<H1>Nerven-Sinnessystem</H1> Im Folgenden finden Sie eine **Auswahl** von Zitaten aus Texten und Vorträgen Rudolf Steiners zum Thema des **Nerven-Sinnessystems**. Durch die verlinkten Quellenangaben am Ende eines Zitats können Sie die Textseite öffnen, der das Zitat entnommen ist. Die Reihenfolge der Zitate entspricht der **graphischen Übersicht** [[Dreigliederung - Nerven-Sinnessystem|Mindmap PDF]]; [Webversion](https://coggle.it/diagram/YMcm1q5NqVw3GxeV/t/nerven-sinnessystem/eb4e1f822c441a086dc38bcc7a65533a08d708a5092307383c88b7d009eaba6a) (vergrößern und verkleinern mit Strg.+/-). ## Inhalt [[#(1) Dreigliederung des menschlichen Organismus]] [[#(2) Die drei Systeme des menschlichen Organismus]] [[#(3) Nerven-Sinnessystem und rhythmisches System]] [[#(3a) Atmung und Blut]] [[#(3b) Nerv - Blut]] [[#(4) Nerven-Sinnessystem und Stoffwechsel-Gliedmaßensystem]] [[#(5) Nerven-Sinnessystem und Sinnesentwicklung]] [[#(6) Kopfbildung]] [[#(6a) Bildung des Hauptes]] [[#(6b) Formkraft, plastische Kräfte]] [[#(6c) Denken]] [[#(7) Vorgeburtlich]] [[#(8) Entstehung des Nervensystems]] [[#Literatur]] ## (1) Dreigliederung des menschlichen Organismus ## (2) Die drei Systeme des menschlichen Organismus ##### Stoffwechselsystem, rhythmisches System und Nerven-Sinnessystem liegen ineinander. GA 297 29.12.1920 Es läßt sich bis in die Einzelheiten hinein - und ich habe auch solche Einzelheiten in meinem Buche «Von Seelenrätseln» angedeutet - zeigen, daß nur dasjenige, was wir das Vorstellungsleben nennen, zu seiner physischen Grundlage das Nerven-Sinnessystem hat und daß das eigentliche Organ des Gefühlslebens im Menschen nicht das Nerven-Sinnessystem ist, sondern unmittelbar das rhythmische System, das Atmungs-, das Blutzirkulationssystem. Geradeso, wie das Nervensystem dem Vorstellungsleben zugrunde liegt, so liegt zugrunde das rhythmische System dem Gefühlsleben des Menschen, und dem Willensleben liegt zugrunde das Stoffwechselsystem. Diese drei Systeme sind aber alles, was der Mensch an innerlichen Prozessen durchlebt. Der Mensch ist ein dreigliedriges Wesen. Nur darf man sich nicht vorstellen, daß diese drei Glieder der menschlichen Wesenheit - Nerven-Sinnessystem, rhythmisches System, Stoffwechselsystem - nebeneinander liegen. Nein, sie liegen _ineinander,_ und man muß sie auf geistig-seelische Art voneinander trennen, wenn man überhaupt das Wesen des Menschen durchschauen will; denn selbstverständlich müssen die Nerven auch ernährt werden. Das Stoffwechselsystem spielt also auch in das Nervensystem hinein, spielt auch in die Organe des rhythmischen Systems hinein; aber die Organe des rhythmischen Systems dienen nur dem Willen, insoferne der Stoffwechsel in sie hinein spielt; dagegen insoferne sie eigentliche rhythmische Bewegungen repräsentieren, dienen sie dem Gefühlsleben. Und wiederum, wenn unser rhythmisches Wesen anstößt, wenn unser Atmungsrhythmus zum Beispiel auf dem Umwege durch das Gehirnwasser anstößt an unser Nervensystem, so entsteht die Wechselwirkung zwischen dem Gefühls- und Vorstellungsleben. Kurz, der Mensch ist ein komplizierteres Wesen, als man gewöhnlich glaubt. Auch dasjenige, was man physisch vom Menschen als die richtige Anschauung zuletzt haben kann, läßt sich nicht erringen mit den heutigen naturwissenschaftlichen Methoden, sondern nur durch innerliches Anschauen, durch Zusammenwachsen mit dem Menschen selber in einer solchen Erkenntnis, wie ich sie dargestellt habe. [GA 297, S. 251–253, 29.10.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga297.pdf#page=251&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Überlappung ("Zusammenfließen") der drei Systeme des physischen Leibes. GA 296 15.08.1919 Nun handelt es sich darum, daß man diese drei Glieder der menschlichen Natur in ihrem Unterschiede voneinander erfaßt. Das ist ja für den Menschen der Gegenwart unbequem, denn der Mensch der Gegenwart liebt schematische Einteilungen. Er möchte sich, wenn man sagt: der Mensch besteht aus Kopfmensch, Brustmensch, Gliedmaßenmensch, am liebsten da einen Strich machen am Halse, was drüber ist, ist Kopfmensch. Dann möchte er sich wieder anderswo einen Strich machen, eine Linie ziehen, um den Brustmenschen zu begrenzen, und so möchte er die eingeteilten Glieder nebeneinander haben. Was sich nicht so schematisch nebeneinanderstellen läßt, darauf läßt sich der Mensch der Gegenwart nicht gerne ein. Aber so ist es in der Wirklichkeit nicht; die Wirklichkeit macht nicht solche Striche. Der Mensch ist zwar über den Schultern hauptsächlich Kopfmensch, Nerven-Sinnes-Mensch. Aber er ist nicht allein über den Schultern Nerven-Sinnes-Mensch; zum Beispiel der Gefühlssinn, der Wärmesinn sind über den ganzen Leib ausgedehnt, so daß der Kopf über den ganzen Leib wiederum reicht. Also man kann, wenn man so sprechen will, sagen: der menschliche Kopf ist hauptsächlich Kopf. Und die Brust ist eben weniger Kopf, aber auch noch Kopf. Die Gliedmaßen oder alles, was Stoffwechselsystem ist, sind noch weniger Kopf, aber auch Kopf. So daß man also eigentlich sagen muß: der ganze Mensch ist Kopf, nur der Kopf ist hauptsächlich Kopf. Wollte man also schematisch zeichnen, so müßte man etwa, wenn man wollte den Kopfmenschen zeichnen, ihn so zeichnen (siehe Zeichnung, helle Schraffur). Der Brustmensch ist wiederum nicht bloß in der Brust, er ist hauptsächlich in den Brustorganen, in den Organen, in denen sich das Herz und der Atmungsrhythmus am deutlichsten ausdrücken. Aber die Atmung setzt sich auch in den Kopf hinein fort, die Blutzirkulation in ihrem Rhythmus setzt sich in den Kopf hinein fort und in die Gliedmaßen. So daß man sagen kann: der Mensch ist Brust allerdings in dieser Gegend; aber er ist auch hier - zwar weniger - (siehe Zeichnung, mittlere Schraffur) und hier - wiederum weniger Brust. Also wiederum der ganze Mensch ist Brust, aber in der Hauptsache ist das die Brust, das der Kopf. Und wiederum der Gliedmaßen- und Stoffwechselmensch, ja er ist schon in der Hauptsache dieses (siehe Zeichnung, dunkle Schraffur); aber diese Gliedmaßen setzen sich wiederum so fort, daß sie weniger sind in der Brust und am wenigsten im Kopfe. Also ebenso wahr, wie man sagen kann: der Kopf ist Kopf, kann man sagen: der ganze Mensch ist Kopf. Ebenso wahr, wie man sagen kann: die Brust ist Brust, kann man sagen: der ganze Mensch ist Brust und so weiter. Die Dinge schwimmen ineinander in der Wirklichkeit. Und unser Begreifen ist so veranlagt, daß wir gerne so nebeneinanderstellen die Teile, die Glieder. Dieses zeigt uns, wie wenig wir mit Bezug auf unsere Erkenntnisvorstellungen verwandt sind der äußeren Wirklichkeit. In der äußeren Wirklichkeit schwimmen die Dinge ineinander. Und wir müssen, wenn wir auf der einen Seite trennen: Kopf-, Brust-, Stoffwechselmensch, uns bewußt sein, daß wir dann die getrennten Glieder wieder zusammendenken müssen. [GA 296, S. 71, 15.08.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga296.pdf#page=71&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Anordnung der Wesensglieder vom Ich bis zum physischen Leib im Kopfsystem zentrifugal, im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem zentripetal. GA 317 30.06.1924. Und, in der Tat, in Wirklichkeit ist es so, daß wir in der Kopforganisation des Menschen dasjenige haben, wo das Ich sich im Innern verbirgt, der Astralleib auch noch verhältnismäßig sich im Innern verbirgt, und nach außen konfiguriert der physische Leib und der Ätherleib auftreten und die Form geben des Antlitzes. Dagegen im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem haben Sie die Sache so, daß eigentlich überall außen in der Wärme- und Drucksinnlichkeit des Organismus, überall außen vibriert das Ich, und vom Ich ausgehend vibriert nach innen der Astralleib, dann weiter drinnen wird es ätherisch, und in den Röhrenknochen wird es physisch nach innen. So daß wir zentrifugal, vom Ich zum physischen Leibe nach außen, die Anordnung in der Kopforganisation haben, zentripetal, von außen nach innen, vom Ich bis zum Physischen, die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation angeordnet haben. Und fortwährend durcheinanderflutend, so daß man gar nicht weiß: ist das von außen nach innen oder von innen nach außen, so ist die Anordnung im rhythmischen System dazwischen. Das rhythmische System ist halb Kopf, halb Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Wenn wir einatmen, ist es mehr Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, wenn wir ausatmen ist es mehr Kopfsystem. So daß zwischen Systole und Diastole die Sache so verläuft, daß man sagen kann: Kopfsystem-Gliedmaßensystem = Ausatmung-Einatmung. Nun sehen Sie also, daß wir, vermittelt durch den mittleren Teil des rhythmischen Organismus, eigentlich zwei vollständig polarisch entgegengesetzte Wesenheiten in uns tragen. Was folgt daraus? Daraus folgt etwas außerordentlich wichtiges. Denken Sie sich, wir nehmen etwas auf durch unseren Kopf, wie bei der Vermittlung durch die Sprache des andern, nehmen etwas auf mit dem Kopf, so geht das zunächst in das Ich hinein, in den Astralleib. Aber die Dinge stehen im Organismus in Wechselwirkung, und in dem Augenblicke, wo etwas hier angeschlagen wird, durch einen Eindruck in der einen Ich-Organisation, vibriert das auch in die andere Ich-Organisation, und in dem Augenblick, wo etwas in die eine astralische Organisation einschlägt, vibriert das auch durch in die andere astralische Organisation. Wenn das nicht wäre, meine lieben Freunde, hätten wir kein Gedächtnis, denn alle Eindrücke, die wir von der Außenwelt bekommen, haben ihre Spiegelbilder in der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation; und habe ich einen Eindruck von außen, so verschwindet er von der Kopforganisation, die vom Physischen nach dem Ich hinein zentripetal angeordnet ist. Das Ich muß sich aufrecht erhalten, das kann nicht einen einzigen Eindruck stundenlang haben, sonst würde es identisch werden mit dem Eindruck. Aber unten bleiben die Eindrücke, und da müssen sie wieder herauf, wenn erinnert wird. Wenn Sie das aber bedenken, so bekommen Sie folgende Möglichkeit: Es kann das ganze untere System, das polarisch entgegengesetzt ist dem oberen System, im Menschen zu schwach veranlagt sein. Dann geschehen Eindrücke. Diese Eindrücke prägen sich nicht tief genug dem unteren System ein. Das Ich bekommt einen Eindruck. Ist alles normal, so prägt sich das dem unteren System ein, und es wird nur heraufgeholt in der Erinnerung. Ist das System unten, die Ich-Organisation, die ganz peripherisch herumliegt, zu schwach, prägen sich die Eindrücke nicht stark genug ein, so strahlt fortwährend das, was nicht untertaucht in die Ich-Organisation, nach oben zurück, strahlt in den Kopf hinein. [GA 317, S. 78–79, 30.06.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga317.pdf#page=78&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Astralisches strahlt aus vom Nierensystem, Ich-Organisation strahlt aus vom Lebersystem. Physische Organisation strahlt aus vom Verdauungssystem, ätherische Organisation strahlt aus vom Herz-Lungensystem. GA 314 27.10.1922 Das ist so, daß während der ersten Lebensepoche bis zum Zahnwechsel beim Kinde alles ausgeht von der Nerven-Sinnesorganisation bis in die äußersten Peripherien des menschlichen Organismus. Es geht eigentlich alles aus von der Nerven-Sinnesorganisation. Die Nerven-Sinnesorganisation, die noch beim Zahnwechsel prädominiert, die ist es, von der auch die pathologischen Erscheinungen in der ersten menschlichen Lebensepoche ausgehen. Und Sie werden über diese pathologischen Erscheinungen ein totales Urteil, wenn ich mich so ausdrücken darf, bekommen, wenn Sie sich die Sache so anschauen, wenn Sie sich sagen: Da zeigt sich doch ganz klar, daß dasjenige, was vom Nieren-Lebersystem ausstrahlt, abgestumpft gewissermaßen wird, plastisch abgestumpft wird vom plastizierenden Prinzip des Nerven-Sinnesmenschen, und in diesem plastizierenden Element des Nerven-Sinnesmenschen wirkt nun vorzugsweise dasjenige, was ich in diesen Vorträgen bezeichnet habe als zusammenhängend mit der Ich-Organisation des Menschen und mit der astralischen Organisation des Menschen. Sehen Sie, es ist merkwürdig, daß ich früher sagen mußte, daß die Ich-Organisation vom Leber-Gallensystem ausgeht, daß die astralische Organisation vom Nierensystem ausgeht, und daß ich jetzt sagen muß: Von der Kopforganisation her kommt alles dasjenige, was mit der Ich-Organisation und mit der astralischen Organisation zusammenhängt. Man kommt nämlich niemals mit der menschlichen Organisation in ihrer ungeheuren Kompliziertheit zurecht, wenn man die Dinge nur so geradlinig beschreibt, daß man also sagt: Ich-Organisation geht aus vom Leber-Gallensystem, astralische Organisation geht aus vom Leber-Nierensystem, und man bleibt dabei. Man muß sich nämlich darüber klar sein, daß in der ersten Lebensepoche des Menschen bis zum Zahnwechsel diese Ausstrahlungen vom Leber- und vom Nierensystem abgestumpft werden vom Nerven-Sinnessystem her, und daß diese Abstumpfung das Wesentliche ist, daß also dasjenige, was für das Ich und die astralische Organisation des Menschen vom Leber-Gallensystem und vom Nierensystem herkommt, sich kurioserweise zeigt als Gegenstrahlung, nicht in seinem direkten Wege von unten nach oben, sondern es zeigt sich von oben nach unten in seiner Gegenstrahlung. Und wir haben die ganze kindliche Organisation eigentlich so, daß wir uns vorzustellen haben: das Astralische strahlt aus vom Nierensystem, die Ich-Organisation strahlt aus vom Lebersystem, aber diese Ausstrahlungen haben keine Bedeutung, sondern das Lebersystem wird gewissermaßen reflektiert vom Kopfsystem, das Nierensystem wird reflektiert vom Kopfsystem, und erst die Reflexion in den Organismus hinein erscheint als das wirksame Prinzip. So daß Sie sich sagen müssen: Wie betrachte ich in dem Kinde die astralische Organisation? — Ich betrachte in dem Kinde die astralische Organisation so, daß ich die Nierenwirkungen betrachte, aber in ihrer Rückstrahlung vom Kopfsystem. Wie betrachte ich in dem Kinde die Ich-Organisation? — So, daß ich die Leber-Gallenwirkungen betrachte, aber in ihrer Rückwirkung vom Kopfsystem aus. Und das eigentlich physische System und das ätherische System, die wirken von unten nach oben, die physische Organisation mit ihrem Ausgangspunkte im Verdauungssystem, und vom Herz-Lungensystem die ätherische Organisation. Die wirken von unten nach oben und die andern von oben nach unten für die erste Lebensepoche des Menschen; und in die Strahlung von unten nach oben wirkt hinein jener Rhythmus, der sich zu jener Strahlung von oben nach unten verhält wie vier zu eins. [GA 314, S. 125-126, 27.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga314.pdf#page=125&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Gliedmaßen stehen in Beziehung zur Bewegung (der Welt), der Kopf beruhigt, der Brustteil vermittelt. GA 293 01.09.1919 Nun werden Sie gerade aus dem, was ich Ihnen so gesagt habe, erkennen, meine lieben Freunde, daß die Gliedmaßen eben mehr der Welt zugeneigt sind, der Kopf mehr dem einzelnen Menschen zugeneigt ist. Wozu werden dann also die Gliedmaßen besonders neigen? Sie werden zur Welt neigen, in der der Mensch sich bewegt und selbst seine Stellung immerfort verändert. Sie werden zur Bewegung der Welt Beziehung haben. Fassen Sie das gut auf: die Gliedmaßen haben Beziehung zur Bewegung der Welt. (...) dennoch, Sie haben das Gefühl der Ruhe - so beruhigt in Ihnen der Kopf dasjenige, was die Gliedmaßen als Bewegung vollbringen können in der Welt. Und der Brustteil steht mitten darinnen. Der vermittelt die Bewegung der Außenwelt mit dem, was das Haupt, der Kopf zur Ruhe bringt. [GA 293, S. 153–154, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=151&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Bewegung der Gliedmaßen wird im Kopf zur Ruhe gebracht. Die Bewegungen werden in die Brust zurückgestrahlt und werden zum Ton, zur Farbe, zur Sinnesempfindung. GA 293 01.09.1919 Denken Sie sich jetzt: es geht geradezu unsere Absicht als Mensch darauf hin, die Bewegung der Welt durch unsere Gliedmaßen nachzuahmen, aufzunehmen. Was tun wir denn da? Wir tanzen. Sie tanzen in Wirklichkeit; das andere Tanzen ist nur ein fragmentarisches Tanzen. Alles Tanzen ist davon ausgegangen, Bewegungen, die die Planeten, die anderen Weltenkörper ausführen, die die Erde selbst ausführt, in den Bewegungen, in den Gliederbewegungen der Menschen zur Nachahmung zu bringen. Aber wie ist denn das nun mit dem Kopfe und mit der Brust, wenn wir die kosmischen Bewegungen tanzend nachbilden in unseren Bewegungen als Mensch? Sehen Sie, da ist es so, im Kopfe und in der Brust, als wenn sich die Bewegungen, die wir in der Welt ausführen, stauen würden. Sie können sich nicht fortsetzen durch die Brust in den Kopf hinein, denn der Kerl ruht auf den Schultern, der läßt die Bewegungen nicht sich fortsetzen in die Seele hinein. Die Seele muß in Ruhe an den Bewegungen teilnehmen, weil der Kopf auf den Schultern ruht. Was tut sie daher? Sie fängt an, von sich aus dasjenige zu reflektieren, was die Glieder tanzend ausführen. Sie fangt an zu brummen, wenn die Glieder unregelmäßige Bewegungen ausführen; sie fängt an zu lispeln, wenn die Glieder regelmäßige Bewegungen ausführen, und sie fängt gar an zu singen, wenn die Glieder ausführen die harmonischen kosmischen Bewegungen des Weltalls. So setzt sich um die tanzende Bewegung nach außen in den Gesang und in das Musikalische nach innen. (...) das, was der Mensch äußerlich in Bewegungen hat, im Inneren der Seele zur Ruhe gebracht wird und dadurch anfängt, in Töne überzugehen. Und so ist es mit allen anderen Sinnesempfindungen auch. Weil die Hauptesorgane nicht mitmachen die äußeren Bewegungen, strahlen sie diese Bewegungen in die Brust zurück und machen sie zum Ton, zur anderen Sinnesempfindung. Da liegt der Ursprung der Empfindungen. Da liegt aber auch der Zusammenhang der Künste. Die musischen, die musikalischen Künste entstehen aus den plastischen und architektonischen Künsten, indem das, was plastische und architektonische Künste nach außen sind, die musikalischen Künste nach innen sind. Die Reflexion der Welt von innen nach außen, das sind die musikalischen Künste. - So steht der Mensch drinnen im Weltenall. Empfinden Sie eine Farbe als zur Ruhe gekommene Bewegung. Die Bewegung nehmen Sie äußerlich nicht wahr, wie wenn Sie in einem Eisenbahnzug hingestreckt liegen und die Illusion haben könnten, Sie seien in Ruhe. Sie lassen den Zug draußen sich bewegen. So lassen Sie Ihren Leib durch feine Bewegungen der Gliedmaßen, die Sie nicht wahrnehmen, mitmachen die äußere Welt, und Sie selbst nehmen drinnen die Farben und Töne wahr. Sie verdanken das dem Umstand, daß Sie Ihr Haupt als Form tragen lassen in Ruhe von dem Gliedmaßenorganismus. [GA 293, S. 154–155, 01.