerdung kommt beim Menschen nicht zu Ende; sie wird auf ihrem Wege unterbrochen und ihr das Menschliche durch die Ich-Organisation gewissermaßen aufgesetzt. Diese Ich-Organisation lebt ganz in Wärmezuständen. Sie holt aus der allgemeinen Astralwesenheit die einzelnen Organe heraus. Sie betätigt sich dabei an der allgemeinen, durch das Astralische herbeigeführten Substanz so, daß sie den Wärmezustand eines sich vorbereitenden Organs entweder erhöht oder vermindert. Vermindert sie ihn, so treten unorganische Substanzen in einem sich verhärtenden Vorgang in die Substanz ein, und es ist die Grundlage zur Knochenbildung gegeben. Es werden Salzsubstanzen aufgenommen. Erhöht sie ihn, so werden Organe gebildet, deren Tätigkeit in einer Auflösung des Organischen besteht, in einer Überführung in Flüssiges oder Luftförmiges. [GA 027, S. 66–67](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga027.pdf#page=66&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Wachstum und Gestaltung der menschlichen Organe durch Zusammenstoßen von radialen Kräften des Stoffwechselsystems mit abrundenden, plastischen Kräften des Kopfsystems. GA 314 27.10.1922 (II) Das ist ein außerordentlich interessantes Verhältnis, etwas, das, man könnte sagen, in die tiefsten Tiefen der menschlichen Organisation hineinführt. Es ist so, daß man sich geradezu das Bilden, das Gestalten des Organismus so vorstellen kann, daß Ausstrahlungen stattfinden von Seiten — nun sagen wir — des Nieren-Lebersystems, denen begegnen die plastischen Abformungen des Kopfsystems. Und will man sich schematisch dasjenige, was da geschieht, zeichnen, so müßte man das so zeichnen (es wird gezeichnet). Man müßte sagen: Von dem Leber-Nierensystem finden solche Ausstrahlungen statt — natürlich nicht nur nach oben, sondern nach allen Seiten hin —, diese Ausstrahlungen, die haben die Tendenz, halbradial zu wirken, aber sie werden überall von den plastischen Formungen abgestumpft, die ihnen vom Kopfsystem aus begegnen. So daß wir die Form der Lunge dadurch begreifen, daß wir ihre Gestalt plastisch ausgestaltet denken vom Leber-Nierensystem, aber entgegenkommend diesen Komponenten diejenigen, die abrunden, vom Kopf System aus. Die ganze menschliche Bildung nämlich kommt dadurch zustande, daß wir uns denken: radiale Gestaltung vom Nieren-Lebersystem aus, Abrundung der radialen Gestaltung vom Kopfsystem aus. [GA 314, S. 123, 27.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga314.pdf#page=123&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Nerven-Sinnessystem wird durch die Nahrung aufgebaut, die Stoffe für das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem werden durch die Atmung und die Sinnesorgane aufgenommen. GA 260a 20.06.1924 Die Leute glauben, Ernährung besteht darinnen, daß der Mensch die Substanzen seiner Umgebung ißt. Er nimmt sie in den Mund herein; sie kommen dann in den Magen. Da wird ein Teil abgelagert, ein Teil geht weg. Dann wird der verbraucht, der abgelagert worden ist. Dann geht der auch weg. Dann wird das wieder ersetzt. In einer ganz äußerlichen Weise stellt man sich heute die Ernährung vor. So ist es aber nicht, daß mit den Nahrungsmitteln, die der Mensch aufnimmt durch seinen Magen, aufgebaut werden Knochen, Muskeln, sonstige Gewebemasse, - das gilt ausgesprochen ja nur für den menschlichen Kopf. Und alles dasjenige, was auf dem Umwege durch die Verdauungsorgane in weiterer Verarbeitung im Menschen sich ausbreitet, das bildet nur das Stoffmaterial für seinen Kopf und für alles dasjenige, was im Nerven-Sinnessystem und dem, was dazu gehört, sich ablagert, während dem zum Beispiel für das Gliedmaßensystem oder für die Organe des Stoffwechsels selber die Substanzen, die man braucht, also sagen wir, um Röhrenknochen zu gestalten für die Beine oder für die Arme, oder für Därme zu gestalten für den Stoffwechsel, für die Verdauung, gar nicht durch die durch den Mund und Magen aufgenommene Nahrung gebildet werden, sondern sie werden durch die Atmung, und sogar durch die Sinnesorgane aus der ganzen Umgebung aufgenommen. Es findet fortwährend im Menschen ein solcher Prozeß statt, daß das durch den Magen Aufgenommene hinaufströmt und im Kopfe verwendet wird, daß dasjenige aber, was im Kopfe beziehungsweise im Nerven-Sinnessystem aufgenommen wird aus Luft und aus der andern Umgebung, wiederum hinunterströmt, und daraus werden die Organe des Verdauungssystems oder die Gliedmaßen. [GA 260a, S. 314-315, 20.06.