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=152&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt: Einheit von Leiblichem und Seelisch-Geistigem; Bildungskräfte gehen vom Kopf aus. GA 303 31.12.1921 Da wirkt alles Seelisch-Geistige so, daß es eigentlich in physisch-leiblichen Prozessen besteht, und alle physisch-leiblichen Prozesse sind zugleich seelisch-geistige; das Ganze wird beim Kinde in bezug auf die plastische Ausgestaltung des eigenen Leibes vom Kopfe aus dirigiert. Seinen Abschluß findet es, wenn im Kopfe das Hervorstoßen der zweiten Zähne beginnt. Da müssen die Kräfte im Kopfe, die vorher tätig waren, aufhören in einem ausgesprochenen Maße tätig zu sein; da zieht sich die seelisch-geistige Tätigkeit mehr in untere Regionen des Leiblichen hinunter und geht über in den Atmungs- und in den Herzrhythmus. Vorher strömen gewissermaßen die Kräfte von ihrer ausgiebigsten Tätigkeit in der plastischen Gestaltung des Gehirnes immer hinunter in den übrigen Organismus, und sie wirken plastisch gestaltend, sie greifen direkt ein in das Substantielle, in das Stoffliche des Menschen. Sie bewirken dort Stoffprozesse. [GA 303, S. 157–158, 31.12.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=157&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Nerven-Sinnessystem wird durch die Nahrung aufgebaut, die Stoffe für das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem werden durch die Atmung und die Sinnesorgane aufgenommen. GA 260a 20.06.1924 Die Leute glauben, Ernährung besteht darinnen, daß der Mensch die Substanzen seiner Umgebung ißt. Er nimmt sie in den Mund herein; sie kommen dann in den Magen. Da wird ein Teil abgelagert, ein Teil geht weg. Dann wird der verbraucht, der abgelagert worden ist. Dann geht der auch weg. Dann wird das wieder ersetzt. In einer ganz äußerlichen Weise stellt man sich heute die Ernährung vor. So ist es aber nicht, daß mit den Nahrungsmitteln, die der Mensch aufnimmt durch seinen Magen, aufgebaut werden Knochen, Muskeln, sonstige Gewebemasse, - das gilt ausgesprochen ja nur für den menschlichen Kopf. Und alles dasjenige, was auf dem Umwege durch die Verdauungsorgane in weiterer Verarbeitung im Menschen sich ausbreitet, das bildet nur das Stoffmaterial für seinen Kopf und für alles dasjenige, was im Nerven-Sinnessystem und dem, was dazu gehört, sich ablagert, während dem zum Beispiel für das Gliedmaßensystem oder für die Organe des Stoffwechsels selber die Substanzen, die man braucht, also sagen wir, um Röhrenknochen zu gestalten für die Beine oder für die Arme, oder für Därme zu gestalten für den Stoffwechsel, für die Verdauung, gar nicht durch die durch den Mund und Magen aufgenommene Nahrung gebildet werden, sondern sie werden durch die Atmung, und sogar durch die Sinnesorgane aus der ganzen Umgebung aufgenommen. Es findet fortwährend im Menschen ein solcher Prozeß statt, daß das durch den Magen Aufgenommene hinaufströmt und im Kopfe verwendet wird, daß dasjenige aber, was im Kopfe beziehungsweise im Nerven-Sinnessystem aufgenommen wird aus Luft und aus der andern Umgebung, wiederum hinunterströmt, und daraus werden die Organe des Verdauungssystems oder die Gliedmaßen. [GA 260a, S. 314-315, 20.06.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga260a.pdf#page=314&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (3) Nerven-Sinnessystem und rhythmisches System ##### Die Blutzirkulation wirkt auf das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem und das Atmungssystem auf das Nerven-Sinnessystem. In dem viermal schnelleren Tempo der Blutzirkulation liegt das Auflösende und in dem viermal langsameren Tempo der Atmung liegt das Verfestigende. GA 218 20.10.1922 Wenn wir von einer Dreigliederung des Menschen gesprochen haben und zunächst den rhythmischen Organismus in der Mitte halten, auf der einen Seite den Nerven-Sinnesorganismus, also den Hauptesorganismus haben, auf der anderen Seite den Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organismus, so können wir sagen: der Hauptesorganismus, der schlägt eigentlich mit seiner ganzen Entwickelung, mit seinem ganzen Sein und Werden ein viel langsameres Tempo ein als der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus. Und es ist so, daß während dieses Innen-Zusammenballen (links), dieses Gestalten - es ist ja nicht so, aber ich will es beispielsweise sagen — für irgendeinen Eindruck, sagen wir, eine Sekunde brauchte, _so_ gab es von Seiten des Nierensystems aus schon vier Stöße des Auslöschens. Also vier Attacken des Auslöschens gab es schon. (Siehe Zeichnung Seite 56.) Das zeigt sich daran, daß unser Puls viermal schlägt, während wir einmal atmen. Das Atmungssystem ist dasjenige, das, was vom rhythmischen System aus hinauf nach dem Haupte wirkt und ihm das viermal langsamere Tempo beibringt. Der Puls, also die Blutzirkulation ist dasjenige, was nach dem Stoffwechsel-Gliedmaßensystem vom rhythmischen System aus wirkt, und ihm das viermal schnellere Tempo beibringt. Und in dem, was sich da ausdrückt durch das viermal schnellere Tempo der Blutzirkulation, in dem liegt alles Auflösende. In demjenigen, wie es sich ausdrückt durch das viermal langsamere Tempo des Kopfes, in dem liegt alles Verfestigende, alles das, was den Menschen eigentlich zur Bildsäule machen mochte. [GA 218, S. 59, 20.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=59&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ### (3a) Atmung und Blut ##### Ineinanderklingen von Atmung und Nerventätigkeit. GA 283 02.12.1922 Nehmen wir an, wir hätten in dieser Weise den Kopf-Nerven-Organismus gebaut (rot). Die roten Striche würden also die Kräfte, die längs der Nervenstränge des Kopfes gehen, darstellen. Das ist aber nur sehr einseitig die Sache angesehen. In diese Tätigkeit, die da die Nervenstränge entwickeln, geht eine andere Tätigkeit hinein. Die kommt dadurch zustande, daß wir die Luft einatmen. Diese Luft, die wir einatmen - es ist wieder schematisch gezeichnet - die geht durch den Rückenmarkskanal (gelb) direkt hier hinein, und der Stoß der Atmung klingt zusammen mit den Bewegungen, die längs der Nervenstränge ausgeführt werden. So daß in Ihrem Haupte fortwährend der Atemström, der durch den Rückenmarkskanal nach dem Kopfe hindrängt, sich begegnet mit dem, was da die Nerven tun. Wir haben nicht eine abgesonderte Nerventätigkeit und eine abgesonderte Atmungstätigkeit, sondern wir haben im Kopfe ein Ineinanderklingen von Atmungstätigkeit und Nerventätigkeit. [GA 283, S. 105-106, 02.12.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga283.pdf#page=105&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Keine Gehirnvorgänge ohne Atmungstätigkeit. GA 315 28.10.1922 Es gibt keine Gehirntätigkeit, die für sich betrachtet werden kann, sondern es ist immer eine Resultierende da aus der eigentlichen Nerven-Sinnestätigkeit und aus der Atmungstätigkeit. Alle Gehirnvorgänge müssen auch so studiert werden, daß die Atmungstätigkeit dabei in Betracht gezogen wird. [GA 315, S. 116, 28.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga315.pdf#page=116&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Atmung und Blutzirkulation schlagen im gleichen Rhythmus aufeinander wie Nervensystem und Stoffwechselsystem. GA 218 20.10.1922 Wie man auf der einen Seite Atmung und Blutzirkulation hat, wie sich die Atmung zur Blutzirkulation verhält, so verhalten sich im Leben, im ganzen Lebenswerden die Hauptesvorgänge zu den Vorgängen, die vom Verdauungssystem, überhaupt vom Stoffwechsel-Gliedmaßensystem des Menschen ausgehen. Das schlägt auch so aufeinander wie eins zu vier. [GA 218, S. 62, 20.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=62&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1. Jahrs. Kopf/Nerven-Sinnessyst. reift, Herz und Lunge/rhythm. Syst. werden von Lebenskräften durchwirkt. Physische Ebene: Erlangen des Gleichgewichts. Seelische Ebene: Sprache als Ausdrucksform. GA 310 18.07.1924 Der Kopf des Menschen ist verhältnismäßig schon weit organisiert, wenn der Mensch geboren ist, denn während der Embryonalzeit ist der Kopf bis zu einem gewissen Grade ausgebildet; fertig ist er erst mit dem Zahnwechsel. Was sich aber erst einrichtet während der Zeit bis zum Zahnwechsel, was eine besondere äußere Organisation sich erwirbt, das ist das rhythmische System des Menschen. Würde man darüber mehr physische, physiologische Beobachtungen anstellen, so würde man sehen, wie wichtig für die ersten 7 Jahre die Einrichtung des Zirkulations- und Atmungssystems ist, was man vor allem dann verderben kann, wenn man nicht in der richtigen Weise das körperliche Leben des Kindes entwickelt. Deshalb muß man in den ersten Lebensjahren damit rechnen: da ist etwas im Zirkulations- und Atmungssystem, das sich da erst in seine Gesetzmäßigkeiten hineinbringt. Das Kind spürt unbewußt, wie da die Lebenskraft am Zirkulations- und Atmungssystem arbeitet. Und gerade so, wie sich ein Körperliches, das Gehirn, in die Gleichgewichtslage hineinbringen muß, so muß sich das Seelische einstellen auf diese Entwickelung des Atmungs- und Zirkulationssystems in den ersten Lebensjahren. Das Physische muß sich einstellen in der Erringung der Gleichgewichtslage vom Haupte aus; das Seelische, indem es sich in der richtigen Weise hinzu organisiert, muß sich einstellen zu der sich umwandelnden Zirkulation und Atmung. Und so wie im Zusammenhange mit dem, was im Gehirn zum Ausdruck kommt, der aufrechte Gang und die Orientierung mit den Händen und Armen zum Vorschein kommt, so kommt im Zusammenhange mit der Einrichtung des Zirkulations- und Atmungssystems die Sprache beim Menschen heraus. Indem der Mensch sprechen lernt, richtet er sein Zirkulations- und Atmungssystem eben so ein, wie er sein Gehen und Greifen einrichtet, wenn er den Kopf so aufsetzen lernt, daß vom Gehirn in der richtigen Weise an Gewicht verloren wird. [GA 310, S. 39-40, 18.07.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga310.pdf#page=39&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Im 1. Jahrsiebt gehen die Bildekräfte vom Kopf aus und prägen das Bild der Außenwelt bis in die Beschaffung des Gefäßsystems, der Blutzirkulation, der Atmung usw. ein. Im 2. Jahrsiebt wird die physische Organisation des Kindes vom rhythmischen System aus geprägt. GA 307 11.08.1923 Beim Übergange aus dem eigentlich kindlichen Alter, durch den Zahnwechsel hindurch um das siebente Jahr herum, in das schulmäßige Alter, ist insbesondere zu berücksichtigen, daß bis zum siebenten Lebensjahre der Mensch innerlich eigentlich Plastiker ist. Vom Haupte des Menschen gehen die Bildekräfte aus und organisieren den ganzen Menschen. Was der Mensch in seiner Umgebung beobachtet, auch der moralische Charakter des Beobachteten, teilt sich dem Aufbau des Gefäßsystems, der Blutzirkulation, der Atmung und so weiter mit, so daß der Mensch als physische Organisation durch sein ganzes Erdenleben in sich trägt, was er bis zum Zahnwechsel nachahmend geworden ist. (...) Dasjenige, was nach dem Kopfsystem beim Kinde von dem Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife ganz besonders sich entwickelt, das ist das rhythmische System, in der Hauptsache Atmungssystem, Blutzirkulationssystem mit allem, was zum regelmäßigen Rhythmus der Ernährung gehört. [GA 307, S. 121-122, 11.08.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga307.pdf#page=121&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Vor dem Zahnwechsel ist die vom Kopf ausgehende Formbildung im Vordergrund, nach dem Zahnwechsel die Lebensentwicklung (Atmung, Ernährung, Bewegung). GA 293 02.09.1919 Denn, ist zunächst die Formbildung da bis zum Zahnwechsel vom Kopfe ausgehend, so ist während der Volksschulzeit da die Lebensentwickelung, das heißt, das Wachstum und alles, was damit zusammenhängt bis zur Geschlechtsreife, also gerade während der Volksschulzeit. Die Geschlechtsreife bildet erst den Abschluß der Lebensentwickelung, die von dem Brustmenschen ausgeht. Sie haben es daher sogar während der Volksschulentwickelung vorzugsweise mit dem Brustmenschen zu tun. Sie kommen nicht anders zurecht, als wenn Sie wissen: während Sie das Kind unterrichten und erziehen, wächst es und entwickelt sich durch seinen Brustorganismus. Sie müssen gewissermaßen der Kamerad der Natur werden, denn die Natur entwickelt das Kind durch die Brustorganisation, durch Atmung, Ernährung, Bewegung und so weiter. [GA 293, S. 168, 02.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=166&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Nach dem Zahnwechsel sondert sich das Nerven-Sinnessystem von der Körpertätigkeit ab (Atmung, Blutzirkulation, Stoffwechsel) und wendet sich mehr der Außenwelt zu. GA 305 19.08.1922 Man muß ganz durchschauen, wie im ganz kleinen Kinde, ungefähr bis zu seinem 7. Jahre die Nerven-Sinnestätigkeit, rhythmische, Atmungs- und Zirkulationstätigkeit, Bewegungstätigkeit und Stoffwechseltätigkeit überall ineinander wirken, aber so, daß die Nerven-Sinnestätigkeit das Beherrschende ist. Beim Kinde sind Atmungs-, Blutbewegungsrhythmus, Stoffwechseltätigkeit Vorgänge, die in ihrem Wesen nur durchschaut werden, wenn man in ihnen die Nerven-Sinnestätigkeit fortschwingend schaut. Wenn man das Kind in dem Lebensalter nach dem Zahnwechsel zu erziehen hat, also ungefähr nach dem 7. Jahre, dann überwiegt in ihm nicht mehr das Nerven-Sinnessystem herrschend wie zuvor. Dieses sondert sich nunmehr von der anderen Körpertätigkeit relativ ab; es wendet sich mehr der Außenwelt zu. Es tritt mehr an die Oberfläche der physischen Organisation. [GA 305, S. 65-66, 19.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=65&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ### (3b) Nerv - Blut ##### Entgegengesetzte Tätigkeit der vier Wesensglieder bei der Blut- und Nervenbildung. GA 027 In besonders eindrucksvoller Art finden sich die Tätigkeiten der einzelnen menschlichen Organismen in bezug auf den Gesamtorganismus bei der Blut- und Nervenbildung. Indem die Blutbildung in der Fortgestaltung der aufgenommenen Nahrungsstoffe erfolgt, steht der ganze Blutbildungsvorgang unter dem Einfluß der Ich-Organisation. Die Ich-Organisation wirkt von den Vorgängen, die in Begleitung bewußter Empfindung - in der Zunge, im Gaumen - vor sich gehen bis in die unbewußten und unterbewußten Vorgänge hinein - in Pepsin-, Pankreas-, Gallenwirkung usw. - Dann tritt die Wirkung der Ich-Organisation zurück, und es ist bei der weiteren Umwandlung der Nahrungssubstanz in Blutsubstanz vorzüglich der astralische Leib tätig. Das geht so weiter, bis sich das Blut mit der Luft - mit dem Sauerstoff - im Atmungsprozeß begegnet. An dieser Stelle vollzieht der Ätherleib seine Haupttätigkeit. In der im Ausatmen begriffenen Kohlensäure hat man es, bevor sie den Körper verlassen hat, mit vorzugsweise nur lebender - nicht empfindender und nicht toter - Substanz zu tun. (Lebend ist alles, was die Tätigkeit des Ätherleibes in sich trägt.) Von dieser lebenden Kohlensäure geht die Hauptmasse aus dem Organismus fort; ein kleiner Teil aber wirkt noch weiter im Organismus in die Vorgänge hinein, die in der Kopforganisation ihren Mittelpunkt haben. Dieser Teil zeigt eine starke Neigung, ins Leblose, Unorganische überzugehen, obgleich er nicht ganz leblos wird. Im Nervensystem liegt das Entgegengesetzte vor. Im sympathischen Nervensystem, das die Verdauungsorgane durchsetzt, waltet vornehmlich der ätherische Leib. Die Nervenorgane, die da in Betracht kommen, sind von sich aus vorzüglich nur lebende Organe. Die astralische und die Ich-Organisation wirken auf sie nicht innerlich organisierend, sondern von außen. Daher ist der Einfluß der in diesen Nervenorganen wirksamen Ich- und astralischen Organisation ein starker. Affekte und Leidenschaften haben eine dauernde, bedeutsame Wirkung auf den Sympathikus. Kummer, Sorgen richten dieses Nervensystem allmählich zugrunde. Das Rückenmarks-Nervensystem mit allen seinen Verzweigungen ist dasjenige, in welches die astralische Organisation vorzüglich eingreift. Es ist daher der Träger dessen, was im Menschen seelisch ist, der Reflexvorgänge, nicht aber dessen, was im Ich, in dem selbstbewußten Geiste vorgeht. Die eigentlichen Gehirnnerven sind diejenigen, die der Ich-Organisation unterliegen. Bei ihnen treten die Tätigkeiten der ätherischen und astralischen Organisation zurück. [GA 027, S. 40–41](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga027.pdf#page=40&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Blut tritt in seiner Einheitlichkeit dem mannigfaltigen Nervensystem so entgegen, wie das Ich dem Seelenleben. GA 128 21.03.1911 Beim Menschen müssen wir das Blut als äußeres Werkzeug für das Ich ansehen, für alles, was wir als unser innerstes Seelenzentrum, das Ich, bezeichnen. So haben wir im Nervensystem ein äußeres Werkzeug des Astralleibes und in unserem Blut ein äußeres Werkzeug des Ich. Geradeso wie das Nervensystem im Organismus in gewisse Beziehungen tritt zum Blut, so treten diejenigen inneren Seelengebilde, die wir als unsere Vorstellungen, Wahrnehmungen, Empfindungen und so weiter erleben, in eine Beziehung zu unserem Ich. Das Nervensystem ist in der mannigfaltigsten Weise im menschlichen Organismus differenziert. Es zeigt sich uns als die inneren Nervenstränge, da, wo es sich aufschließt zum Beispiel zu Gehörnerven, Gesichtsnerven und so weiter. Das Nervensystem ist also etwas, was sich durch den Organismus so hinerstreckt, daß es in der mannigfaltigsten Weise differenziert ist, innere Mannigfaltigkeiten enthält. Wenn wir das Blut, durch den Organismus durchströmend, betrachten, so zeigt es sich uns - wenn wir absehen wollen von der Veränderung von rotem in blaues Blut — im ganzen Organismus doch als einheitliches Blut. Als ein solches Einheitliches tritt es dem differenzierten Nervensystem entgegen, wie das Ich dem Seelenleben entgegentritt, das sich gliedert in Vorstellungen, Empfindungen, Willensimpulse, Gefühle und dergleichen. Je weiter Sie diesen Vergleich verfolgen werden - und das soll ja zunächst auch nur vergleichsweise gesagt sein -, desto mehr wird sich Ihnen zeigen, daß eine weitgehende Ähnlichkeit besteht in der Beziehung der beiden Urbilder Ich und Astralleib zu ihren Abbildern, ihren Werkzeugen: Blutsystem und Nervensystem. [GA 128, S. 39–40, 21.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=39&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Nervensystem des Menschen als Ausdruck des individualisierten Astralleibes (Spiegelbild tritt in Verhältnis zur Umgebung). GA 055 25.10.1906 Was ist es, das so die sogenannten leblosen Kräfte in die Lebenssäfte umgestaltet? Wir nennen es den Ätherleib, und dieser Ätherleib tut dasselbe im Tier und dasselbe auch im Menschen; er ruft dasjenige, was bloß sinnlich ist, zu lebendiger Konfiguration, zu lebendiger Gestaltung auf. Dieser Ätherleib wird wieder durchsetzt von dem Astralleib. Und was macht dieser Astralleib? Er ruft die bewegte Substanz zum innerlichen Miterleben des Kreislaufs der stofflichen Säftebewegung auf, so daß sich die äußere Bewegung in innerlichen Erlebnissen spiegelt. Wir sind damit so weit gekommen, daß wir den Menschen begreifen, insofern er in das Tierreich hineingestellt ist. Alle Substanzen, aus denen der Mensch zusammengesetzt ist, finden Sie auch draußen in der leblosen Natur: Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Schwefel, Phosphor und so weiter. Soll das, was umgewandelt ist durch den Ätherleib in lebendige Substanz, zu innerlichem Erfassen, zur Schaffung innerer Spiegelbilder von dem, was außen vorgeht, aufgerufen werden, so muß der Ätherleib von dem, was wir Astralleib nennen, durchdrungen werden. Der Astralleib ruft die Empfindung hervor. Aber jetzt, auf dieser Stufe ruft der Astralkörper die Empfindung in ganz besonderer Weise hervor. Der Ätherleib wandelt unorganische Substanz in Lebenssäfte um, der Astralleib wandelt diese lebendige Substanz in empfindende Substanz um. Aber - und das bitte ich besonders zu beachten - was empfindet eine Wesenheit, die nur mit diesen drei Leibern ausgestattet ist? Sie empfindet nur sich selbst, nur _die_ eigenen Lebensvorgänge, sie führt ein in sich abgeschlossenes Leben. Das ist eine höchst interessante Tatsache von außerordentlicher Wichtigkeit, wert, festgehalten zu werden. Sehen Sie sich einmal ein niederes Tier an. Was hat es ausgebildet? Umgestaltet hat es leblose Substanz in lebendige Substanz, lebendige, bewegliche Substanz in empfindende Substanz. Und empfindende Substanz ist nur da, wo wenigstens die Anlage zu dem vorhanden ist, was später im ausgebildeten Nervensystem erscheint. So haben wir also leblose Substanz, lebendige Substanz und von empfindungsbegabten Nerven durchsetzte Substanz. (...) Die bewegten Säfte eines Wesens sind schon eine kleine Welt, ein Abdruck der großen Welt. Und wenn die Substanz zur Empfindung aufgerufen wird, was lebt dann in den Empfindungen des einfachsten Wesens? In diesen Empfindungen sind die kosmischen Gesetze gespiegelt, so daß das einzelne lebendige Wesen mikrokosmisch in sich den ganzen Makrokosmos empfindet. Das Empfindungsleben eines einfachen Wesens ist also ein Abdruck des Kosmos, wie der Kristall ein Abdruck seiner Form ist. Mit einem dumpfen Bewußtsein hat man es in solch einfachem Lebewesen zu tun. Aber was dieses Bewußtsein an größerer Dumpfheit hat, das ist auf der anderen Seite ausgeglichen durch den größeren Umfang. Der ganze Kosmos leuchtet in dem dumpfen Bewußtsein, im Innern des Lebenswesens auf. Nun ist aber im Menschen auch nichts anderes vorhanden als eine kompliziertere Ausbildung derjenigen drei Leiber, die in dem einfachsten empfindenden Lebewesen sich finden. Nehmen Sie den Menschen und sehen Sie ab von seinem Blute, nehmen Sie ihn als ein Wesen, das geformt ist von der Substanz der es umgebenden physischen Welt, das ebenso wie die Pflanze Säfte in sich enthält, die es zu lebendiger Substanz aufruft, und in die es sich ein Nervensystem eingliedert. Dieses erste Nervensystem ist das sogenannte sympathische. Das sympathische Nervensystem im Menschen dehnt sich zu beiden Seiten längs des Rückgrats aus, hat auf jeder Seite eine Reihe von Knoten, verzweigt und verästelt sich und schickt seine Fäden zu den verschiedenen Organen: Lunge, Verdauungswerkzeuge und so weiter. Es ist durch Seitenstränge mit dem Rückenmark verbunden. Zunächst bedeutet dieses sympathische Nervensystem das Empfindungsleben, das Ihnen eben geschildert worden ist. Der Mensch kann aber mit seinem Bewußtsein nicht hinunterreichen zu dem, was durch diese Nerven von den Weltvorgängen abgespiegelt wird. Diese Nerven sind Ausdrucksmittel. Und so, wie das Menschenleben aufgebaut ist aus der umliegenden kosmischen Welt, so spiegelt sich wider in dem sympathischen Nervensystem diese kosmische Welt. Diese Nerven leben ein dumpfes Innenleben. (...) Es ist also ein dumpfes, dämmerhaftes Bewußtsein, aber es ist wesentlich umfassender als das gegenwärtige Menschenbewußtsein. Es spiegelt als dumpfes Innenleben eine weiterreichende Welt, nicht bloß den kleinen Ausschnitt, den der heutige Mensch wahrnimmt. Für den Menschen tritt aber etwas anderes ein. Hat im Laufe der Entwicklung bis zum sympathischen Nervensystem der Kosmos ein Spiegelbild gefunden, so öffnet sich auf dieser Stufe der Entwicklung das Wesen wieder nach außen: dem sympathischen System gliedert sich das Rückenmark ein. Das Rückenmark- und Gehirnsystem führt dann hin zu den Organen, die mit der Außenwelt die Verbindung herstellen. Wenn im Menschen die Bildung so weit ist, dann ist er nicht mehr berufen, bloß die ursprünglichen Bildungsgesetze des Kosmos in sich spiegeln zu lassen, sondern es tritt das Spiegelbild selbst in ein Verhältnis zur Umgebung. Wenn das sympathische Nervensystem sich zusammengegliedert hat mit den höheren Teilen des Nervensystems, so ist dies ein Ausdruck der vor sich gegangenen Umwandlung des Astralleibes. Dieser lebt dann nicht mehr bloß das kosmische Leben im dumpfen Bewußtsein mit, sondern er fügt sein besonderes Innenleben zu diesem hinzu. Durch das sympathische Nervensystem empfindet ein Wesen, was außer ihm vorgeht, durch das höhere Nervensystem dasjenige, was in ihm vorgeht. Und durch die höchste Form des Nervensystems, die gegenwärtig in der allgemeinen Menschheitsentwicklung zum Vorschein kommt, wird aus dem höher gegliederten Astralleib wieder das Material entnommen, um Bilder der Außenwelt, Vorstellungen, zu schaffen. Der Mensch hat also die Fähigkeit verloren, die ursprünglichen dumpfen Bilder der Außenwelt zu erleben; er empfindet sein Innenleben und baut sich aus diesem seinem Innenleben auf höherer Stufe eine neue Bilderwelt auf, die ihm zwar ein kleineres Stück der Außenwelt spiegelt, aber in hellerer, vollkommenerer Art. Mit dieser Umwandlung geht, auf höherer Stufe der Entwicklung, eine andere Hand in Hand. Es dehnt sich die Umgestaltung des Astralleibes bis auf den Ätherleib aus. Ebenso wie der Ätherleib in seiner Umgestaltung den Astralleib hervorruft, wie zum sympathischen Nervensystem das Rückenmark- und Gehirnsystem hinzukommen, so bewirkt dasjenige, was von dem Ätherleibe nach Aufnahme der niederen Säftezirkulation herausgewachsen und frei geworden ist, die Umsetzung der niederen Säfte in das, was wir Blut nennen. Das Blut ist ebenso ein Ausdruck des individualisierten Ätherleibes wie das Gehirn und Rückenmark ein Ausdruck des individualisierten Astralleibes. Und durch diese Individualisierung kommt das zustande, was sich in dem «Ich» auslebt. [GA 055, S. 51–55, 25.10.1906](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga055.pdf#page=51&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Gehirn-Rückenmark-System und das sympathische Nervensystem. Gegensatz von Außen- und Innenleben. GA 128 24.03.1911 Diese Organe müssen wir uns so denken, daß sie nicht, wie es bei der Haut ist, sich abschließen, so daß außerhalb nichts mehr ist, sondern so, daß die Regsamkeit der Stoffe umgeändert wird durch sie derart, daß der Nahrungsstrom, der von der Seite dieser Organe her aufgenommen ist (siehe Zeichnung, a), in einer anderen Weise weitergeleitet wird (b), nachdem ihm ein Widerstand entgegengesetzt worden ist. Hier haben wir es also mit einer Umänderung zu tun, und das betrifft vor allem diejenigen Organe, welche wir als ein inneres Weltsystem des Menschen bezeichnet haben. Die ändern die äußere Regsamkeit der Stoffe um. Es sind Kräfte, die wir im Gegensatz zu den Formkräften, die den gesamten Organismus bilden, Bewegungskräfte nennen können. In unserem inneren Weltsystem werden diese Kräfte, welche die innere Regsamkeit der Nahrungsstoffe umgestalten, dann Bewegung, so daß wir hier von Bewegungskräften in den Organen sprechen können. Wir sind jetzt so weit vorgeschritten in den Betrachtungen des menschlichen Organismus, daß wir sagen können: In den menschlichen Organismus wirken von außen Kräfte herein, deren Tätigkeit wir mit unserem Bewußtsein nicht wahrnehmen. Das alles geht unterhalb unseres Bewußtseinshorizontes vor sich, was wir da als Tätigkeit ausführen; niemand kann im normalen Bewußtsein die Tätigkeit seiner Leber, Galle, Milz und so weiter beobachten. Nun entsteht die Frage: Wodurch werden wir denn verhindert, etwas zu wissen von den Form- und Bewegungskräften, die sich in unseren inneren Organen abspielen, da doch unser Seelenleben dem Organismus eingegliedert ist? Da gehen ja in unserem Innern gewaltige Tätigkeiten vor sich. Woher kommt es, daß wir davon nichts wissen? Nun, genau ebenso wie unser Gehirn-Rückenmark-Nervensystem dazu bestimmt ist, die äußeren Eindrücke, die wir durch unsere Sinne erhalten, bis zum Blute hinzuleiten, das heißt, die Impressionen von äußeren Vorgängen in unser Blut, in das Werkzeug des Ich, aufzunehmen, ebenso wie also das Gehirn-Rückenmark-Nervensystem dazu bestimmt ist, im normalen Bewußtsein dem Ich zu dienen, gerade so ist das sympathische Nervensystem, das sich mit seinen Knoten und Verzweigungen dem inneren Weltsystem gleichsam vorlagert, dazu ausersehen, die Vorgänge, die sich im Innern des Organismus abspielen, nicht an das Blut, das Werkzeug des Ich, heranzulassen, sondern sie vom Blut zurückzuhalten. So sehen Sie, daß das sympathische Nervensystem eine entgegengesetzte Aufgabe hat wie das Gehirn-Rückenmark-Nervensystem, und hier haben wir eine Erklärung für den Unterschied in Bau und Beschaffenheit dieser beiden Systeme. Während das Gehirn-Rückenmark-Nervensystem sich anstrengen muß, um möglichst gut die äußeren Eindrücke zum Blut überzuleiten, muß durch das entgegengesetzt wirkende sympathische Nervensystem vom Blut - als dem Werkzeug des Ich - fortwährend zurückgestaut werden die Eigenregsamkeit der aufgenommenen Stoffe. Wenn wir den Verdauungsprozeß betrachten, so haben wir zuerst das Aufnehmen der äußeren Nahrungsstoffe, dann das Zurückstauen der Eigenregsamkeit der Nahrungsstoffe und dann die Umwandlung dieser Regsamkeiten durch das innere Weltsystem des Menschen. Damit wir nicht fortwährend, wie wir so dastehen in der Welt, alles das wahrnehmen, was in unseren inneren Organen bewirkt wird, muß der ganze Strom der Vorgänge durch das sympathische Nervensystem zurückgestaut werden vom Blut, geradeso wie durch das Gehirn-Rückenmark-Nervensystem das zum Blute hingetragen wird, was von außen aufgenommen wird. Da haben Sie die Aufgabe des sympathischen Nervensystems, unsere inneren Vorgänge in uns zu halten, sie nicht bis zum Blut, dem Werkzeug des Ich, hinaufdringen zu lassen, um das Eintreten dieser inneren Vorgänge in das Ich-Bewußtsein zu verhindern. Ich habe schon gestern darauf hingewiesen, daß das Außenleben und das Innenleben des Menschen, wie es sich im Ätherleibe auslebt, in einem Gegensatz zueinander stehen und daß dieser Gegensatz von Außenleben und Innenleben in Spannungen zum Ausdruck kommt, die, wie wir gesehen haben, am stärksten werden in den Organen des Gehirnes, die wir als Zirbeldrüse und Gehirnanhang bezeichnen. Wenn Sie nun die heutige und die gestrige Ausführung zusammennehmen, so werden Sie sich leicht denken können, daß alles, was von außen hereinströmt, um in möglichst engen Kontakt mit der Blutzirkulation zu treten, darnach strebt, sich zu vereinigen mit seinem Gegensatze, mit dem, was von innen kommt und zurückgehalten wird durch das sympathische Nervensystem. In der Zirbeldrüse haben wir die Stelle, wo das durch das Gehirn-Rückenmark-Nervensystem an das Blut von außen Herangebrachte sich vereinigen will mit dem, was von der anderen Seite kommt, und der Hirnanhang ist gleichsam der letzte Vorposten, um das nicht heranzulassen an das Blut, was menschliches Innenleben ist. Es stehen sich an dieser Stelle im Gehirn zwei wichtige Organe gegenüber. Das gesamte innere Erleben bleibt unter unserem Bewußtsein; es würde uns ja auch in einer furchtbaren Weise stören, wenn wir bewußt mitmachen würden unsere ganzen Ernährungsprozesse; das wird zurückgehalten durch das sympathische Nervensystem. Nur wenn dieses gegenseitige Verhältnis zwischen den beiden Nervensystemen, wie es sich ausdrückt in dem Spannungsverhältnis zwischen Zirbeldrüse und Hirnanhang, nicht in Ordnung ist, stellt sich das heraus, was wir nennen können ein Durchschimmern der einen Seite in die andere hinein, ein Gestörtwerden der einen Seite von der anderen Seite her. Das tritt zum Beispiel schon dann ein, wenn eine unregelmäßige Tätigkeit unserer Verdauungsorgane uns in unbehaglichen Gefühlen zum Bewußtsein kommt. [GA 128, S. 105–108, 24.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=105&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (4) Nerven-Sinnessystem und Stoffwechsel-Gliedmaßensystem ##### Gegensätzlichkeit des Gliedmaßen-Stoffwechselsystems und des Nerven-Sinnessystems. GA 303 28.12.1921 Nehmen Sie schon das Äußerliche, rein der Gestalt nach. Der Kopf ist, wenn wir von den Haaren absehen, die aber nach außen gehen und eigentlich etwas sind, was sich der lebendigen Organisation entzieht, die etwas Totes sind - es ist interessant, die Haare zu betrachten, aber es würde uns im gegenwärtigen Augenblicke zu weit führen -, der Kopf ist von einer Skelettkapsel umgeben, und die ist an der Peripherie am mächtigsten ausgebildet; während dasjenige, was das Weiche, Lebendige des Hauptes, des Kopfes ist, im Inneren liegt. Sehen Sie sich dagegen die Organisation des Menschen am entgegengesetzten Pole an, sehen Sie sich die Gliedmaßenorganisation an: Sie haben den Röhrenknochen, innerhalb desselben das gewöhnlich kaum bemerkte Mark, dem man für den Gesamtorganismus nicht eine solche Bedeutung zuschreibt wie dem Inneren des Kopfes; dagegen sehen Sie dasjenige, was wichtig ist für den Organismus, äußerlich angehängt. Also gerade den Gegensatz sehen wir hier ausgebildet. Und dieser Gegensatz ist durch die ganze menschliche Natur bedingt. So daß wir von zwei entgegengesetzten Naturen sprechen können: von der Nerven-Sinnesorganisation, die hauptsächlich, ich sage hauptsächlich, nicht ausschließlich, im Kopfe lokalisiert ist, und von der Stoffwechseltätigkeits-Organisation, die im Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus lokalisiert ist. Natürlich ist der Mensch in Wirklichkeit doch eine Einheit. Und wir dürfen nicht vergessen, daß wir nicht, einer gewissen schematisierenden Neigung entsprechend, jetzt wiederum drei Teile hinstellen und diese fein definieren dürfen: Nerven-Sinnesorganisation, die andere werden wir gleich kennenlernen, Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation, und dann feine Definitionen hinstellen, als ob das so getrennt wäre. So getrennt ist es nicht. Es findet ein fortwährender Stoffwechsel und auch eine Bewegungstätigkeit in den Muskeln des Kopfes statt und im Kopfe; aber es ist der Kopf hauptsächlich Nerven-Sinnesorganisation; und es findet auch ein Durchdringen des Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus mit Gedankenkräften statt. Aber es ist der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus eben hauptsächlich Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus.  Und zwischen drinnen steht alles dasjenige, was man nennen kann den rhythmischen Organismus des Menschen. Er ist lokalisiert im Brust-Organismus. Da haben wir die hauptsächlichsten Rhythmen, Atmungsrhythmus, Zirkulationsrhythmus voneinander differenziert; der Atmungsrhythmus langsam, der Zirkulationsrhythmus schneller; der Atmungsrhythmus in den Atemzügen bemerkbar, der Zirkulationsrhythmus im Pulsschlag. Das ist das Vermittelnde, das steht zwischen den beiden anderen Polen drinnen, das gleicht aus. [GA 303, S. 105–106, 28.12.