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga260a.pdf#page=314&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt: Vorherrschen des Nerven-Sinnessystems (Ich und astralische Organisation), 2. Jahrsiebt: Vorherrschen des rhythmischen Systems (astralische und ätherische Organisation), 3. Jahrsiebt: Vorherrschen des Stoffwechselsystems (ätherische und physische Organisation). GA 314 27.10.1922 So daß wir es also zu tun haben beim kindlichen Organismus auf dem Umwege durch das Nerven-Sinnessystem mit der Ich-Organisation und mit der astralischen Organisation; in der Zeit vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife vorzugsweise mit einer Wirkung der astralischen und ätherischen Organisation, aber ausgehend vom rhythmischen System. Nach der Geschlechtsreife haben wir es zu tun mit dem Vorherrschen der physischen Organisation und der ätherischen Organisation, ausgehend vom Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Und wir sehen, wie die Pathologie das durchaus bestätigt. Ich brauche nur die typischen Krankheiten anzuführen für das weibliche Geschlecht; wir sehen, wie die eigentlichen Stoffwechselkrankheiten eben nach der Geschlechtsreife aus dem Inneren des Menschen hervorkommen, so daß wir jetzt sagen können: Es prädominiert der Stoffwechsel. Es ist das, was vom Stoffwechsel aus besiegt die Nerven-Sinnesorganisation, statt sich mit ihr in einen richtigen Einklang zu stellen. Nehmen wir also das Kind vor dem Zahn Wechsel, so haben wir ein falsches Vorherrschen des Nerven-Sinnessystems, wenn wir Kinderkrankheiten haben, dann die gesunde Epoche zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife, nach der Geschlechtsreife: Vorherrschen des Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus mit seinem schnelleren Rhythmus. Dieser schnellere Rhythmus drückt sich dann aus in alledem, was eben zusammenhängt mit Ablagerungen des Stoffwechsels, die sich einfach dadurch bilden, daß ihnen nicht in der richtigen Weise die plastische Organisation von sehen des Kopfes entgegenkommt, daß sich also gewissermaßen dasjenige, was vom Stoffwechsel ausgeht, unter allen Umständen vordrängt. Es tut mir außerordentlich leid, daß ich diese Dinge nur kursorisch, aphoristisch darlegen kann. Aber, was ich möchte, das ist, daß wenigstens die Zielgedanken angegeben werden, daß man tatsächlich daraus sieht, daß das Funktionelle im Menschen als das Primäre anzusehen ist, und daß im Grunde Formationen und Deformationen hervorgeholt werden müssen aus diesem Funktionellen. Äußerlich drückt sich das dadurch aus, daß die plastische Gestaltung im Kinde bis zum siebenten Jahre besonders stark wirkt. Die Organe werden so weit in ihrer Plastik gebildet vom Nerven-Sinnessystem aus, daß wir zum Beispiele sagen können: Dasjenige, was an der Zahnplastik geleistet wird bis zum Zahnwechsel, das wiederholt sich dann überhaupt nicht mehr. Dagegen kommt alles dasjenige, was an Durchdringen des Organismus vom Stoffwechsel aus geleistet wird, eigentlich erst in ein völlig neues Geleise, wenn mit der Geschlechtsreife dasjenige eintritt, daß ein Teil des Stoffwechsels eben abgegeben wird an die Geschlechtsorgane und dadurch der Stoffwechsel überhaupt in eine ganz andere Konstitution hineingebracht wird. [GA 314, S. 130-131, 27.