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=105&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### „Motorische Nerven“: Der Willensimpuls geht vom Geistig-Seelischen aus und wirkt unmittelbar auf das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem. GA 303 02.01.1922 Diese materialistische Wissenschaftsgesinnung glaubt nämlich, ebenso wie sie für die Sensation, für die Empfindung, für die Wahrnehmung der Vermittelung der Nerven bedarf, bedürfe sie auch der Vermittelung des Nervs für die Willensimpulse. Das ist aber nicht der Fall. Der Willensimpuls geht von dem Geistig-Seelischen aus. Da beginnt er, und er wirkt im Leibe, unmittelbar, nicht auf dem Umweg des Nervs, unmittelbar auf das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem. Und der Nerv, der in das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem hineingeht, vermittelt nur die Wahrnehmung desjenigen, was das Geistig-Seelische an dem ganzen Menschen in bezug auf sein Gliedmaßen-Stoffwechselsystem tut. Wir nehmen dasjenige wahr, was eine Folge ist seelisch-geistiger Willensprozesse in der Blutzirkulation, im übrigen Stoffwechsel und auch in der mechanischen Bewegung der Glieder; wir nehmen das wahr. Die sogenannten motorischen Nerven sind keine motorischen Nerven, die sind bloß dasjenige, was die Äußerungen, den Impuls des Willens wahrnimmt. Ehe man diesen Zusammenhang nicht einsehen wird, eher wird man nicht zu einer durchsichtigen Menschenerkenntnis kommen. Wenn Sie aber diesen Zusammenhang voll einsehen, dann werden Sie es auch begreiflich finden, daß ich nun eben ein Paradoxon, eine Ketzerei vor Sie hinstellen muß: denn dann wirkt das Geistig-Seelische ja eben auf den ganzen übrigen Menschen. Beim Kinde also bis gegen das zwölfte Jahr hin äußern sich die Wirkungen nach Maßgabe des eben Geschilderten in den Muskelkräften, die ein intimes Verhältnis zur Atmung und zum Zirkulationssystem haben. Beim Kinde vom zwölften Jahre an bis zur Geschlechtsreife nach denjenigen Kräften hin, die gegen das Skelett gehen. So daß wir also vor dem zwölften Jahre mehr dasjenige, was noch in unseren Muskeln liegt, mit dem sogenannten motorischen Nerv wahrnehmen, nach dem zwölften Jahre nehmen wir mit diesem sogenannten motorischen Nerv mehr dasjenige wahr, was in unseren Muskeln und Knochen vorgeht. Nun, wenn Sie bedenken, daß in allem Denken etwas Willensmäßiges liegt - es ist ja Wille, was da wirkt, wenn ich Vorstellungen synthetisch zusammenfasse oder analytisch trenne, es ist überall Wille darinnen -, so müssen Sie diesen Willen auch im Organismus aufsuchen. Und gerade dieser Wille in der seelischen Funktion des Denkens ist in dieser Art angeschlossen, wie ich es jetzt geschildert habe. Indem wir ins zwölfte Jahr eintreten, lernen wir ein solches Denken, das nach der Willensnatur seine Vorgänge in den Knochen, in der Skelettdynamik hat. Wir machen da den wichtigen Übergang vom weichen System des Menschen zum ganz harten System, das sich, ich möchte sagen, wie ein objektives Hebelsystem in die Welt hineinstellt. [GA 303, S. 208–209, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=208&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Kopf entsteht aus der Antipathie des Kosmos heraus (Vorstellung) und das polarische Gliedmaßen- und Unterleibssystem aus der Sympathie (Wille). GA 293 22.08.1919 Nun fragt es sich: Warum haben wir den Gegensatz zwischen Kopfsystem - lassen wir zunächst das mittlere System unberücksichtigt - und dem polarischen Gliedmaßensystem mit dem Unterleibssystem? Wir haben ihn, weil das Kopfsystem in einem bestimmten Zeitpunkte «ausgeatmet» wird durch den Kosmos. Der Mensch hat durch die Antipathie des Kosmos seine Hauptesbildung. Wenn dem Kosmos sozusagen gegenüber dem, was der Mensch in sich trägt, so stark «ekelt», daß er es ausstößt, so entsteht dieses Abbild. Im Kopfe trägt wirklich der Mensch das Abbild des Kosmos in sich. Das rund geformte menschliche Haupt ist ein solches Abbild. Durch eine Antipathie des Kosmos schafft der Kosmos ein Abbild von sich außerhalb seiner. Das ist unser Haupt. Wir können uns unseres Hauptes als eines Organs zu unserer Freiheit deshalb bedienen, weil der Kosmos dieses Haupt zuerst von sich ausgestoßen hat. Wir betrachten das Haupt nicht richtig, wenn wir es etwa in demselben Sinne intensiv eingegliedert denken in den Kosmos wie unser Gliedmaßensystem, mit dem die Sexualsphäre ja zusammengehört. Unser Gliedmaßensystem ist in den Kosmos eingegliedert, und der Kosmos zieht es an, hat mit ihm Sympathie, wie er dem Haupt gegenüber Antipathie hat. Im Haupte begegnet unsere Antipathie der Antipathie des Kosmos, die stoßen dort zusammen. Da, in dem Aufeinanderprallen unserer Antipathien mit denen des Kosmos, entstehen unsere Wahrnehmungen. Alles Innenleben, das auf der anderen Seite des Menschen entsteht, rührt her von dem liebevollen sympathischen Umschlingen unseres Gliedmaßensystems durch den Kosmos. So drückt sich in der menschlichen Leibesgestalt aus, wie der Mensch auch seelisch aus dem Kosmos heraus gebildet ist und was er in seiner Trennung wiederum aufnimmt aus dem Kosmos heraus. Sie werden daher auf Grundlage solcher Betrachtungen leichter einsehen, daß ein großer Unterschied ist zwischen der Willensbildung und der Vorstellungsbildung. [GA 293, S. 42–43, 22.08.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=40&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Kopf materialisiert, das Gliedmaßensystem entmaterialisiert den Organismus. Der Kopf schließt uns von der geistigen Welt aus, das Gliedmaßensystem lebt in der geistigen Welt. GA 303 02.01.1922 So handelt es sich darum zum Beispiel einzusehen, daß das Haupt-, das Kopfsystem des Menschen im Grunde genommen dasjenige in sich trägt, was, am meisten in der Kindheit, dann immer weniger, an Kräften plastizierend, gestaltend den ganzen menschlichen Organismus durchdringt, durchkraftet. Dasjenige, was dadrinnen wirkt als die dirigierenden Gedanken, hat sich eigentlich der Mensch mit seinen Anlagen durch die Geburt oder Empfängnis mit in die Welt gebracht. Das ist so weit gekommen, daß es darauf hinorganisiert ist, den Menschen zu gestalten. Würde der Kopf nicht mit der Außenwelt in Berührung treten, würde dadurch nicht der Rhythmus im Menschen gestört werden, dann wäre, wenn ich mich so ausdrücken darf, dasjenige, was da im Kopfe durch die Geburt angekommen ist, mit der materiellen Organisation des Menschen zufrieden. Der Mensch würde in seine materielle Organisation ausfließen. Die würde ihn ganz in Anspruch nehmen, in der würde er ganz aufgehen, und er würde nicht den Anschluß finden an die übersinnlich-geistige Welt. Sein Inneres würde immer künstlicher und künstlicher werden, aber er würde getrennt werden von der geistigen Welt. Und wiederum, wenn der Mensch durch sein Gliedmaßen-Stoffwechselsystem nicht zusammenhängen würde mit der äußeren Welt, würde er die Erwärmung, die Durchglühung desjenigen, was vom Kopfsystem aus immer vollkommener und vollkommener, künstlicher und künstlicher sein würde, nicht erreichen. Das sind zwei polarische Gegensätze. Der Kopf schließt uns eigentlich fortwährend aus von der geistigen Welt, weil er unseren Leib so gestaltet, daß wir aus diesem Leibe heraus kein rechtes Verhältnis zur geistigen Welt gewinnen können; denn der Kopf mit seinem Inhalte hat im vorgeburtlichen Dasein seine Entwickelung abgeschlossen, und dasjenige, was der Kopf an uns materialisiert, das wird fortwährend entmaterialisiert durch dasjenige, was in den Kräften des Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen liegt. Dadurch wird in unserem materiellen System das Gleichgewicht hervorgerufen. Und dazwischen liegt dasjenige drinnen, was wie ein in sich selbst gebautes System ist, das rhythmische System, das Atmungssystem, das Zirkulationssystem, wie eine abgeschlossene Welt in sich, wie ein wirklicher Mikrokosmos, das aber dessen bedarf, daß der Kopf nicht etwa im Extrem so wirkt, wie das unter gewissen Voraussetzungen geschehen kann, wo dann die Lunge mit allerlei unrichtigen Organisationsprinzipien durchzogen wird. Das verspüren wir dann in den Verhärtungen der Lunge, in den Neubildungen der Lunge bei lungenkranken Leuten. Und wiederum auf der anderen Seite braucht der Mensch diesen polarischen Gegensatz, der von seinem Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus herkommt, und der eigentlich dasjenige auflöst, was sich vom Kopfe her verhärten will. [GA 303, S. 202–203, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=202&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Polare Ermüdung des Kindes: Kopf-System ermüdet durch Salzablagerung, Gliedmaßensystem ermüdet durch Betätigung in der Außenwelt. GA 303 02.01.1922 Wo liegen eigentlich die Quellen der Ermüdung für den Menschen? Sie liegen im Kopfsystem und im Gliedmaßensystem. Auf diese muß man hinschauen, wenn man die Ermüdung in ihrem Wesen kennenlernen will. Und sie ist ganz verschiedener Art, je nach dem Kopfsystem, je nach dem Gliedmaßensystem. Dasjenige, was vom Kopfsystem aus in den ganzen Organismus hineinwirkt, wirkt so auf ihn, daß es die Ablagerung von Stoffwechselprodukten fördert, daß es den Menschen mit allerlei salzartigen Ablagerungen durchdringen will. Das ist etwas, was in das Atmungs- und Zirkulationssystem eingreift, was aber deshalb der Ermüdung unterworfen ist, weil es mit der Außenwelt in Beziehung steht, weil es in einer nichtrhythmischen, in einer nichtmusikalischen Weise von der Außenwelt abhängig ist; während der Atmungs- und Zirkulationsrhythmus so fest an die Organisation gebunden sind, daß sie ein Gleichgewicht für sich in ihren eigenen Gesetzen haben. Dasjenige, was für sich ein abgeschlossenes System ist, kann nicht ermüden, wenigstens nicht in erheblichem Maße. Man kann durch falsche Maßnahmen, die für das Kind oder auch für den Erwachsenen den Rhythmus zerstören, erkrankend wirken. Aber dessen muß man sich voll bewußt sein, daß dasjenige System, das für eine der Menschennatur entsprechende Erziehungskunst vor allen Dingen in Betracht kommt, überhaupt nicht ermüdet. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem ermüdet. Sie können das beobachten, wenn Sie eine Schlange anschauen, nachdem sie gefressen hat. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem ermüdet, hat wenigstens den Quell der Ermüdung für den ganzen Menschen in sich. Es ermüdet auf andere Weise als das Kopf System. Das Kopf System wirkt Salze ablagernd, mineralische Einschläge im Organismus ablagernd. Das Gliedmaßen-Stoffwechselsystem wirkt so auf den Menschen, daß es ihn eigentlich durch Wärme fortwährend auflösen will. Es wirkt nach der entgegengesetzten Richtung, aber wiederum so, daß die Art, wie es wirkt, nicht vom inneren Rhythmus abhängt, sondern von dem, was ich in der Außenwelt mit meinen Gliedmaßen vornehme und was ich mit meinem inneren Stoffwechselsystem vornehme, indem ich esse und trinke. Das vollziehe ich ja auch oftmals in Unregelmäßigkeit, denn die wenigsten Menschen geben sich einem vollständigen Rhythmus in bezug auf Essen und Trinken hin. Da wirkt, ich möchte sagen, der polarische Gegensatz ermüdend auf den Menschen. [GA 303, S. 200–201, 02.01.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=200&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Zusammenspiel von Nerven-Sinnessystem und Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus im Rhythmus 4:1 am Beispiel des Auges. GA 218 20.10.1922 Aber Sie sehen, wie im menschlichen Leben die Dinge ineinander wirken, wie wir tatsächlich wissen müssen, daß wir, wenn wir achtundzwanzig Jahre alt sind, wenn wir bloß Kopf wären, eigentlich erst sieben Jahre alt sein würden. Wenn wir fünfunddreißig Jahre alt sind, wenn wir bloß Kopf wären, würden wir eigentlich erst vierzehn Jahre alt sein. Wir werden fortwährend attackiert in unserer ruhigen Entwickelung durch das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem in bezug auf das, was der Kopf, was das Haupt des Menschen eigentlich will. Man darf also, wenn man den Menschen verstehen will, das Substantielle des Hauptes nicht gleichwertig betrachten mit dem Substantiellen des übrigen Organismus, sondern man muß das Ineinanderspielen des Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus und des Hauptesorganismus in einem Rhythmus sehen; das geht aber bis ins einzelne Organ hinein. Nehmen Sie das Auge. Im Auge breitet sich der Sehnerv einerseits aus, auf der anderen Seite aber Blutgefäße (siehe Zeichnung, rot). Dadurch, daß sich Blutgefäße ausbreiten, haben Sie den Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus im Auge. Dadurch, daß sich der Sehnerv ausbreitet, haben Sie den Sinnes-Nervenorganismus im Auge. Jetzt schauen Sie ins Auge hinein. Da besteht nämlich ein Verhältnis von eins zu vier im Auge zwischen den Vorgängen im Sehnerv, in der Netzhaut, und dem Blutschlagtempo. Im Auge vibriert fortwährend etwas ineinander, dessen Rhythmen sich verhalten wie eins zu vier. Und auf diesem Ineinander vibrieren zweier verschiedener Rhythmen beruhen die inneren Vorgänge des Auges. Und das, was in der Aderhaut des Auges sich abspielt, das will schon im Auge auflösen dasjenige, was sich im Nerv des Auges konsolidieren will. Der Nerv des Auges möchte fortwährend konturierte Gebilde im Auge schaffen. Die Aderhaut mit dem Blute, das da fließt, will das fortwährend auflösen. Es ist ja nicht so grob, wie man sich das gewöhnlich vorstellt, sondern es ist ja tatsächlich so, daß _die_ Arterien des Auges einen eigenen Verlauf haben und dann die Venen sich wiederum eingliedern (siehe Zeichnung, rot), so daß nicht das eine sich auch an das andere anschließt. Gerade im Auge ist es so, daß eigentlich die Arterie so fließt, daß das Blut gewissermaßen ausströmt und dann erst wiederum von der Vene aufgesogen wird; so daß da ein leises Verfließen und Wiederaufgesogenwerden im Auge entsteht. Es ist nur eine ganz falsche und grobe Ansicht, wenn man glaubt, daß das Arterienblut unmittelbar da in das Venenblut übergeht. Es ist nicht so. Es entsteht da ein feines Ausfließen und wiederum ein Aufsaugen. Und in diesem, was da entsteht als ein solches Ausfließen, da vibriert der Zirkulationsrhythmus, und in dem Nerv, der daran grenzt, in dem vibriert eben der Atmungsrhythmus, und die gehen da ineinander im Auge. So daß das Sehen eigentlich darin besteht, daß diese zwei Rhythmen im Auge aufeinanderprallen. Denken Sie sich, diese zwei Rhythmen wären gleich: dann würden wir nicht sehen. [GA 218, S. 63–64, 20.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=63&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Aus dem Stoffwechselsystem (hier Niere) strömen fortwährend innere Bilder in den Organismus und begegnen dort der plastizierenden Kraft. Kopf entwickelt sich vier mal langsamer als Leib. GA 218 20.10.1922 Sie sehen also, indem wir nach aufwärts beim Menschen gehen, nach dem Haupte zu, kommen wir zu einem Lebenstempo, das viermal langsamer ist als dasjenige, das wir antreffen, wenn wir nach den Verdauungsorganen zum Beispiel gehen, oder sagen wir zu dem Nierensystem. Das Nierensystem arbeitet sehr rasch und bringt das, was es innerlich arbeitet, bis zum Ätherischen hin, das auf den Wogen des lebendigen Wassers schwimmt. Wenn der Mensch seine Augen verschließt und sein Gehirn bewußt abdämpft, und dann dasjenige durchschaut, was von den Nieren ausströmt, so sind es die Imaginationen, die auf dem lebendigen Wasser schwimmen; so stellt sich ihm in Imaginationen sein eigenes Inneres dar. Es ist das ein außerordentlich interessantes Gebilde- Wenn hier das Nierensystem ist (siehe Zeichnung), so strömt vom Nierensystem das sozusagen lebendige Wasser aus nach dem ganzen Organismus. Was da abgesondert wird, ist ja nur eben das Überschüssige, das durch den relativ festen Einsatz nach außen geht; aber gleichzeitig geht auch nach dem ganzen Organismus dieses lebendige Wasser, das durchsetzt wird von dem ätherischen Organismus. In diesem ätherischen Organismus sind aber lauter Imaginationen drinnen (rot), er ist ganz durchsetzt von Imaginationen- Diese Imaginationen, die kann man als das Bild des eigenen Organismus schauen, wenn man das Gehirnbewußtsein und alle Sinnes Wahrnehmungen abdämpft. Da ist die Sache gesund. Aber wenn die Niere krank ist und eben durch die kranke Niere ein zu starkes Ausstrahlen in das Lebenswasser stattfindet, dann entstehen allerlei Gebilde drinnen und dann kommen die bekannten subjektiven Erscheinungen, die die Nierenkranken zeigen. Was da also arbeitet, was eigentlich im Grunde genommen ein von innerer Körperwärme fortwährend durchpulsiertes Stoßen ist, aber Stoßen in inneren Bildern, was dann sich begegnet mit dem, was von außen kommt, was plastisch werden will, das arbeitet viermal schneller als das, was von außen nach innen arbeitet. Und das zeigt sich nun wieder darin, daß wir gewisse Perioden haben unseres Lebenslaufes, insofern diese Perioden angeschaut werden als vom ätherischen Organismus ausgehend, also gerade von dem ausgehend, was ich hier so gezeichnet habe. Wir müssen ja von siebenjährigen Perioden sprechen, was wir auch tun: vom Zahnwechsel, Geschlechtsreife und so weiter. Wir können zum Beispiel sagen: Der physische Organismus ist am Ende des siebenten Jahres, wenn er gerade daran ist, die zweiten Zähne zu bekommen, am Ende seiner Periode. Da beginnt der ätherische Organismus für sich nun ganz besonders tätig zu sein bis zur Geschlechtsreife. Aber demjenigen, was in diesen periodisch-rhythmischen Vorgängen sich abspielt von sieben zu sieben Jahren, wirkt vom Haupte her etwas entgegen, was diese Prozesse fortwährend verlangsamen will, denn das Haupt geht einen viel langsameren Gang. Das Haupt ist am Ende des achtundzwanzigsten Jahres erst da, wo der hauptsächlichste Mensch am Ende des siebenten Jahres ist. Das ist ein sehr wichtiges Geheimnis der menschlichen individuellen Entwickelung. (...) Aber die Vorgänge des Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen, die zunächst ja der Träger, der physische Träger sind desjenigen, was da aufgenommen wird, die gehen nach sieben Jahren fort. Jetzt muß etwas bleiben, wenn auch der Stoff fortgegangen ist, muß hingenommen werden können vom Kopf, muß auch bis zum einundzwanzigsten Jahre reichen, dann ist wiederum der Stoff fort; muß bis zum achtundzwanzigsten Jahre reichen, dann ist wiederum der Stoff fort, und muß jetzt noch bis zum fünfunddreißigsten Jahre reichen. Jetzt ist es endlich noch ganz im Ätherleib drinnen, und da ist es nicht so leicht herauszukriegen, weil der nicht immer in derselben Weise ausgeschieden wird. [GA 218, S. 60–63, 20.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=60&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Wachstum und Gestaltung der menschlichen Organe durch Zusammenstoßen von radialen Kräften des Stoffwechselsystems mit abrundenden, plastischen Kräften des Kopfsystems. GA 314 27.10.1922 (II) Das ist ein außerordentlich interessantes Verhältnis, etwas, das, man könnte sagen, in die tiefsten Tiefen der menschlichen Organisation hineinführt. Es ist so, daß man sich geradezu das Bilden, das Gestalten des Organismus so vorstellen kann, daß Ausstrahlungen stattfinden von Seiten — nun sagen wir — des Nieren-Lebersystems, denen begegnen die plastischen Abformungen des Kopfsystems. Und will man sich schematisch dasjenige, was da geschieht, zeichnen, so müßte man das so zeichnen (es wird gezeichnet). Man müßte sagen: Von dem Leber-Nierensystem finden solche Ausstrahlungen statt — natürlich nicht nur nach oben, sondern nach allen Seiten hin —, diese Ausstrahlungen, die haben die Tendenz, halbradial zu wirken, aber sie werden überall von den plastischen Formungen abgestumpft, die ihnen vom Kopfsystem aus begegnen. So daß wir die Form der Lunge dadurch begreifen, daß wir ihre Gestalt plastisch ausgestaltet denken vom Leber-Nierensystem, aber entgegenkommend diesen Komponenten diejenigen, die abrunden, vom Kopf System aus. Die ganze menschliche Bildung nämlich kommt dadurch zustande, daß wir uns denken: radiale Gestaltung vom Nieren-Lebersystem aus, Abrundung der radialen Gestaltung vom Kopfsystem aus. [GA 314, S. 123, 27.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga314.pdf#page=123&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (5) Nerven-Sinnessystem und Sinnesentwicklung ##### Jahrsiebte: 1. JS Hingabe durch die Sinne an die Umwelt, 2. JS seelische Hingabe, 3. JS innerlich mit dem Willen an der Sinnesorganisation teilnehmen. GA 218 19.11.1922 Wenn man sagen kann, daß das Kind bis zu seinem siebenten Jahr ganz Sinnesorgan ist, so muß man es nach dem Zahnwechsel, nach dem siebenten Jahre so ansehen, daß das Prinzip der sinnlichen Auffassung mehr an die Oberfläche der Menschenorganisation getreten ist und sich zurückgezogen hat von dem Inneren. Aber es ist bei dem Kinde noch so, daß Sinneseindrücke noch nicht in die Sinnesorgane hinein ordnend, regulierend eingreifen können. Und so sehen wir, daß das Kind vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife das an sich hat, daß es seiner gesamten Sinnesorganisation seelisch hingegeben sein will, daß es aber noch nicht von innen heraus mit dem Willen teilnimmt an dieser Sinnesorganisation. Das Teilnehmen von innen an der Sinnesorganisation macht intellektuelle Menschen. Solche intellektuelle Menschen werden wir erst nach der Geschlechtsreife. Eigentlich sind wir erst dann in der richtigen Weise dazu veranlagt, die Welt nach dem Intellekt zu beurteilen. Denn intellektuell beurteilen heißt, persönlich, aus der inneren Freiheit heraus urteilen. [GA 218, S. 233, 19.11.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=233&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Ausbildung des Gehirns durch den Ätherleib und durch die Sinne (wichtig). GA 349 04.04.1923 Jetzt wollen wir einmal das Kind betrachten. Beim Kind ist es so: Wenn es geboren wird, ist es dem erwachsenen Menschen nicht nur äußerlich unähnlich. Die Wangen sind unähnlich, die ganze Gestalt; an der Stirne ist es unähnlich; nicht wahr, das Kind ist unähnlich außen. Aber im Innern ist es erst recht unähnlich. Die Gehirnmasse ist schon mehr wie ein Gehirnbrei beim Kind. Und bis zum siebenten Jahre, bis das Kind die zweiten Zähne kriegt, da wird dieser Brei, dieser Gehirnbrei wunderschön gemacht. Das menschliche Gehirn hat nämlich wirklich vom siebenten Jahre an einen ganz wunderbaren Aufbau. Das hat die Seele, der Geist darinnen gemacht, das Seelisch-Geistige darinnen gemacht. Aber sehen Sie, meine Herren, wir könnten als Kind bis zum siebenten Jahre gar nicht dieses Gehirn so wunderbar ausbilden, wenn wir nicht fortwährend im Zusammenhang mit der Welt wären. Wenn Sie zum Beispiel ein blindgeborenes Kind haben, da sehen Sie gleich, daß die Sehnerven und damit ein ganzes Stück vom Gehirn eine Art Brei bleiben. Das wird nicht schön ausgebildet. Wenn der Mensch taub geboren wird, bleiben die Gehörnerven, also Nerven, welche vom Ohr gehen und sich hier kreuzen (es wird gezeichnet), und dann da herübergehen, die bleiben auf diesem Weg ein Stück Gehirnbrei. Also wir können nur dadurch, daß wir die Sinne haben, in den ersten sieben Lebensjahren unser Gehirn ordentlich ausbilden. Aber dasjenige, was Sie draußen mit Händen greifen können, das bildet Ihnen das Gehirn nicht aus. Sie könnten durch die Nasenlöcher ja meinetwillen greifbare Stoffe in das Gehirn hineinstopfen - ruinieren würden Sie das Gehirn, aber ausbilden kann das nichts. Also alle greifbare Materie hilft Ihnen nichts bei diesem Aufbau des Gehirnes in den ersten sieben Jahren. Da kommt die feinste Materie in Betracht, die im Licht lebt zum Beispiel. Da kommt der Äther in Betracht. Sehen Sie, das ist sehr wichtig. Durch alle unsere Sinne saugen wir den Äther ein. Was arbeitet denn also von unserem Kopfe aus? Vom Kopfe aus arbeitet im Kind, auch in den übrigen Organismus hinein, nicht der physische Leib. Der physische Leib, der arbeitet nicht beim Kinde, während das Kind so wunderbar sein Gehirn ausbildet, sondern der Ätherleib arbeitet. Der Ätherleib, von dem ich Ihnen gesagt habe, daß wir ihn noch zwei, drei Tage nach dem Tode haben, der arbeitet im Kinde, und der bewirkt im Kinde, daß der Mensch ein vollkommenes Gehirn bekommt und dadurch ein denkender Mensch wird. So daß wir sagen können: Der Ätherleib arbeitet im Denken. Da haben wir das erste übersinnliche Glied des Menschen wieder gefunden: den Ätherleib. Das Kind könnte nicht sein Gehirn ausbilden, es könnte nicht ein menschliches Gehirn in seinem Innern haben, wenn es nicht mit dem Äther ringsherum arbeiten könnte. [GA 349, S. 133-134, 04.04.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga349.pdf#page=133&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kind ist ganz wirkendes Sinnesorgan; moralische Beobachtung der Gesten. GA 084 30.04.1923 Wir können das ganze Leben des Kindes im ersten Lebensabschnitt vergleichen mit einem einzigen Sinnesorgan, wir können es vergleichen mit der innerlichen Organisation des Auges. Wie das Auge aufnimmt das Äußere und durch Aufwendung der Willenskraft, durch das Werkzeug des Organischen innerlich aufbaut das Bild von dem, was als Eindruck auf das Organische ausgeübt wird, so ist das Kind fortwährend bestrebt, in Nachahmung, die herauskommt aus der inneren Wesenheit, das wiederzugeben, was in seiner Umgebung vorhanden ist. Das Kind ist ganz Sinnesorgan, ganz wirkendes Sinnesorgan. Weil eben das ganze Wesen des Kindes als Sinnesorgan wirkt, wird von dem Kinde nicht nur dasjenige aus seiner Umgebung nachgeahmt und innerlich durchlebt, in träumerischem Zustande, ganz unbewußt, was äußerliche Bewegung, Geste, was Sprachlaut ist, was Gedanke im Sprachlaut ist, sondern es ergibt sich immer - und das ist das Eigentümliche - von diesem Ausgangspunkte: Das nachahmende Kind beobachtet die moralische Bedeutung der Geste, die Vater und Mutter machen. Die moralische Bedeutung zum Beispiel des Gesichtsausdruckes hat ihre Gegenäußerung im Sinne des Kindes, sie gräbt sich ein in das Kind, in die physische Organisation. Bis in die Gefäße hinein organisiert sich das Kind, indem es mitfühlt, was in seiner Umgebung geschieht. Erst wenn man die Tragweite dessen ins Auge fassen wird, wird man in Wirklichkeit unterscheiden können, was ererbt ist und was in dieser Weise in der ersten kindlichen Lebensepoche nachahmend aus der Umgebung erworben wird. [GA 084, S. 199-200, 30.04.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga084.pdf#page=199&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Bis zum Zahnwechsel geht die physische Entwicklung vom Nerven-Sinnessystem aus, die äußeren Eindrücke wirken durch den ganzen Organismus hindurch. GA 305 19.08.1922 In dem ersten Lebensalter, bis zum Zahnwechsel hin - ich habe es schon ausgesprochen -, ist das Kind in einem mehr als sinnbildlichen Sinne ganz Sinnesorgan. Es ist gewissermaßen ganz Kopf; und alle seine Entwickelung geht vom Nerven-Sinnessystem aus. Da liegen die Ursprungsstellen für die formenden Kräfte des ganzen Organismus. Das Nerven-Sinnessystem durchdringt als Hauptakteur den ganzen Organismus; und alle Eindrücke der Außenwelt wirken durch den ganzen Organismus hindurch, während sie im späteren Leben nur an der Peripherie des Sinnessystems physisch, aber weiter in den Körper hinein bloß seelisch wirken. (...) Beim Kinde ist es so, daß gewissermaßen jedes Blutkörperchen innerlich vom Lichte physisch erregt wird. Man darf diese Wirkungen allerdings nicht so verstehen, als ob sie mit groben physischen Methoden nachweisbar seien. Das Kind ist noch ganz den Wirkungen derjenigen ätherischen Essenzen hingegeben, die im späteren Leben nur an der Oberfläche des Leibes, in den Sinnesorganen wirken, damit der Mensch innerlich etwas ganz anderes entwickeln könne. Das Kind bis zum Zahnwechsel ist durch den ganzen Organismus hindurch Sinn. [GA 305, S. 58–59, 19.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=58&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Welt wirkt sowohl im oberen Organismus auf Blut und Sinne als auch im unteren Organismus auf die Verdauungsorgane, die Außenwelt ist in unser Inneres verlegt. GA 128 21.03.1911 Einmal berührt uns die Welt von außen, sie strömt durch die Sinnesorgane in unseren oberen Organismus ein und wirkt auf unser Blut, und einmal wirkt auf geheimnisvolle Weise die Welt von innen in Organen, in die sich erst zusammengezogen hat, was draußen im Makrokosmos vorgeht, und wirkt da entgegen unserem Blut, das sich ihm ebenso darbietet. Wenn wir das schematisch zeichnen wollten, könnten wir also sagen: Denken wir uns auf der einen Seite die Welt, von allen Seiten wirkend auf die Sinne, und das Blut, wie eine Tafel den Eindrücken der Außenwelt sich darbietend, so haben wir unsere obere Organisation. Denken wir uns jetzt, wir könnten diese ganze Welt zusammenziehen, in einzelne Organe zusammenziehen, einen Extrakt dieser Welt bilden, und könnten ihn in das Innere herein verlegen, so daß gewissermaßen die ganze Welt auf die andere Seite des Blutes wirkt, dann hätten wir ein schematisches Bild des Außen und des Innen des menschlichen Organismus in einer ganz sonderbaren Weise geformt. So könnten wir in einer gewissen Weise schon sagen: Es entspricht das Gehirn eigentlich unserer Innenorganisation; insoweit sie Brust- und Bauchhöhle ausfüllt, ist gleichsam die Außenwelt in unser Inneres verlegt. Schon in dieser Organisation, die wir ja als eine untergeordnete erkennen, die hauptsächlich der Fortführung des Ernährungsprozesses dient, haben wir etwas so Geheimnisvolles wie eine Zusammenfügung der ganzen Außenwelt in eine Summe von inneren Organen, von inneren Werkzeugen. [GA 128, S. 34–35, 21.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=34&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt und Nachahmung: Plastizität des Nervensystems lässt sich mit Wachs vergleichen, in das die Eindrücke der Umgebung eingeprägt werden. Wirkung auf Blutsystem, Atmung, Wachstum, Muskulatur und Knochensystem. Leib des Kindes wird durch Vermittlung des Nerven-Sinnessystems ein Abdruck der Umgebung. GA 304a 26.03.1923 Diese Wahrheit, sie muß vor allen Dingen nicht nur in oberflächlicher Weise, sondern mit aller psychologischen Tiefe vor unser Seelenauge treten. Denn es ist ganz merkwürdig, welche Ergebnisse da herauskommen, wenn man genügend fein aufmerksam ist auf die Art und Weise, wie sich das Kind seiner Umgebung anschmiegt. Man wird finden, daß es ganz erstaunlich ist, wie ein Gedanke, der unausgesprochen bleibt, der nur in einem feinen Mienenspiel fortlebt, der vielleicht nur dadurch fortlebt, daß ich einmal unter dem Einfluß eines Gedankens mich schneller oder langsamer bewege bei dem Kinde, man wird erstaunen, wie die Feinheiten der Lebensäußerung, die beim Erwachsenen sonst in der Seele bleiben, in der Seele des Kindes ihre Fortsetzung finden; wie das Kind sich ganz einlebt, nicht nur in das physische, sondern in das seelisch-geistige Offenbaren seiner Umgebung. Wer sich eine feine Empfindung erwirbt für diese Tatsache des Lebens, der wird dazu kommen, in der Nähe des kleinen Kindes sich auch nicht einen unreinen oder unkeuschen oder unmoralischen Gedanken zu gestatten, weil er weiß, daß es Imponderabilien gibt in der Wirkungsweise des Erwachsenen, die durch die Kraft der Nachahmung vom Erwachsenen aus im ganz kleinen Kinde weiterleben. Das Gefühl von dieser Tatsache und die Gesinnung, zu der dieses Gefühl wird, macht eigentlich den Erzieher. Aber die allerwichtigsten Bilder, die aus der Umgebung der Erwachsenen auf das Kind einen tiefen, unbewußten Eindruck machen, aber in der Wesenheit des Menschen wie eingeprägt, eingesiegelt erhalten bleiben, das sind die Bilder, die sich auf das Moralische beziehen. In einer außerordentlich charakteristischen, wenn auch feinen und intimen Weise wird sich dasjenige, was sich beim Vater ausdrückt im Gebrauch seiner Energie, seines Lebensmutes, wie er sich in allen seinen Lebensäußerungen offenbart, in das Kind hinein fortpflanzen und fortsetzen. Was beim Vater Energie ist, wird die ganze Organisation des Kindes durchenergetisieren. Was bei der Mutter Wohlwollen und Liebe ist, was das Kind von der Mutter aus mit Wärme umgibt und umhüllt, das wird das Innere des Kindes mit sittlicher Empfänglichkeit und sittlichem Interesse zunächst in ganz unbewußter Weise durchsetzen. Und wissen muß man, von wo aus eigentlich alle Kräfte der kindlichen Organisation gehen. Alle Kräfte der kindlichen Organisation, so sonderbar und paradox das für den heutigen Menschen klingt, gehen aus, gerade beim Kinde, von dem Nerven-Sinnessystem. Weil die Beobachtungsgabe, die Wahrnehmungsgabe des Kindes unbewußt ist, bemerkt man nicht, in welch intensiver Weise, nicht so sehr durch den einzelnen Sinn als durch die allgemeine Sinnlichkeit des Kindes, das, was in der Umgebung ist, in die ganze Organisation untertaucht. Man weiß ja, daß mit dem Zahnwechsel, wenigstens im wesentlichen, die Gehirn- und Nervenbildung des Menschen eigentlich erst abgeschlossen ist. In den ersten sieben Lebensjahren läßt sich die Sinnes-Nervenorganisation in Bezug auf ihre Plastizität vergleichen mit Wachs. Nicht nur daß das Kind die feinsten und intimsten Eindrücke von seiner Umgebung bekommt, sondern durch die energische Wirkungsweise seines Sinnes-Nervensystems strömt ein und fließt ein dasjenige, was es beobachtet, was es wahrnimmt, unbewußt in die ganze Zirkulation des Blutes, in die Festigkeit und Sicherheit des Atmungsprozesses, in das Wachsen der Gewebe, in das Heranbilden der Muskeln, in das Heranbilden des Knochensystems. Der Leib des Kindes wird durch die Vermittlung des Sinnes-Nervensystems ein Abdruck von der Umgebung, insbesondere von der moralischen Umgebung. Und bekommen wir das Kind mit dem Zahnwechsel in die Schule herein, dann haben wir es so, daß wir in seinem Leibe, ich möchte sagen, wie in Siegelabdrücken in der Muskelbildung, in der Gewebebildung, selbst in dem Rhythmus des Atmungs- und Blutsystems, in dem Rhythmus des Verdauungssystems, in der Zuverlässigkeit und Trägheit des Verdauungssystems, kurz, in der leiblichen Organisation des Kindes das darin stecken haben, was als moralische Eindrücke in den ersten sieben Jahren auf das Kind gewirkt hat. [GA 304a, S. 34–36, 26.03.1923](http://fvn-archiv.net/PDF/GA304a.pdf#page=34&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Analogie von Wahrnehmung und Verarbeitung von Eindrücken im Gehirn (äußere Sinneseindrücke) und in den Organen Milz, Leber, Galle (Umwandlung von inneren Stoffen). GA 128 21.03.1911 Betrachten wir einmal diese höheren Teile des menschlichen Organismus; es sind ja die Organe, welche die äußeren Sinneseindrücke aufnehmen und das Material unserer Sinneswahrnehmung verarbeiten. Daher können wir sagen: Was im menschlichen Haupt, in den oberen Partien des menschlichen Organismus geschieht, das ist Verarbeitung der Außenwelt, Verarbeitung jener Eindrücke, die von außen durch die Sinnesorgane einfließen. Die wesentlichen Ursachen für das, was in den oberen Partien des Menschen geschieht, haben wir zu sehen in den äußeren Impressionen, in den äußeren Eindrücken. Indem diese äußeren Eindrücke ihre Wirkungen hinein senden in die oberen Organe des menschlichen Organismus, verändern sie das Blut oder tragen jedenfalls dazu bei und senden dieses Blut ebenso verändert zum Herzen zurück, wie aus dem übrigen Organismus das Blut verändert zum Herzen zurückgesandt wird. Liegt es nun nicht nahe, daran zu denken, daß das, was durch das Tor der Sinnesorgane von der Außenwelt in den oberen Teil des menschlichen Organismus herein wirkt, in gewisser Weise demjenigen entspricht, was aus den im Innern gelegenen Organen - Milz, Leber, Galle - heraus wirkt? Der obere Teil des menschlichen Organismus schließt sich nach außen auf, um die Wirkungen der Außenwelt zu empfangen, und während das Blut nach oben strömt, um diese Eindrücke der Außenwelt aufzunehmen, strömt es nach unten, um dasjenige aufzunehmen, was von den unteren Organen kommt. Wie wir gesagt haben, werden von der Umwelt durch die Sinne Wirkungen auf unsere obere Organisation ausgeübt. Denken wir uns dies einmal zusammengezogen, zusammengepresst in einem Zentrum, so können wir darin etwas Analoges sehen zu dem, was durch Leber, Galle und Milz bewirkt wird: Umwandlung von Stoffen, die der Außenwelt entnommen sind. Wenn wir näher darauf eingehen, werden Sie sehen, daß das keine so ganz absonderliche Betrachtungsweise ist. [GA 128, S. 33–34, 21.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=33&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Nachahmung und Sinneswahrnehmung: Das Blutleben in den Sinnen beim Kind viel stärker als beim Erwachsenen. GA 305 16.08.1922 Wir verstehen das Kind nur, wenn wir es so betrachten, wie wir beim späteren Menschen das Auge oder das Ohr betrachten. Das Kind ist ganz Sinnesorgan. Sein Blut wird noch in einer viel lebendigeren Weise durch seinen ganzen Körper getrieben, als es später der Fall ist. Und wir merken gerade durch eine feine Physiologie, worauf die Ausbildung unserer Sinnesorgane, zum Beispiel des Auges beruht. Das Auge entwickelt sich dadurch, daß in ihm zuerst das Blut präponderiert, die Blutzirkulation, in den allerersten Lebensjahren des Menschen. Dann überwiegt später immer mehr und mehr das Nervenleben in den Sinnen, und eine Entwickelung von Blutzirkulation zum Nervenleben hin ist die Entwickelung des Sinneslebens im Menschen. Man kann sich eine feine Beobachtungsgabe aneignen dafür, wie allmählich im Menschen übergeht das Blutleben ins Nervenleben. [GA 305, S. 17–18, 16.