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga314.pdf#page=130&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 2.Jahrsiebt: Knochensystem passt sich der Außenwelt an, zuvor ist es eingeschaltet in das Muskelsystem. GA 305 22.08.1922 Zwischen dem 11. und 12. Jahre geht innerlich im Menschen eine große Verwandlung vor sich. Das rhythmische System, Atmungssystem, Blutzirkulationssystem ist das Herrschende, das Dominierende zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife. Wenn das Kind gegen das 10. Jahr kommt, dann entwickelt sich dasjenige, was im Atmungs- und im Blutzirkulationssystem drinnen waltet; der Takt, der Rhythmus, der da drinnen ist, die entwickeln sich in das Muskelsystem hinein. Die Muskeln werden vom Blut versorgt, und das Blut vibriert in die Muskeln so hinein, wie der Mensch innerlich ist. So daß der Mensch zwischen dem 9. und 11. Jahre sein Muskelsystem so ausbildet, wie es seinen innerlichen rhythmischen Anlagen gemäß ist. Wenn das 11., 12. Jahr herankommt, dann strahlt dasjenige, was im rhythmischen System und im Muskelsystem ist, in das Knochensystem, in das ganze Skelett hinein. Das Skelett ist bis zum 11. Jahre ganz eingeschaltet in das Muskelsystem. Es folgt dem Muskelsystem. Zwischen dem 11.,12. Jahre wird das Skelett so, daß es sich an die Außenwelt anpaßt, Mechanik, Dynamik, die vom Menschen unabhängig ist, geht in das Skelett hinein. Wir müssen uns bequemen, das Skelett so zu behandeln, wie wenn es objektiv wäre, gar nicht am Menschen wäre. Wenn Sie Kinder beobachten unter 11 Jahren, Sie werden sehen, daß alle Bewegungen noch aus dem Inneren herauskommen. Wenn Sie Kinder beobachten nach dem 12. Jahre, Sie werden beobachten, daß sie auf ihre Füße so treten, daß sie immer versuchen das Gleichgewicht zu finden, daß sie das Hebel-Gleichgewicht, das Maschinelle des Skelettsystems innerlich fühlen. Das heißt, zwischen dem 11. und 12. Jahre breitet sich das Geistig-Seelische bis in das Knochensystem hinein aus. Das Geistig-Seelische ist viel innerlicher vorher. Nachher gewinnt der Mensch erst seine völlige Anpassung an die Außenwelt, indem er dasjenige, was er am wenigsten menschlich erlebt, das Knochensystem, erfaßt. [GA 305, S. 113–114, 22.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=113&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (5) Wirkung ##### Im Stoffwechsel- und Gliedmaßensystem kann der Wille unmittelbar eingreifen. GA 026 10.05.1924 Im Stoffwechsel- und Gliedmaßensystem offenbart sich ein Wesen zwar durch die Stoffe und die Vorgänge an den Stoffen, aber diese Stoffe und diese Vorgänge haben mit ihm nichts weiter zu tun als der Maler und seine Mittel mit dem fertigen Bilde. In dieses Wesen kann daher der Wille unmittelbar eingreifen. Erfaßt man hinter der in Naturgesetzen lebenden Menschenorganisation die im Geistigen webende Menschen Wesenheit, so hat man in dieser ein Gebiet, in dem man das Wirken des Willens gewahr werden kann. Gegenüber dem Sinnesgebiete bleibt der menschliche Wille ein Wort ohne allen Inhalt. Und wer ihn in diesem Gebiete erfassen will, der verläßt im Erkennen das wahre Wesen des Willens und setzt etwas anderes an dessen Stelle. [GA 026, S. 34–35](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga026.pdf#page=34&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### "Motorische Nerven": Der Willensimpuls geht vom Geistig-Seelischen aus und wirkt unmittelbar auf das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem. GA 303 02.01.1922 Diese materialistische Wissenschaftsgesinnung glaubt nämlich, ebenso wie sie für die Sensation, für die Empfindung, für die Wahrnehmung der Vermittelung der Nerven bedarf, bedürfe sie auch der Vermittelung des Nervs für die Willensimpulse. Das ist aber nicht der Fall. Der Willensimpuls geht von dem Geistig-Seelischen aus. Da beginnt er, und er wirkt im Leibe, unmittelbar, nicht auf dem Umweg des Nervs, unmittelbar auf das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem. Und der Nerv, der in das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem hineingeht, vermittelt nur die Wahrnehmung desjenigen, was das Geistig-Seelische an dem ganzen Menschen in bezug auf sein Gliedmaßen-Stoffwechselsystem tut. Wir nehmen dasjenige wahr, was eine Folge ist