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=17&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Beim Sehen erscheint das Bild durch die Tätigkeit des Astralleibes. GA 088 29.12.1903 Der physische Körper ist durchzogen vom Nervensystem. Jedes Nervenzentrum steht in Verbindung mit einem astralen Zentrum, so daß also zum Beispiel der Sehnerv umgeben, eingehüllt ist von einem astralen Sehnerv, von einer astralen Substanz, die zum Sehnerv dazugehört. Nun, wie kommt das Sehen zustande? Licht kommt in das Auge, geht durch den Nerv ins Gehirn. Aber da sieht man noch nichts; es ist immer noch ein Bewegungsvorgang nur physischer Art. Nun kommt der astrale Sehnerv in Schwingungen. Diese bewirken, daß das Bild erscheint, das man sieht. Ohne daß der Astralkörper in Tätigkeit versetzt wird, ist es unmöglich zu sehen. Ebenso ist es beim Denken. Der Astralkörper ist das eigentlich Tätige. [GA 088, S. 236, 29.12.1903](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga088.pdf#page=236&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (6) Kopfbildung ### (6a) Bildung des Hauptes ##### Blut wird beeinflusst durch das Ich, Knochensystem entzieht sich. Ausnahme bildet der Schädelknochen, er ist Abbild der früheren Inkarnation, der Geschichte des Ich. GA 128 26.03.1911 Nun haben wir gesagt, daß sich unserem Ich, dem das Blut in seiner Regsamkeit am meisten folgt, der Knochenbau entzieht, ihm am wenigsten folgt. Es ist merkwürdig, daß uns dennoch die Bildung des Schädels und der Gesichtsknochen dem Ich entsprechend gestaltet erscheinen, während der Knochenbau mehr allgemein typisch erscheint. Wer den Schädelbau betrachtet, der weiß: So wahr der Mensch selber individuell ist, so wahr ist auch sein Schädelbau individuell. Wie kommt es, daß diese wunderbare Konfiguration des Schädels von Anfang an der einzelnen menschlichen Individualität entsprechend angelegt ist, wenn doch das Ich keinen Einfluß auf den Knochenbau hat? Woher kommt es, daß der Schädel, der sich so entwickeln muß, wie die anderen Knochen auch, anders ist bei jedem Menschen? Woher kommt das? Das kommt einfach aus demselben Grunde, aus dem die individuellen Eigenschaften des Menschen sich überhaupt entwickeln, nämlich daher, daß das individuelle menschliche Gesamtleben nicht nur verläuft von der Geburt bis zum Tode, sondern verläuft in vielen Inkarnationen. Während unser Ich also in der gegenwärtigen Inkarnation keinen Einfluß hat auf den Schädelbau, hat es durch die Erlebnisse seiner vorangegangenen Inkarnation die Kräfte entwickelt, die in der Zeit zwischen dem Tode und der nächsten Geburt die Konfiguration des Schädelbaues, die Schädelform, in dieser Inkarnation bestimmen. Wie das Ich in der vorherigen Inkarnation war, das bestimmt die Schädelform in der jetzigen Inkarnation, so daß wir in dem Bau unseres Schädels einen äußeren plastischen Ausdruck haben für die Art und Weise, wie wir, jeder einzelne, als Individualität, in der vorhergehenden Inkarnation gelebt und gewirkt haben. Während alle anderen Knochen bei uns etwas Allgemein-Menschliches ausdrücken, drückt der Schädel in seiner äußeren Form das aus, was wir waren und was wir getan haben in der vorigen Inkarnation. Das äußerst regsame Element des Blutes kann also bestimmt werden vom Ich in dieser Inkarnation. Unsere Knochen aber haben sich in dieser Inkarnation dem Einfluß des Ich schon ganz entzogen, bis auf den letzten Rest, den Schädelknochen, der aber dem Ich auch nicht mehr in dieser Inkarnation folgen kann. Der Schädelknochen, der aus der Weiche der Keimessubstanz heraus sich entwickelt hat, wo das Ich noch gestaltend einwirken konnte, gibt einen Ausdruck dafür, wie wir in der vorherigen Inkarnation waren. ... Wir müssen unseren Schädelbau beurteilen wie ein Kunstwerk. Wir müssen allerdings in dem Schädelbau etwas Individuelles sehen, aber etwas Individuelles, das ein Ausdruck der Geschichte des Ich ist in einer vorhergehenden Inkarnation. [GA 128, S. 125–126, 26.03.1911](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga128.pdf#page=125&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Hydrocephalie und Spitzkopf als Folge der mütterlichen Gehirntätigkeit in der Schwangerschaft. GA 348 30.12.1922 Ja, meine Herren, das zeigt uns ja viel mehr. Das zeigt uns, daß auf das Kind die ganze Art und Weise, wie die Mutter geistig und seelisch leben kann, einen ungeheuren Einfluß hat. Derjenige, der einen Blick hat für gewisse Dinge, die im Leben einmal vorgehen, der kann zum Beispiel folgendes wissen. Es gibt Kinder, die werden mit einem Wasserkopf, Hydrozephalus, geboren. Man wird in den meisten Fällen, wo Kinder mit einem Wasserkopf geboren werden, darauf zurückgehen können, daß die Mutter, die vielleicht für recht viel Anregungen im Leben veranlagt war, sich wahrend der ersten Monate der Schwangerschaft, namentlich während der ersten Wochen, scheußlich gelangweilt hat. Der Mann ist ins Wirtshaus gegangen und so weiter. Die Mutter hat sich scheußlich gelangweilt, und die Folge davon war, daß sie nicht die nötige Kraft gehabt hat, die Gehirngefäße zu beeinflussen. Die Langeweile macht ihren Kopf leer; der leere Kopf macht auch den Unterleib leer. Der entwickelt sich nicht stramm, daß er die Kräfte des Kopfes ordentlich zusammenhält. Der Kopf schwillt auf, wird ein Wasserkopf. Und manche Kinder wiederum werden mit zu kleinen Köpfen, namentlich mit zu kleinen Oberköpfen, mit sogenannten Spitzköpfen geboren. Man wird sehen, daß dies in den meisten Fällen damit zusammenhängt, daß die Mutter in den ersten Wochen der Schwangerschaft zu ausgelassen war, sich zu viel amüsiert hat. So daß man immer den Zusammenhang zwischen dem, wie das Kind wird, und der Art und Weise, wie die Mutter in den ersten Wochen der Schwangerschaft seelisch sein kann, wird bemerken können, wenn man dazu veranlagt ist, solche Sachen richtig zu sehen. [GA 348, S. 183, 30.12.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga348.pdf#page=183&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Zahnwechsel als Abschluss der Kopfentwicklung. GA 293 02.09.1919 Wenn nun der Mensch die zweiten Zähne bekommt, wenn er den Zahnwechsel durchmacht, so bedeutet das in seiner Entwickelung eigentlich den letzten Abschluß der Kopfentwickelung. Wenn der Kopf auch vollständig schon als Leib geboren wird, so macht er doch eine letzte Entwickelung erst durch in den ersten sieben Lebensjahren des Menschen. Was er da durchmacht, das findet seinen Abschluß, setzt sich gewissermaßen seinen Schlußpunkt mit dem Zahnwechsel. [GA 293, S. 161, 02.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=159&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt; Leib, Seele und Geist im menschlichen Haupte; schlafender Kopfgeist ermöglicht Nachahmung. GA 293 02.09.1919 Jetzt haben wir eine merkwürdige Zusammengliederung von Leib, Seele und Geist im menschlichen Haupte. Wir haben einen sehr, sehr ausgebildeten Leib als Kopf. Wir haben darin eine träumende Seele, eine deutlich träumende Seele und einen noch schlafenden Geist. Nun handelt es sich darum, mit der ganzen Entwickelung des Menschen diese eben charakterisierte Tatsache in Einklang zu sehen. Diese Entwickelung ist ja bis zum Zahnwechsel hin so, dass der Mensch vorzugsweise ein nachahmendes Wesen ist. Es tut der Mensch alles dasjenige, was er seiner Umgebung absieht. Dass er das tun kann, verdankt er eben gerade dem Umstände, dass sein Kopfgeist schläft. Dadurch kann er mit diesem Kopfgeiste außerhalb des Kopfleibes weilen. Er kann sich in der Umgebung aufhalten. Denn wenn man schläft, so ist man mit seinem Geistig-Seelischen außerhalb des Leibes. Das Kind ist mit seinem Geistig-Seelischen, mit seinem schlafenden Geiste und mit seiner träumenden Seele außerhalb des Kopfes. Es ist bei denen, die in seiner Umgebung sind, es lebt mit denen, die in seiner Umgebung sind. Daher ist das Kind ein nachahmendes Wesen. Daher entwickelt sich auch aus der träumenden Seele heraus die Liebe zur Umgebung, vorzugsweise die Liebe zu den Eltern. Wenn nun der Mensch die zweiten Zähne bekommt, wenn er den Zahnwechsel durchmacht, so bedeutet das in seiner Entwickelung eigentlich den letzten Abschluß der Kopfentwickelung. Wenn der Kopf auch vollständig schon als Leib geboren wird, so macht er doch eine letzte Entwickelung erst durch in den ersten sieben Lebensjahren des Menschen. Was er da durchmacht, das findet seinen Abschluß, setzt sich gewissermaßen seinen Schlußpunkt mit dem Zahnwechsel. [GA 293, S. 161, 02.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=159&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ### (6b) Formkraft, plastische Kräfte ##### Im 1. Jahrsiebt geht die gesamte Leibesorganisation vom Kopf aus, es zeigt sich ein Strömen der Bildekräfte von oben nach unten. GA 307 09.08.1923 Dieses Strömen der Kräfte seines Wachstums vom Kopfe nach unten, das ist beim ganz kleinen Kinde bis zum siebenten Lebensjahre sogar am allerstärksten. Da geht von der Kopforganisation die ganze menschliche Körperorganisation aus. Der Kopf tut bis zum siebenten Jahre alles; erst wenn sich das Denken mit dem Zahnwechsel emanzipiert, löst sich der Kopf auch los von dieser starken Kraft, die von oben nach unten wirkt. [GA 307, S. 86, 09.08.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga307.pdf#page=86&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt: Strömen der Entwicklungskräfte vom Kopf aus in den physischen Leib und den Ätherleib; die Bildekräfte des 1. JS sind Seelentätigkeit, die sich später in Verstand und Gedächtnis metamorphosiert. GA 302a 16.09.1920 Vergegenwärtigen wir uns, was der Zahnwechsel bedeutet. Der Zahnwechsel ist der äußere Ausdruck dafür, daß vorher, zwischen der Geburt und dem Zahnwechsel, in dem kindlichen Organismus der physische Leib und der Ätherleib stark von dem Nerven-Sinnessystem, also von oben nach unten, beeinflußt sind. Der physische Leib und der Ätherleib sind bis ungefähr zum 7. Jahre vom Kopfe aus am wirksamsten beeinflußt. Im Kopfe sind gewissermaßen die Kräfte konzentriert, die in diesen Jahren, in denen die Nachahmung eine so große Rolle spielt, besonders wirksam sind. Und was an Gestaltung im übrigen Organismus vor sich geht, in Rumpf und Gliedmaßen, das geht dadurch vor sich, daß vom Kopfe aus Strahlungen nach dem übrigen Organismus, nach dem Rumpforganismus und dem Gliedmaßenorganismus, dem physischen Leibe und dem Ätherleibe ausgehen. Dasjenige, was da vom Kopfe aus in den physischen Leib und Ätherleib des ganzen Kindes hineinstrahlt bis in die Finger- und Zehenspitzen, was da hineinstrahlt vom Kopf ins ganze Kind, das ist Seelentätigkeit, trotzdem sie vom physischen Leibe ausgeht; ist dieselbe Seelentätigkeit, die später als Verstand und Gedächtnis in der Seele wirkt. Es ist nur so, daß später nach dem Zahnwechsel das Kind anfängt so zu denken, daß seine Erinnerungen bewußter werden. Die ganze Veränderung, die mit dem Seelenleben des Kindes vor sich geht, zeigt, daß gewisse seelische Kräfte in dem Kinde vom 7. Jahre ab tätig sind als Seelenkräfte, die vorher im Organismus wirksam sind. Die wirken im Organismus. Die ganze Zeit bis zum Zahnwechsel, während der das Kind wächst, ist ein Ergebnis derselben Kräfte, die nach dem 7. Jahre als Verstandeskräfte, als intellektuelle Kräfte auftreten. [GA 302a, S. 25-26, 16.09.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga302a.pdf#page=25&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Bis zum Zahnwechsel strahlen die Kinderkrankheiten vom Nerven-Sinnessystem heraus in den übrigen Organismus. GA 306 17.04.1923 Beim Kinde entstehen nämlich die charakteristischen Krankheitsformen eigentlich alle vom Kopf herunter nach dem übrigen Organismus, durch eine Art Übererregung des Nerven-Sinnessystems. Bis in die kindlichen Masern und Scharlach hinein ist das so. Und wenn man nun beobachten kann, so findet man: in diesem kindlichen Leben, in dem nun getrennt voneinander wirken Gehen, Sprechen, Denken - alle diese Tätigkeiten wirken beim Kinde vom Kopfe aus. Der Kopf ist ja mit dem Zahnwechsel am meisten innerlich plastisch ausgebildet. Er verbreitet dann dasjenige, was innere Kräfte sind, auf den übrigen Organismus. Daher strahlen eben die Kinderkrankheiten auch vom Kopfe aus. [GA 306, S. 62–63, 17.04.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga306.pdf#page=62&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf wirkt im 1. Jahrsiebt gestaltend am physischen Leib und nimmt so teil an der individuellen menschlichen Entwicklung. GA 293 03.09.1919 Nun haben wir gestern davon gesprochen, inwiefern unsere Hauptesbildung an der individuellen menschlichen Entwickelung teilnimmt, inwiefern die Formung, die Gestaltung des menschlichen Leibes ausgeht von den Kräften, die im Haupte, im Kopfe veranlagt sind. Und wir haben gesehen, daß gewissermaßen dem Kopfwirken eine Art Schlußpunkt gesetzt wird mit dem Zahnwechsel gegen das siebente Jahr zu. Wir sollten uns klar werden, was da eigentlich geschieht, indem der menschliche Kopf in Wechselwirkung steht mit den Brustorganen und mit den Gliedmaßenorganen. Wir sollten die Frage beantworten: Was tut denn eigentlich der Kopf, indem er seine Arbeit verrichtet in Zusammenhang mit dem Brust-Rumpfsystem und dem Gliedmaßensystem? Er formt, er gestaltet fortwährend. Unser Leben besteht eigentlich darin, daß in den ersten sieben Lebensjahren eine starke Gestaltung von ihm ausgeht, die sich auch bis in die physische Form hineinergießt, daß dann aber der Kopf immer noch nachhilft, die Gestalt erhält, die Gestalt durchseelt, die Gestalt durchgeistigt. [GA 293, S. 173, 03.09.1919](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga293.pdf#page=171&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt: Vorstellungskräfte (aus dem Vorgeburtlichen) formen vom Haupt aus den Leib bis zum Zahnwechsel. GA 201 01.05.1920 Wir werden, indem wir Hauptesmenschen sind, in diese irdische Welt hereingeboren als Vorstellungswesen. Die Vorstellungskräfte sind, indem wir hereingeboren werden in das irdische Leben, noch sehr mächtig. Sie strahlen vom Haupte aus auf unsern ganzen übrigen Organismus. Und diese Vorstellungskräfte sind es, welche in den ersten sieben Lebensjahren allmählich machen, daß aus unserem übrigen Organismus heraus die Kräfte wirken, die im zweiten Zahnen sich geltend machen; ganz dieselben Kräfte, die eigentlich das Vorstellungsleben bei uns konsolidieren, das ja noch nicht konsolidiert ist, bevor wir uns anschicken, die zweiten Zähne zu bekommen, ganz dieselben Kräfte sind es, die uns auch zu den Zähnen bringen. So daß, wenn wir die Zähne haben, diese Kräfte frei werden. Dann können sie sich für das Vorstellungsleben geltend machen, dann können sie die Vorstellungen formen, sie können das Gedächtnis in der entsprechenden Weise ausbilden, es können in uns die scharf konturierten Vorstellungen Platz greifen. Solange wir dieselben Kräfte brauchen, um unsere Zähne auszubilden, so lange können sie sich nicht als richtige, das Vorstellungsleben konsolidierende Kräfte geltend machen. [GA 201, S. 149, 01.05.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga201.pdf#page=149&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Zahnwechsel ist Ausdruck eines Kräftekampfes von plastizierenden, aufsteigenden, kopfbildenden Körperkräften und absteigenden Kopf-/Verstandes-/Intellektkräften. GA 302a 16.09.1920 Da haben Sie ein ganz reales Zusammenwirken zwischen Seele und Leib, indem sich die Seele mit dem 7. Jahre vom Leibe emanzipiert, nicht mehr im Leibe, sondern für sich wirkt. Da fangen mit dem 7. Jahre diejenigen Kräfte, die nun als Seelenkräfte im Leibe selbst neu entstehen, an wirksam zu werden - und sie wirken ja dann bis in die nächste Inkarnation hinein. Und dann wird zurückgestoßen dasjenige, was vom Leibe aus aufstrahlt, und aufgehalten werden andererseits die Kräfte, die vom Kopfe nach abwärts schießen. So daß in dieser Zeit, wenn die Zähne wechseln, der stärkste Kampf sich abspielt zwischen den Kräften, die von oben nach unten streben, und denjenigen, die von unten nach oben schießende Kräfte sind. Es ist der Zahnwechsel der physische Ausdruck dieses Kampfes jener beiden Kräftearten; jener Kräfte, die später beim Kinde zum Vorschein kommen als die Verstandes- und die intellektuellen Kräfte, und jener Kräfte, die besonders verwendet werden müssen im Zeichnen, Malen und Schreiben. Alle die Kräfte, die da heraufschießen, verwenden wir dann, wenn wir aus dem Zeichnen das Schreiben herausentwickeln; denn diese Kräfte wollen eigentlich übergehen in plastisches Gestalten, in Zeichnen und so weiter. Das sind die Kräfte, die im Zahnwechsel ihren Abschluß finden, die vorher den Körper des Kindes ausplastizierten, die Skulpturkräfte, und die wir verwenden später, wenn der Zahnwechsel vor sich gegangen ist, um das Kind zum Zeichnen, zum Malen und so weiter zu bringen. Es sind dies hauptsächlich diejenigen Kräfte, die in das Kind gelegt sind von der geistigen Welt aus, in denen die kindliche Seele gelebt hat vor der Empfängnis, in der geistigen Welt. Sie wirken zuerst kopfbildend als Körperkräfte und dann vom 7. Jahre ab als Seelenkräfte. [GA 302a, S. 26–27, 16.09.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga302a.pdf#page=26view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Im 1. Jahrsiebt strömen die Leibeskräfte in den Kopf und der Kopf passt sich dabei der Leibesorganisation an. GA 170 31.07.1916 Nun, was findet statt im Menschlichen, in der menschlichen Organisation während der ersten sieben Jahre? Alles das, was ich sage, müssen Sie so auffassen, daß es hauptsächlich stattfindet, es ist immer auch der Gegensatz da, aber das, was ich charakterisiere, ist eben in der Hauptsache da. Sehen Sie, in den ersten sieben Jahren sind fortwährende Strömungen, Kräftewirkungen vorhanden von dem übrigen Organismus nach dem Haupte hin. Gewiß sind auch Strömungen vom Kopf nach dem übrigen Organismus, die sind aber in dieser Zeit schwach im Verhältnis zu den starken Strömungen, die von dem Leib nach dem Kopfe gehen. Wenn der Kopf wächst in den ersten sieben Jahren, wenn er sich noch weiter ausbildet, so rührt das davon her, daß der Leib eigentlich seine Kräfte in den Kopf hineinschickt; der Leib drückt sich in den Kopf hinein in den ersten sieben Jahren, und der Kopf paßt sich der Leibesorganisation an. Das ist das Wesentliche in der menschlichen Entwickelung, daß sich der Kopf in den ersten sieben Jahren der Leibesorganisation anpaßt. Daher dieses Eigentümliche, was man beobachten kann, wenn man einen feinen Sinn hat für das Verwandeln des menschlichen Antlitzes in den ersten sieben Lebensjahren, dieses Heraufströmen der übrigen Organisation. Beachten Sie das nur einmal, wie das Gesicht des Kindes ist, und wie es nach dem Zahnwechsel ganz anders geworden ist, wo sich der ganze Leib gewissermaßen in den Gesichtsausdruck hineinergossen hat. [GA 170, S. 46–47, 31.07.1916](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga170.pdf#page=46&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### 1.Jahrsiebt: Bildekräfte sind plastisch wirksam - der ganze Organismus wird vom Kopf aus geformt. 2. Jahrsiebt: Bildekräfte sind musikalisch wirksam - der Organismus wird maßgebend vom rhythmischen System bestimmt. GA 304a 10.08.1923 Im siebenten Lebensjahre, mit dem Zahnwechsel - der Zahnwechsel ist gewissermaßen ein Schlußpunkt; wir wechseln nur einmal die Zähne - werden die Kräfte, die den Zahnwechsel bewirken, dann frei für das spätere Leben; sie gehen in das Psychische, Seelische über. Und dann haben wir im volksschulmäßigen Alter, in dem Alter, in dem wir das Kind volksschulmäßig zu erziehen haben, diejenigen Kräfte, die im Organismus bis zum siebenten Jahre plastisch gewirkt haben, so vor uns, daß sie bis zur Geschlechtsreife hin im Organismus, man kann sagen, musikalisch wirken. Bis zum siebenten Jahre wirkt die Kopforganisation auf den ganzen menschlichen Organismus. Der Kopf des Menschen ist der große Plastiker, der die Gefäße gestaltet, den Blutkreislauf und so weiter bewirkt. Vom siebenten bis zum fünfzehnten Jahre wird das rhythmische System im weitesten Sinne das Maßgebende im menschlichen Organismus. [GA 304a, S. 99, 10.08.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga304a.pdf#page=99&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Plastische Kräfte strömen vom Gehirn in den übrigen Organismus. GA 303 31.12.1921 Da wirkt alles Seelisch-Geistige so, daß es eigentlich in physisch-leiblichen Prozessen besteht, und alle physisch-leiblichen Prozesse sind zugleich seelisch-geistige; das Ganze wird beim Kinde in bezug auf die plastische Ausgestaltung des eigenen Leibes vom Kopfe aus dirigiert. Seinen Abschluß findet es, wenn im Kopfe das Hervorstoßen der zweiten Zähne beginnt. Da müssen die Kräfte im Kopfe, die vorher tätig waren, aufhören in einem ausgesprochenen Maße tätig zu sein; da zieht sich die seelisch-geistige Tätigkeit mehr in untere Regionen des Leiblichen hinunter und geht über in den Atmungs- und in den Herzrhythmus. Vorher strömen gewissermaßen die Kräfte von ihrer ausgiebigsten Tätigkeit in der plastischen Gestaltung des Gehirnes immer hinunter in den übrigen Organismus, und sie wirken plastisch gestaltend, sie greifen direkt ein in das Substantielle, in das Stoffliche des Menschen. Sie bewirken dort Stoffprozesse. [GA 303, S. 157–158, 31.12.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga303.pdf#page=157&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf bedingt irdische Festigkeit des Körpers; auch, was in den Gliedmaßen fest ist, strahlt vom Kopf aus; im Kopf liegt der Ursprung der Knochenbildung. GA 210 19.02.1922 Nun, wenn man sich einmal durchgerungen hat zu einer inneren Anschauung des dreigliedrigen Menschen, dann wird man auch wiederum zu einer Anschauung kommen können über das, was aus dem Kosmos heraus mit diesem dreigliedrigen Menschen zusammenhängt. Wir sind eigentlich als äußere menschliche Wesenheit nur durch unsere Kopforganisation dem Festen oder Irdischen einverleibt. Wir wären niemals ein Wesen, das als Festes, als Irdisches anzusprechen wäre, wenn wir nicht unsere Kopforganisation hätten, die aber ein Nachklang ist der Gliedmaßenorganisation von der vorigen Inkarnation. Daß wir auch feste Bestandteile in den Gliedmaßen, in den Händen, in den Füßen haben, das ist eine Ausstrahlung des Kopfes. Der Kopf ist dasjenige, was uns zum Festen macht. Alles, was fest in uns ist, was irdisch ist, das geht in seinem Kraftverhältnis vom Kopfe aus. Wir können sagen: Im Kopfe liegt das Feste, die Erde, in uns. Und alles das, was sonst fest in uns ist, das strahlt über den Menschen vom Kopfe hin. Im Kopfe liegt vorzugsweise der Ursprung der Knochen, der festen Knochenbildung. [GA 210, S. 129, 19.02.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga210.pdf#page=129&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Nerven-Sinnessystem und Kopf sind aus physischer Substanz gebildet, die formgebende Kraft kommt jedoch aus der geistigen Welt. GA 227 23.08.1923 Wenn wir nun den menschlichen Kopf betrachten, so ist dieser menschliche Kopf seiner Substanz nach ganz aus der physischen Welt heraus gebildet. Die Substanz des Kopfes ist zunächst während der menschlichen Embryonalbildung aus der Substanz, die von den Eltern herrührt, genommen; und die weitere Ausbildung des Kopfes erfolgt auch dadurch, daß dem ganzen menschlichen Kopf und Sinnes- und Nervensystem die Substanz dieser irdisch-stofflichen Welt zugrunde liegt. So daß ich sagen muß: Der Kopf ist aus der Substanz der physisch-sinnlichen Welt gebildet. Dagegen ist alle Tätigkeit, welche diese Formen des menschlichen Kopfes plastisch ausbildet, all dasjenige, was dem menschlichen Kopfe aus der Substanz heraus durch Aktivität Form gibt, das ist ganz und gar aus der geistigen Welt heraus gebildet. So daß der Kopf in bezug auf die Aktivität ganz und gar aus der geistigen Welt heraus gebildet ist. [GA 227, S. 134, 23.08.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga227.pdf#page=134&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### In den ersten Lebensjahren wird die übrige Organisation aus dem Kopf heraus gebildet, im Kopf wiederum spiegelt sich die Kraft der Gliedmaßenbetätigung im vorigen Leben. GA 236 10.05.1924 Und nun müssen Sie bedenken: Wenn das, schematisch gezeichnet, der Kopf des Menschen ist, und das die übrige Organisation ist, so wird ja in den ersten sieben Lebensjahren alles, was in dieser übrigen Organisation ist, Muskeln, Knochen und so weiter, vom Kopfe aus gebildet. Der Kopf schickt diese Kräfte hinein. Jeder Knochen ist so gebildet, wie er vom Kopf aus gebildet werden soll. Wenn nun der Kopf durch die Art des Erdenlebens, wie ich es geschildert habe, die Tendenz hat, eine starke Verwandtschaft zu den Kräften der Erde zu entwickeln, was geschieht dann? Dann werden, ich möchte sagen, durch die Gunst des Kopfes die Erdenkräfte bei dem Aufbau des Menschen schon im Embryonalleben mehr protegiert, aber namentlich auch in dem Leben bis zum Zahnwechsel. Die Kräfte der Erde werden vom Kopfe sehr, sehr stark protegiert, und die Folge ist, daß ein solcher Mensch alles das in besonderer Ausbildung bekommt, was von den Kräften der Erde abhängt. Das heißt, er bekommt große Knochen, starke Knochen, er bekommt zum Beispiel außerordentlich breite Schulterblätter, die Rippen sind gut ausgebildet. Alles trägt den Charakter des gut Ausgebildeten. Aber in alledem sehen Sie, wie da die Aufmerksamkeit im vorigen Erdenleben herübergebracht wird in das gegenwärtige Erdenleben, wie da der Organismus gebildet wird. Alles das geht ja zwar räumlich vom Kopfe aus, aber eigentlich doch von der Seele und vom Geiste. Denn an all diesen Bildekräften sind Seele und Geist beteiligt, und wir können daher von so etwas immer auf das Seelisch-Geistige sehen. [GA 236, S. 136-137, 10.05.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga236.pdf#page=136&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] . (Siehe hierzu Thema [[Reinkarnationsmetamorphose chron. (download)]].) ### (6c) Denken ##### Nervensystem und Denken/Vorstellen; rhythmisches System und Fühlen. GA 305 18.08.1922 Ja, wenn man dann in unserer so ausgezeichnet ausgebildeten Psychologie sich umsieht, so findet man, daß vor allen Dingen das seelische Leben, Denken, Fühlen, Wollen, bezogen wird heute auf das Nervensystem des Menschen in weitestem Umfange. Nervenleben ist dasjenige, was körperlich das Seelenleben zur Offenbarung bringt, was als Körperliches zusammenhängt mit dem seelischen Leben. Das ist es eben, was sich mir vor 35 Jahren als unrichtig ergeben hat, als unrichtig insofern, als von unserem seelischen Leben des erwachsenen Menschen - ich betone das ausdrücklich, denn ich werde das Kind nicht betrachten können, ohne daß wir erst den erwachsenen Menschen verstehen -, als von unserem Seelenleben beim erwachsenen Menschen nur das Denken, das Vorstellen mit dem Nervensystem unmittelbar zusammenhängt. Das Nervenleben hat nur zu tun mit der Vorstellung. Das Fühlen hängt nicht unmittelbar mit dem Nervensystem zusammen, sondern mit dem, was man nennen kann das rhythmische System des Menschen, Rhythmus, Atmungsrhythmus, Blutzirkulationsrhythmus in ihrer wunderbaren Relation. Natürlich sind die Zahlen nur approximativ; sie sind so, daß sie sich bei jedem Menschen individualisieren, aber im ganzen ist beim erwachsenen Menschen die Sache so, daß er viermal so viele Pulsschläge hat als Atemzüge. Dieses innerlich aufeinander Bezogensein von Atmungsrhythmus und Pulsrhythmus, und dieses wiederum auf das weiter ausgedehnte rhythmische Leben des Menschen Bezogensein, das macht das Rhythmische im Menschen aus, die zweite Natur gegenüber der des Hauptes, der Nervennatur. Das rhythmische System, es dehnt sich auch aus über jenen Rhythmus, den wir erleben, indem wir schlafen und wachen. Das ist auch ein Lebensrhythmus, den wir sehr oftmals im heutigen Leben zu einem Unrhythmus machen, aber es ist auch ein Rhythmus. Und viele solche Rhythmen sind noch da im menschlichen Leben. Das menschliche Leben ist nicht nur auf dasjenige aufgebaut, was Nervenleben ist, es ist auch auf dieses rhythmische Leben aufgebaut. Und unmittelbar so, wie mit dem Nervenleben das Denkvermögen, die Denkkraft, zusammenhängt, so hängt unmittelbar mit diesem rhythmischen System das Fühlen zusammen. Es ist nicht so, daß das Fühlen sich auch direkt im Nervenleben auslebt, sondern das Fühlen lebt sich direkt im rhythmischen System aus. Und wenn wir anfangen vorzustellen unser eigenes rhythmisches System, wenn wir vorstellen unsere Gefühle, dann nehmen wir als Vorstellungen durch die Nerven unsere Gefühle wahr, wie wir äußerlich das Licht, die Farben wahrnehmen. Es ist also indirekt, daß das Fühlen mit dem Nervenleben zusammenhängt. Direkt hängt es mit dem rhythmischen Leben zusammen, und man versteht einfach den Menschen nicht, wenn man nicht weiß, wie der Mensch atmet, wie die Atmung im Verhältnis steht zur Blutzirkulation, und wie sich dieser ganze Rhythmus ausdrückt im Menschen, wenn er als Kind leicht errötet, leicht blaß ist, was alles mit dem rhythmischen Leben zusammenhängt, was sich wiederum absetzt in den kindlichen Leidenschaften, in den kindlichen Empfindungen und Liebegefühlen. Wenn man das nicht weiß, was da unmittelbar in dem rhythmischen Leben lebt, und was nur hinaufprojiziert wird ins Nervenleben und so zur Vorstellung wird, dann versteht man den Menschen nicht. Man versteht den Menschen nicht, wenn man sagt: Seelenleben hängt zusammen mit Nervenleben; denn vom Seelenleben hängt nur das Denkleben mit dem Nervenleben zusammen. [GA 305, S. 50-52, 18.08.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga305.pdf#page=50&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das unbewusste Gedankenleben des kleinen Kindes ist die dynamische, plastizierende Kraft des Gehirns. GA 319 03.09.1923 Wenn wir diese Organisation für das Sinnes-Nervensystem, die hauptsächlich konzentriert, lokalisiert ist im menschlichen Haupte, ins Auge fassen, so finden wir nach dem Gesagten, daß sie im wesentlichen zugrunde liegt dem Gedankenleben, dem Vorstellungsleben. Aber was ist dasjenige, was der Mensch sein Gedankenleben nennt? Es ist dasjenige, was von der eigentlichen Kraft der Gedanken in das Bewußtsein hereinspielt, und dasjenige, was der Mensch eigentlich so wahrnimmt, daß er ganz instinktiv, unwillkürlich davon spricht, wie eigentlich der Gedanke keine Wirklichkeit ist. Der Gedanke, der erlebt wird, ist kraftlos. Der Gedanke, der erlebt wird, ist im Grunde genommen nur in einem Bilddasein vorhanden. Dagegen hat dieses Gedankenleben noch eine andere Seite, eine wesentlich andere Seite, und wir können, ich möchte sagen, in einer einfachen Weise uns vor die Seele führen, welche andere Seite dieses Gedankenleben hat, wenn wir daran denken bloß, daß ja diese Erscheinung nach dem Bewußtsein beim ganz kleinen Kinde noch nicht vorhanden ist. Dagegen ist die andere Seite dieses Gedankenlebens bei dem ganz kleinen Kinde sehr wohl vorhanden. Das ist die wirkliche dynamisierende, plastizierende Kraft des Gedankenlebens. Wir haben die eine Seite des Gedankenlebens, die für das gewöhnliche Bewußtsein eben in den Vorstellungen, in den Gedanken, in den Begriffen zur Offenbarung kommt, und wir haben gewissermaßen die nach rückwärts gerichtete Kraft der Gedanken, die identisch ist mit jener plastizierenden Kraft, die ich vorhin erwähnt habe. So daß, wenn wir auf das menschliche Vorstellungsleben sehen in seinem Zusammenhang mit dem ganzen menschlichen Organismus, wir eigentlich sagen müssen: dasjenige, was wir vom Gedankenleben wahrnehmen, unmittelbar erleben, das ist wie ein Spiegelbild im Verhältnis zu einem wirklichen Gegenstand. Das Wirkliche am Gedankenleben sind die nach innen gehenden plastischen Kräfte. [GA 319, S. 67–68, 03.09.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga319.pdf#page=67&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Die Gedankenwelt ist der Leichnam unseres Geistig-Seelischen. GA 210 17.02.1922 Geradeso wie der Leichnam des physischen Menschen in die irdischen Elemente sich auflöst, so löst sich für die geistige Welt das Geistig-Seelische auf und wird zu der Kraft, die in den physischen Gedanken entfaltet wird. Die Gedankenwelt ist der Leichnam unseres Geistig-Seelischen. So, wie die Erde den Leichnam verarbeitet, wenn wir ihn in die Erde legen, oder wie ihn das Feuer verarbeitet, wenn wir ihn verbrennen, so verarbeiten wir unser ganzes Leben hindurch den Leichnam unseres Geistig-Seelischen in unserer physischen Gedankenwelt. Also die physische Gedankenwelt ist im Grunde genommen das fortgehende Tote dessen, was als Wirkliches, als geistiges Leben vorhanden ist, bevor der Mensch in die physische Irdischheit heruntersteigt. Das andere, was in den Menschen als Lebendes einkehrt von seinem vorirdischen Dasein, das kommt im physischen Menschen nicht durch die Gedankenwelt zur Geltung, sondern im weitesten Umfange durch alles dasjenige, was wir Gefühl nennen können, sowohl Mitfühlen mit den Menschen wie auch Mitfühlen mit der Natur. Also alles das, wodurch Sie sich fühlend, empfindend in die Außenwelt verbreiten, das ist ein Element, das die lebendige Nachwirkung des vorirdischen Daseins darstellt. Nicht in Ihren Gedanken erleben Sie auf lebendige Art Ihr vorirdisches Dasein, sondern in dem Gefühle mit den andern Wesen. [GA 210, S. 96, 17.02.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga210.pdf#page=96&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Der Aufbau des physischen Gehirn variiert mit der Denkkraft des Menschen. GA 117 13.11.1909 Was man menschliche Unterscheidungskraft, Urteilskraft nennt, was der Denker gerade ausbildet, das logische Denken, das bewirkt nämlich eine ganz bestimmte Änderung des ganzen Gehirnbaues. Das physische Instrument wird umgeändert durch scharfes Denken. Die physische Forschung weiß zwar wenig davon, aber es ist so; es schaut ein physisches Gehirn anders aus, das ein Denker benützt hat, als eines, das einem Nichtdenker angehörte. Daß einer hellseherisch ist, ändert es nicht viel. Bei einem, der nicht denkt, finden Sie das Gehirn in sehr komplizierten Windungen, beim scharfen Denker dagegen verhältnismäßig einfach, ohne besondere Komplikationen. Gerade in der Vereinfachung der Gehirnwindungen drückt sich das Denken aus. [GA 117, S. 87, 13.11.1909](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga117.pdf#page=87&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Bis zum Zahnwechsel wirkt der Ätherleib mit seinen Kräften im physischen Leib und bringt die bleibenden Zähne hervor, dann emanzipiert sich diese Kraft und wird selbstständig im freien Denken. GA 307 08.08.1923 Dieser Bildekräfteleib, der ist bis zum Zahnwechsel, bis zum siebenten Jahre, ganz innig verbunden mit dem physischen Leibe. Da drinnen organisiert er, da drinnen ist er diejenige Kraft, die die Zähne heraustreibt. Wenn der Mensch die zweiten Zähne hat, so hat das Stück dieses Ätherleibes, das die Zähne heraustreibt, nichts mehr am physischen Leibe zu tun. Das ist jetzt sozusagen in seiner Tätigkeit emanzipiert vom physischen Leibe. Wir bekommen mit dem Zahnwechsel die Ätherkräfte frei, die unsere Zähne herausgedrückt haben; und mit diesen Ätherkräften vollziehen wir nun das freie Denken, wie es sich von dem siebenten Jahre an beim Kinde geltend macht. Die Kraft der Zähne ist jetzt nicht mehr wie beim Kinde, wo direkt die Zähne die Organe des Denkens sind, die physische Kraft, sondern sie ist die ätherisierte Kraft. Aber es ist die im Ätherleib nun wirkende gleiche Kraft, welche die Zähne hervorgebracht hat, die nun denkt. Wenn Sie also sich als denkender Mensch fühlen und so das Gefühl haben, man hat es ja, daß vom Kopfe das Denken ausgeht ..., dann zeigt Ihnen eine wirkliche Erkenntnis, daß dieselbe Kraft, die im Zahnen gelegen hat, die Kraft ist, mit der Sie vom Haupte aus denken. [GA 307, S. 75-76, 08.08.