seelisch-geistiger Willensprozesse in der Blutzirkulation, im übrigen Stoffwechsel und auch in der mechanischen Bewegung der Glieder; wir nehmen das wahr. Die sogenannten motorischen Nerven sind keine motorischen Nerven, die sind bloß dasjenige, was die Äußerungen, den Impuls des Willens wahrnimmt. Ehe man diesen Zusammenhang nicht einsehen wird, eher wird man nicht zu einer durchsichtigen Menschenerkenntnis kommen. Wenn Sie aber diesen Zusammenhang voll einsehen, dann werden Sie es auch begreiflich finden, daß ich nun eben ein Paradoxon, eine Ketzerei vor Sie hinstellen muß: denn dann wirkt das Geistig-Seelische ja eben auf den ganzen übrigen Menschen. Beim Kinde also bis gegen das zwölfte Jahr hin äußern sich die Wirkungen nach Maßgabe des eben Geschilderten in den Muskelkräften, die ein intimes Verhältnis zur Atmung und zum Zirkulationssystem haben. Beim Kinde vom zwölften Jahre an bis zur Geschlechtsreife nach denjenigen Kräften hin, die gegen das Skelett gehen. So daß wir also vor dem zwölften Jahre mehr dasjenige, was noch in unseren Muskeln liegt, mit dem sogenannten motorischen Nerv wahrnehmen, nach dem zwölften Jahre nehmen wir mit diesem sogenannten motorischen Nerv mehr dasjenige wahr, was in unseren Muskeln und Knochen vorgeht. Nun, wenn Sie bedenken, daß in allem Denken etwas Willensmäßiges liegt - es ist ja Wille, was da wirkt, wenn ich Vorstellungen synthetisch zusammenfasse oder analytisch trenne, es ist überall Wille darinnen -, so müssen Sie diesen Willen auch im Organismus aufsuchen. Und gerade dieser Wille in der seelischen Funktion des Denkens ist in dieser Art angeschlossen, wie ich es jetzt geschildert habe. Indem wir ins zwölfte Jahr eintreten, lernen wir ein solches Denken, das nach der Willensnatur seine Vorgänge in den Knochen, in der Skelettdynamik hat. Wir machen da den wichtigen Übergang vom weichen System des Menschen zum ganz harten System, das sich, ich möchte sagen, wie ein objektives Hebelsystem in die Welt hineinstellt. [GA 303, S. 208–209, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=208&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Welt wirkt sowohl im oberen Organismus auf Blut und Sinne als auch im unteren Organismus auf die Verdauungsorgane, die Außenwelt ist in unser Inneres verlegt. GA 128 21.03.1911 Einmal berührt uns die Welt von außen, sie strömt durch die Sinnesorgane in unseren oberen Organismus ein und wirkt auf unser Blut, und einmal wirkt auf geheimnisvolle Weise die Welt von innen in Organen, in die sich erst zusammengezogen hat, was draußen im Makrokosmos vorgeht, und wirkt da entgegen unserem Blut, das sich ihm ebenso darbietet. Wenn wir das schematisch zeichnen wollten, könnten wir also sagen: Denken wir uns auf der einen Seite die Welt, von allen Seiten wirkend auf die Sinne, und das Blut, wie eine Tafel den Eindrücken der Außenwelt sich darbietend, so haben wir unsere obere Organisation. Denken wir uns jetzt, wir könnten diese ganze Welt zusammenziehen, in einzelne Organe zusammenziehen, einen Extrakt dieser Welt bilden, und könnten ihn in das Innere herein verlegen, so daß gewissermaßen die ganze Welt auf die andere Seite des Blutes wirkt, dann hätten wir ein schematisches Bild des Außen und des Innen des menschlichen Organismus in einer ganz sonderbaren Weise geformt. So könnten wir in einer gewissen Weise schon sagen: Es entspricht das Gehirn eigentlich unserer Innenorganisation; insoweit sie Brust- und Bauchhöhle ausfüllt, ist gleichsam die Außenwelt in unser Inneres verlegt. Schon in dieser Organisation, die wir ja als eine untergeordnete erkennen, die hauptsächlich der Fortführung des Ernährungsprozesses dient, haben wir etwas so Geheimnisvolles wie eine Zusammenfügung der ganzen Außenwelt in eine Summe von inneren Organen, von inneren Werkzeugen. [GA 128, S. 34–35, 21.