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga307.pdf#page=75&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (7) Vorgeburtlich ##### Kopf wird während der Embryonalentwicklung durch Kräfte des (alten und neuen) Mondes gebildet. GA 202 26.11.1920 Aber das Wesentliche, was wir heute ins Auge fassen wollen, ist, daß während der Embryonalentwickelung des Menschen die Einflüsse, die im wesentlichen von dem Monde ausgehen, dasjenige sind, was den menschlichen Keim formt, der von der Kopfesbildung ausgeht, denn das erste, was sich konfiguriert vom Menschen, ist der Kopf. Und das geht vom Monde aus, also von demjenigen, was als alte Mondenbewegung und Wirksamkeit vom alten Monde und überhaupt von den vorangehenden Verkörperungen unserer Erde zurückgeblieben ist. [GA 202, S. 16, 26.11.1920](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga202.pdf#page=16&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Kopf stammt vom alten Mond (ist das Ehrwürdigste am Menschen), die Glieder von der Erde. GA 169 27.06.1916 Erinnern Sie sich an einen öffentlichen Vortrag, den ich drüben im Architektenhause im Laufe dieses Winters gehalten habe, wo ich gesagt habe, wir müssen zunächst zwei Glieder des äußeren physischen Leibes unterscheiden, den Kopf des Menschen und den übrigen Leib. Wenn Sie das Skelett anschauen, gliedert sich scharf ab das Haupt, und der übrige Leib bildet den Rest. Ich habe dazumal bemerkt, daß - nicht ganz, aber im wesentlichen - alles, was an dem Haupte daranhängt, Erdenbildung ist. So, wie der Mensch nach der Mondenentwickelung auf die Erde herübergekommen ist, ist er nur noch enthalten in der Hauptesbildung. Wir können sagen, das Haupt ist ein wesentlich älteres Organ als der übrige Organismus. Der Kopf ist das Älteste, das Ehrwürdigste am Menschen. Die Erde hat ihm das andere angehängt - im wesentlichen, nicht ganz, aber man muß ja immer die Dinge, ich möchte sagen, annähernd betrachten. [GA 169, S. 90–91, 27.06.1916](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga169.pdf#page=90&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Zwischen Hauptesorganisation und übrigem Organismus gibt es eine Zwischenschicht, die verhindert, dass die Individualitätskraft direkt vom Kopf in die Organe gelangt. (Interessant). GA 316 24.04.1924 Beim gesunden Menschen ist das eigentlich so: Da ist die Kopforganisation, die eigentlich äußerlich schon abgetrennt ist von der übrigen Organisation in seiner Gestaltung. Der Kopf ist ein Knochengehäuse, in das das Gehirn eingeschlossen ist. Was Fortsetzung des Kopfes ist, ist auch in Knochen eingeschlossen. Es ist für sich da, und dann schließt sich das andere an, was zum Menschen gehört. Aber in der feineren Organisation des Menschen ist etwas da, was abgrenzt voneinander diese beiden Partien. Sehen Sie, man kann nicht durch die äußere Anatomie und durch die äußere Physiologie das so leicht nachweisen, aber es ist ungeheuer viel zu beachten in dem, was in der Umwandlung der Nahrungsstoffe zum Beispiel darin besteht, daß diese Nahrungsstoffe in ihrer innerlichen Struktur nicht so, wie sie sind, in die Kopfesorganisation, nicht einmal in die Nervenorganisation hineingehen. Es ist eine Grenze scharf fixiert, die nicht überschritten werden kann. Von wem nicht überschritten werden darf? Nun, sehen Sie, in der Kopfesorganisation wirkt von Anfang der menschlichen Erdenentwickelung an am stärksten dasjenige, was von früheren Erdenleben an Kraft sich durch die Zeit zwischen Tod und neuer Geburt erhalten hat. Vom Kopfe geht das aus, was als Individualitätskraft des Kindes wirkt. Aber es darf nicht ungesiebt in die übrige Körperorganisation hinunter. Es muß ein Sieb da sein, eine Zwischenschichte. Es ist nicht äußerlich sichtbar, aber es ist in der Organisation da. Es geht nichts ungesiebt hinunter. Es darf nicht die Lunge als organisches Glied oder die Leber als organisches Glied unmittelbar ergriffen werden von dem, was aus früheren Inkarnationen an Kräften herüberkommt; die vertragen das nicht. Und es entsteht eigentlich im Menschen ein Furchtbares, wenn man sich sagen muß, an seine Leber kommt heran ganz ungesiebt die Kraft aus früheren Erdenleben. Das, was menschliche Individualität ist, das wandelt ja in der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt die Kräfte, die in Lunge und Leber, im Gliedmaßen-Stoffwechselsystem, zum Teil auch im rhythmischen System liegen, um in Kopfesorganisation. Die Gliedmaßen-Stoffwechselorganisation wird erst wieder angegliedert von außen her. Da darf erst wieder die menschliche Individualität, die ewig ist, hinein, wenn der Mensch durch die Todespforte gegangen ist, wenn das Physisch-Stoffliche davon abfällt und nur die Kräfte von Lunge und Leber durch die Todespforte gegangen sind, so daß Schädigung im Menschen entsteht während des Erdenlebens, wenn die Individualität hineinkommt in gewisse Organe, an die sie nicht herankommen sollte. (...) Diese Individualität, die sich selbst nur im Moralischen, im Schicksalsmäßigen ausleben sollte, die stehenbleiben sollte bei dem, was der Mensch tut und erfährt, und die nicht berühren sollte die Organisation in dem hauptsächlich irdischen Teile des Menschen, die wirkt teils in seinem Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, teils in seinem rhythmischen System, teils in seinem Sinnes-Nervensystem, weil die Grenze schadhaft geworden ist. [GA 316, S. 200–202, 24.04.1924](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga316.pdf#page=200&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Vorgeburtlich konstituiert der Mensch die einzelnen Organe seines inneren Organismus. --> Hauptform des Gehirns. GA 207 08.10.1921 In der Tat durchlebt der Mensch in dieser Zeit alle die feinen und komplizierten Konfigurationen der tierischen Gruppenseelenwelt. Das wird jetzt des Menschen Welt, diese tierische Gruppenseelenwelt. Und aus dem, was der Mensch da anschaut in der tierischen Gruppenseelenwelt, aus dem, was von da aus- und eingeht in seinem Bewußtsein, konstituiert er seine eigenen Organe. Er zieht gewissermaßen das, was er da in den Weltenweiten sieht, allmählich ganz zusammen in das tätige Anschauen seines eigenen Wesens. Aus der Summe der tierischen Gruppenseelen heraus formt sich der Mensch seinen eigenen inneren organhaft gegliederten Organismus. Man möchte sagen: Der Mensch bildet da, sagen wir, die Hauptformen seines Gehirns - natürlich zunächst als Kräfte, nicht daß da solche Klumpen von Materie gebildet werden -, zunächst als Kräfte: Lunge, Herz mit Blutgefäßen und so weiter. Die einzelnen Organe bildet der Mensch aus dem ganzen Zusammenhang des tierischen Gruppenwesens heraus. Während also der Mensch eigentlich im ersten Teil seines übersinnlichen Lebensweges an der äußeren Welt baut, kommt er jetzt immer mehr und mehr in sich zurück und baut endlich aus der Gesamtheit der tierischen Gruppenseelenwelt die einzelnen Organe seines inneren Organismus auf. [GA 207, S. 125-126, 08.10.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga207.pdf#page=125&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Haupt: Bau des Gehirns als Abbild des (vorgeburtlichen) seelischen Lebens. GA 066 15.03.1917 Alles, was wir mit Bezug auf die äußere Wahrnehmung seelisch erleben, malt sich ab im Nervensystem. Gerade dies ist es, was begreiflich erscheinen lassen muß, daß das Nervenleben namentlich des Hauptes schon bei der Geburt ein getreulicher Abdruck des seelischen Lebens ist, das aus der geistigen Welt herauskommt, und sich mit dem Leibesleben verbindet. Was man heute vielleicht gerade vom gehirn-physiologischen Standpunkte einwendet gegen die Verbindung der aus der Geisteswelt herauskommenden Seele mit dem Gehirn, mit dem Hauptes-Organ, das wird einmal gerade als Beweis dafür vorgebracht werden. Die Seele bereitet sich vor der Geburt oder Empfängnis aus geistigen Untergründen heraus jene wunderbare Bildung des Hauptes, die da vorliegt als Bildung des menschlichen Seelenlebens. Das Haupt - wie es zum Beispiel auch im Verlauf des menschlichen Lebens nur viermal schwerer wird, als es bei der Geburt ist, während der ganze Organismus 22 mal schwerer wird im Verlaufe des weiteren Wachstums - das Haupt tritt uns schon bei der Geburt als etwas in sich Ausgestaltetes, wenn der Ausdruck erlaubt ist: Vollkommenes entgegen. Schon vor der Geburt ist es im Grunde ein Bild des seelischen Erlebens, weil das seelische Erleben arbeitet an dem Haupte aus der geistigen Welt heraus lange Zeit, bevor überhaupt physische Tatsachen sich abspielen in der bekannten Art, die dann zum Dasein des Menschen in der physischen Welt führen. Für den Geistesforscher ist gerade dieser wunderbare Bau des menschlichen Nervensystems, der ein Abbild ist des menschlichen Seelenlebens, zugleich die Bewahrheitung, daß die Seele aus dem Geistigen herauskommt, und daß im Geistigen die Kräfte liegen, die das Gehirn zu einem Gemälde des Seelenlebens machen. [GA 066, S. 133, 15.03.1917](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga066.pdf#page=133&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Haupt als plastisches Abbild der vorgeburtlichen Kräfte, Haupt als plastizierende Kraft. GA 218 22.10.1922 In der Hauptesorganisation des Menschen, da ist es zunächst so, daß das Haupt eigentlich ein plastisches Abbild ist der Kräfte, die der Mensch im vorirdischen Dasein als seelisch-geistiges Wesen hatte. Das Haupt ist plastisch ausgebildet, und es wird auch im Embryonalleben sehr früh ausgebildet und es behält eigentlich nur übrig die Kraft, zu gestalten. Das menschliche Haupt, wenn es nicht diese Kraft, zu gestalten, hätte, wäre eigentlich ein toter Körper. Dieses menschliche Haupt ist ein wunderbares Gebilde. Es ist ein getreulicher Abdruck des physischen, des ätherischen, sogar des astralischen Leibes, sogar des Ich, es bildet ab, wie diese hereinkommen aus überirdischen Welten in das Erdendasein. Das Haupt bildet sich wirklich aus als ein Abbild jener kosmischen Erlebnisse, die der Mensch im vorirdischen Dasein durchgemacht hat, und es behält nur zurück die plastisch bildenden Kräfte. [GA 218, S. 55, 22.10.1922](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga218.pdf#page=218&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## (8) Entstehung des Nervensystems ##### Wichtig! Konfiguration des Nervensystems durch Imagination des Seelisch-Geistigen. GA 324 22.03.1921 Jetzt ist es von ganz besonderer Wichtigkeit, daß man eines nicht übersieht, daß man zu einem Erlebnisse kommt, das ich Ihnen nur, ich möchte sagen, in seiner schlicht-symbolischen Weise hier im Bilde vorführen kann. Wenn wir dasjenige zusammennehmen, was wir in diesen Tagen und Stunden betrachtet haben, so können wir folgende Vorstellungen uns bilden. Unsere Sinne sind in gewisser Beziehung, wie ich gesagt habe, Golfe, durch welche die Außenwelt mit ihren Geschehnissen in uns hineinfließt. Dann setzen sich aber diese Sinne fort nach unserem Inneren, und ich habe Ihnen beschrieben, wie der Mensch dazu kommt, allmählich diese Tätigkeit, die ja mit Bezug auf das mehr gegenüber den Sinnen innen Gelegene vorhanden ist, subjektiv zu sehen - diese Tätigkeit, die gewirkt hat seit der Geburt auf das Nervensystem, dieses Formende, dieses Bildende -, wie er sie subjektiv als die Rückschau auf das Leben hat, als Lebenspanorama, wie er da entdeckt in der Konfiguration des Nervensystems, daß dieses Nervensystem selbst die äußerlich realisierten, physisch-sinnlich realisierten Bilder desjenigen darstellt, was eigentlich seelisch-geistig ist, so daß man sagen kann, man erlebt die Imagination und man erlebt dann, wie die Imagination sich auslebt im Formen der Nervensubstanz. Natürlich ist das nicht so im groben Sinne zu nehmen, weil ja die Nervensubstanz auch schon bearbeitet wurde vor der Geburt. Ich werde darauf morgen noch zu sprechen kommen. Aber im wesentlichen gilt doch das, was ich sage. So daß wir also sagen können: Ja, da hinein setzt sich also die Tätigkeit fort, man merkt ganz genau, wie sich da die Tätigkeit fortsetzt. Es ist diejenige Tätigkeit, die sich gewissermaßen eingräbt in das Nervensystem. Für diejenigen Teile des Nervensystems, die fertig ausgebildet sind, ist dieses Eingraben ein Durchlaufen der Nervenbahnen, für dasjenige, was namentlich im Kindesalter noch plastisch ist, ist es ein wirkliches Ausplastizieren, ein noch aus den Imaginationen heraus erfolgendes Bilden. Dem steht dann gegenüber das übrige der menschlichen Organisation, von dem ich noch sprechen werde, dasjenige, was Träger ist der Muskeln, Träger der Knochen und so weiter oder andere Träger desjenigen, was das Nervensystem ist, das Ganze des organischen Gewebes. Dann aber kann man folgendes erleben, und um Ihnen noch klarer zu machen, wie dieses Erlebnis ist, möchte ich Ihnen von folgendem sprechen. [GA 324, S. 108, 22.03.1921](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga324.pdf#page=108&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ##### Das Gehirn und das Nerven-Sinnessystem werden aus inneren Ausscheidungsprodukten gebildet, die der Ätherleib umgestaltet. GA 319 03.09.1923 Derjenige Teil der Verdauungstätigkeit aber, der durch den ganzen organischen Prozeß in die Kopforganisation, das heißt in diejenige Organisation, wo das Nerven-Sinnessystem nicht ausschließlich, aber vorzugsweise lokalisiert ist, hingetrieben wird, der geht nicht nur bis zu diesem Punkt im menschlichen Organismus, bis zu dem der Prozeß geht im Stoffwechsel-Bewegungssystem, sondern dasjenige, was für die Kopforganisation Verdauung ist, das wird weitergetrieben, indem die Ausscheidung nun nicht nach außen geht, sondern innerlich erfolgt. Und was ist das Ergebnis dieser innerlichen Ausscheidung, die also abgelagert wird in dem Menschen selber, was ist das Ergebnis dieser innerlichen Ausscheidung? Das ist das Nervensystem. Das Nervensystem ist dasjenige System im menschlichen Organismus, das eigentlich seinen substantiellen Gehalt einer innerlichen Ausscheidung verdankt, die aber im Organismus bleibt, nicht nach außen getrieben wird, natürlich nur bis zu einem gewissen Punkte im Organismus bleibt, und dort durch die plastischen Kräfte der ersten unsichtbaren Wesenheit des Menschen, der ersten übersinnlichen Wesenheit des Menschen, dem sogenannten Äther- oder Lebensleib, durch die plastischen Kräfte, durch die Bildekräfte dieses Äther- oder Lebensleibes geformt wird. So daß man zu unterscheiden hat außer dem physischen Leib des Menschen diese erste übersinnliche Wesenheit, den Äther- oder Lebensleib, der eigentlich nur dynamisch ist, nicht materiell, nur dynamisch. In der ganzen Welt sind diese dynamischen Wirkungen ebenso vorhanden, im Menschen auf besondere Weise. Dieser Bildekräfteleib enthält die gestaltenden Kräfte, die nun jene Ausscheidungsprodukte zu dem so wunderbar gebauten Gehirn, überhaupt dem wunderbar gebauten Nervensystem formen. [GA 319, S. 61–62, 03.09.1923](https://akanthosakademie.files.wordpress.com/2023/06/ga319.pdf#page=61&view=Fit); [[Nerven-Sinnessystem_mit_Links.pdf|Mindmap PDF]] ## Literatur GA 027: Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen. Dornach (1991). GA 055: Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit und deren Bedeutung für das heutige Leben. Dornach (1983). GA 066: Geist und Stoff, Leben und Tod. Dornach (1988). GA 084: Was wollte das Goetheanum und was soll die Anthroposophie? Dornach (1986). GA 088: Über die astrale Welt und das Devachan. Dornach (1999). GA 128: Eine okkulte Physiologie. Dornach (1991). GA 169: Weltwesen und Ichheit. Dornach (1998). GA 170: Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte. Kosmische und menschliche Geschichte. Erster Band. Dornach (1992). GA 174b: Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges. Kosmische und menschliche Geschichte. Siebenter Band. Dornach (1994). GA 201: Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Der Mensch - eine Hieroglyphe des Weltenalls. Dornach (1987). GA 202: Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen. Die Suche nach der neuen Isis, der göttlichen Sophia. Dornach (1993). GA 206: Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist II. Zweiter Teil. Der Mensch als geistiges Wesen im historischen Werdegang. Dornach (1991). GA 207: Anthroposophie als Kosmosophie I. Erster Teil. Wesenszüge des Menschen im irdischen und kosmischen Bereich. Dornach (1990). GA 210: Alte und neue Einweihungsmethoden. Drama und Dichtung im Bewußtseins-Umschwung der Neuzeit. Dornach (2001). GA 218: Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus. Dornach (1992). GA 227: Initiations-Erkenntnis. Die geistige und physische Welt- und Menschheitsentwickelung in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, vom Gesichtspunkt der Anthroposophie. Dornach (2000). GA 236: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Zweiter Band. Dornach (1973). GA 260a: Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Der Wiederaufbau des Goetheanum 1924-1925. Dornach (1987). GA 283: Das Wesen des Musikalischen und das Tonerlebnis im Menschen. Dornach (1989). GA 293: Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik. Dornach (1992). GA 296: Die Erziehungsfrage als soziale Frage. Die spirituellen, kulturgeschichtlichen und sozialen Hintergründe der Waldorfschul-Pädagogik. Dornach (1991). GA 297: Idee und Praxis der Waldorfschule. Dornach (1998). GA 302a: Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis. Meditativ erarbeitete Menschenkunde. Erziehungsfragen im Reifealter Zur künstlerischen Gestaltung des Unterrichts. Anregungen zur innerlichen Durchdringung des Lehr- und Erzieherberufes. Dornach (1993). GA 303: Die gesunde Entwickelung des Menschenwesens. Eine Einführung in die anthroposophische Pädagogik und Didaktik. Dornach (1987). GA 304a: Anthroposophische Menschenkunde und Pädagogik. Dornach (1979). GA 305: Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben. Dornach (1991). GA 306: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen. Dornach (1989). GA 307: Gegenwärtiges Geistesleben und Erziehung. Dornach (1986). GA 310: Der pädagogische Wert der Menschenerkenntnis und der Kulturwert der Pädagogik. Dornach (1989). GA 314: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene. Dornach (1989). GA 315: Heileurythmie. Dornach (2003). GA 316: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst. Vorträge für Ärzte und Studierende der Medizin. Dornach (2003). GA 317: Heilpädagogischer Kurs. Dornach (1995). GA 319: Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin. Dornach (1994). GA 324: Naturbeobachtung, Experiment, Mathematik und die Erkenntnisstufen der Geistesforschung. Dornach (1991). GA 347: Die Erkenntnis des Menschenwesens nach Leib, Seele und Geist. Über frühe Erdzustände. Dornach (1995). GA 348: Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre. Dornach (1997). GA 349: Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums. Dornach (1980).