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=34&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Geistig-Seelische zehrt über die Gliedmaßen am Menschen, das Brustsystem ist dieser Zerstörung entgegengestellt durch das Materielle (Nahrung). GA 293 04.09.1919 Die Kopfform wird so gebildet, daß sie gewissermaßen von innen nach außen gedrückt wird, daß sie aufgeplustert wird von innen nach außen. Wenn wir uns die Gliedmaßen des Menschen denken, so können wir uns vorstellen, daß sie von außen nach innen gedrückt werden, durch die Umstülpung - das bedeutet sehr viel im Leben des Menschen - an Ihrer Stirne. Und vergegenwärtigen Sie sich, daß Ihr inneres Menschliches hinstrebt von innen aus nach Ihrer Stirne. Besehen Sie sich Ihre innere Handfläche und besehen Sie sich Ihre innere Fußfläche: es wird auf diese fortwährend eine Art von Druck ausgeübt, der gleich ist dem Druck, der auf Ihre Stirne von innen ausgeübt wird, nur in der entgegengesetzten Richtung. Indem Sie also Ihre Handfläche der Außenwelt entgegenhalten, indem Sie Ihre Fußsohlenfläche auf den Boden aufsetzen, strömt von außen durch diese Sohle dasselbe ein, was von innen strömt gegen die Stirne zu. Das ist eine außerordentlich wichtige Tatsache. Es ist deshalb so wichtig, weil wir dadurch sehen, wie es eigentlich mit dem Geistig-Seelischen im Menschen ist. Dieses Geistig-Seelische, das sehen Sie ja daraus, ist eine Strömung. Es geht eigentlich dieses Geistig-Seelische als Strömung durch den Menschen durch. (...) Der Mensch ist ein Stauapparat für das Geistig-Seelische. Es möchte eigentlich ungehindert durch den Menschen durchströmen, aber er hält es zurück und verlangsamt es. Er läßt es in sich aufstauen. Nun ist aber allerdings diese Wirkung, die ich als Strömung bezeichnet habe, eine sehr merkwürdige. Ich habe Ihnen diese Wirkung des Geistig-Seelischen, das da den Menschen durchströmt, als eine Strömung bezeichnet, aber was ist es eigentlich gegenüber der äußeren Leiblichkeit? Es ist ein fortwährendes Aufsaugen des Menschen. der Mensch steht der Außenwelt gegenüber. Das Geistig-Seelische strebt danach, ihn fortwährend aufzusaugen. Daher blättern wir außen fortwährend ab, schuppen ab. Und wenn der Geist nicht stark genug ist, müssen wir uns Stücke, wie zum Beispiel die Fingernägel, abschneiden, weil der Geist sie, von außen kommend, saugend zerstören will. Er zerstört alles, und der Leib hält diese Zerstörung des Geistes auf. Und es muß im Menschen ein Gleichgewicht geschaffen werden zwischen dem zerstörenden Geistig-Seelischen und dem fortwährenden Aufbauenden des Leibes. Es ist eingeschoben in diese Strömung das Brust-Bauchsystem. Und das Brust-Bauchsystem ist dasjenige, welches sich entgegenwirft der Zerstörung des eindringenden Geistig-Seelischen und welches von sich aus den Menschen durchdringt mit Materiellem. Daraus aber ersehen Sie, daß die Gliedmaßen des Menschen, die hinausragen über das Brust-Bauchsystem, wirklich auch das Geistigste sind, denn da in den Gliedmaßen wird noch am wenigsten der Materie erzeugende Prozeß im Menschen vorgenommen. Nur dasjenige, was vom Bauch-Brustsystem hineingeschickt wird an Stoffwechselvorgängen in die Glieder, das macht, daß unsere Glieder materiell sind. Unsere Glieder sind in hohem Grade geistig, und sie sind es, welche an unserem Leib zehren, wenn sie sich bewegen. [GA 293, S. 184–186, 04.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=182&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Gliedmaßensystem hat die Tendenz, der Mineralisierung entgegen zu wirken. GA 293 03.09.1919 Nicht wahr, indem Sie sich ernähren, nehmen Sie auch auf allerlei mineralische Stoffe. Auch wenn Sie sich nicht stark Ihre Suppe salzen - das Salz ist ja in den Speisen drinnen -, nehmen Sie mineralische Stoffe auf. Sie haben auch das Bedürfnis, mineralische Stoffe aufzunehmen. Was tun Sie denn mit diesen mineralischen Stoffen? Ja, sehen Sie, Ihr Kopfsystem kann nicht viel mit diesen mineralischen Stoffen anfangen. Ihr Rumpf-Brust-System auch nicht. Aber Ihr Gliedmaßensystem; das verhindert, daß diese mineralischen Stoffe in Ihnen die ihnen eigene Kristallform annehmen. Wenn Sie nicht die Kräfte Ihres Gliedmaßensystems entwickeln, so würden Sie, wenn Sie Salz essen, zum Salzwürfel werden. Ihr Gliedmaßensystem, das Knochengerüst und das Muskelsystem haben die fortwährende Tendenz, der Mineralbildung der Erde entgegenzuwirken, das heißt, die Minerale aufzulösen. Die Kräfte, die die Mineralien auflösen im Menschen, die kommen vom Gliedmaßensystem. [GA 293, S. 182, 03.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=180&view=Fit), [[Stoffwechsel-Gliedmaensystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## Literatur GA 026: _Anthroposophische Leitsätze. Der Erkenntnisweg der Anthroposophie. Das Michael-Mysterium_. Dornach (1989). GA 082: _Damit der Mensch ganz Mensch werde. Die Bedeutung der Anthroposophie im Geistesleben der Gegenwart_. Dornach (1994). GA 128: _Eine okkulte Physiologie_. Dornach (1991). GA 181: _Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft_. Dornach (1991). GA 183: _Die Wissenschaft vom Werden des Menschen_. Dornach (1990). GA 202: _Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen. Die Suche nach der neuen Isis, der göttlichen Sophia_. Dornach (1993). GA 204: _Perspektiven der Menschheitsentwickelung. Der materialistische Erkenntnisimpuls und die Aufgabe der Anthroposophie_. Dornach (1979). GA 206: _Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist II. Zweiter Teil. Der Mensch als geistiges Wesen im historischen Werdegang_. Dornach (1991). GA 207: _Anthroposophie als Kosmosophie I. Erster Teil. Wesenszüge des Menschen im irdischen und kosmischen Bereich_. Dornach (1990). GA 210: _Alte und neue Einweihungsmethoden. Drama und Dichtung im Bewußtseins-Umschwung der Neuzeit_. Dornach (2001). GA 215: _Die Philosophie, Kosmologie und Religion in der Anthroposophie. „Französischer Kurs“_. Dornach (1980). GA 218: _Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus_. Dornach (1992). GA 224: _Die menschliche Seele in ihrem Zusammenhang mit göttlich-geistigen Individualitäten. Die Verinnerlichung der Jahresfeste_. Dornach (1992). GA 227: _Initiations-Erkenntnis. Die geistige und physische Welt- und Menschheitsentwickelung in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, vom Gesichtspunkt der Anthroposophie_. Dornach (2000). GA 260a: _Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Der Wiederaufbau des Goetheanum 1924-1925_. Dornach (1987). GA 277: _Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele. Eine Fortbildung der Goetheschen Metamporphosenanschauung im Bereich der menschlichen Bewegung_. Dornach (1999). GA 293: _Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik_. Dornach (1992). GA 294: _Erziehungskunst. Methodisch-Didaktisches_. Dornach (1990). GA 296: _Die Erziehungsfrage als soziale Frage. Die spirituellen, kulturgeschichtlichen und sozialen Hintergründe der Waldorfschul-Pädagogik_. Dornach (1991). GA 303: _Die gesunde Entwickelung des Menschenwesens. Eine Einführung in die anthroposophische Pädagogik und Didaktik_. Dornach (1987). GA 304: _Erziehungs- und Unterrichtsmethoden auf anthroposophischer Grundlage_. Dornach (1979). GA 304a: _Anthroposophische Menschenkunde und Pädagogik_. Dornach (1979). GA 305: _Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben_. Dornach (1991). GA 307: _Gegenwärtiges Geistesleben und Erziehung_. Dornach (1986). GA 308: _Die Methodik des Lehrens und die Lebensbedingungen des Erziehens_. Dornach (1986). GA 310: _Der pädagogische Wert der Menschenerkenntnis und der Kulturwert der Pädagogik_. Dornach (1989). GA 311: _Die Kunst des Erziehens aus dem Erfassen der Menschenwesenheit_. Dornach (1989). GA 314: _Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene_. Dornach (1989). GA 316: _Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst. Vorträge für Ärzte und Studierende der Medizin_. Dornach (2003). GA 317: _Heilpädagogischer Kurs_. Dornach (1995). GA 342: _Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken I. Anthroposophische Grundlagen für ein erneuertes christlich-religiöses Wirken_. Dornach (1993).